Autoaufbrecher sticht im Juni Fahrzeugbesitzer nieder

Messerstecher überführt

Maxvorstadt/Moosach · Wie berichtet, überraschte ein 28-jähriger Altenpfleger am 16. Juni, abends um 21.15 Uhr, in der Hofeinfahrt seines Wohnanwesens in der Arcisstraße einen Autoaufbrecher. Bei dem Versuch, diesen zu stellen, wurde er durch einen Bauchstich schwer verletzt.

Der Täter flüchtete, musste aber seinen Rucksack zurücklassen, in dem sich verschiedene Gegenstände polnischer Herkunft fanden.

Im Rahmen der Fahndung stieß eine Streife der Inspektion 12 auf einen 28-jährigen polnischen Arbeiter, der sich in einer nahen Telefonzelle versteckt hatte und auf den die Täterbeschreibung zutraf. Der Festgenommene musste allerdings am nächsten Tag wieder aus der Haft entlassen werden, da er aufgrund aufgefundener Spuren als Täter ausgeschlossen werden konnte.

Am 27. Juli nahmen dann Beamte der Inspektion 44 einen Pkw-Aufbrecher in Moosach fest, der inflagranti ertappt und von Passanten festgehalten worden war. Da sich der Pole heftigst zur Wehr setzte, sahen die Beamten einen möglichen Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt in der Arcisstraße und informierten die Mordkommission. Im Rahmen der erkennungsdienstlichen Behandlung wurde auch eine Speichelprobe entnommen.

Der Verdacht hat sich nun bestätigt. Am 11. August meldete das Landeskriminalamt eine Übereinstimmung von DNA-Spuren des Festgenommenen mit denen, die an einer Trinkflasche im Rucksack des Täters gesichert worden waren. Da gegen den 30-jährigen Polen bereits ein Haftbefehl wegen Diebstahls aus Pkw’s bestand, wurde er in die Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg verlegt, wo er derzeit die Strafe verbüßt.

Am vergangenen Freitag vernahmen Kripobeamte der Mordkommission den Beschuldigten in der JVA. Er hat die Tat eingeräumt und gestanden, mit einem Messer, das er zum Durchschneiden von Kabeln aufgeklappt im Hosenbund getragen habe, zugestochen zu haben. Darüber hinaus gab er an, mit anderen Polen nach Deutschland gekommen zu sein, um hier Autos aufzubrechen. Bei der Tat in der Arcisstraße sei er allerdings alleine gewesen.

Die Staatsanwaltschaft München I beantragt Haftbefehl gegen den 30-Jährigen wegen versuchten Mordes.

Artikel vom 19.08.2004
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