125 Jahre Berufsfeuerwehr: Open Air von und bei der Feuerwache Ramersdorf

Kein Beruf für Machos

Auf dem Sportplatz der Feuerwache Ramersdorf steigt am Sonntag das erste Open Air der Berufsfeuerwehr München.	Foto: Feuerwehr

Auf dem Sportplatz der Feuerwache Ramersdorf steigt am Sonntag das erste Open Air der Berufsfeuerwehr München. Foto: Feuerwehr

Ramersdorf · Jeden Tag etwa 16 Mal, 6.000 Mal im Jahr. Ob Brandbekämpfung, Unfallhilfe, Wasser- und Eisrettung oder die Mieze vom Baum holen, die Feuerwache 5 in der Anzinger Straße 41 ist mit rund 180 Feuerwehrmännern und ihren 18 Fahrzeugen für die Menschen aus Ramersdorf oder Berg am Laim, Haidhausen oder Au bis zu Perlach und Bogenhausen im Einsatz – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Dass sie nicht nur helfen und löschen können, sondern auch feiern, wollen die Ramersdorfer Feuerwehrler am kommenden Sonntag, 18. Juli, zeigen: im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums der Berufsfeuerwehr München hat die Wache 5 ein ganztägiges Spektakel für die ganze Familie auf die Beine gestellt. Los geht »Rock auf da Feierwach« um 10 Uhr mit Freiluftgottesdienst, Biergarten mit Musik von der Feuerwehrkapelle, umfangreichem Kinderprogramm mit Betreuung, Brandsimulationen und Fahrzeugshow (Eintritt frei). Ab 15 Uhr startet ein großes Open-Air (Eintritt: 5 Euro, Kinder bis 14 Jahren frei, Karten bei der Feuerwache 5 oder unter Telefon 23 53-35 91) mit Münchner Bands von Alpenrock über Barmusik bis zu Ecco DiLorenzos vierzehnköpfiger Soul- und Funkcombo »Innersoul« mit Kostümen und Tanzperformance wie in den 60ern und 70ern. Zum Abschluss wird ein Galafeuerwerk den Himmel über Ramersdorf zum Funkeln bringen.

Organisiert wird die bisher einmalige Veranstaltung in der Geschichte der Münchner Feuerwehr von den Feuerwehrmännern der Feuerwache 5, speziell der Schicht C unter Federführung von deren Chef, Peter Birnbeck, und Johannes Bidell.

Der 40-Jährige ist seit 1989 Feuerwehrmann – und arbeitet seit seinem ersten Tag in der Anzinger Straße. Für den Ramersdorfer ist damit ein Bubentraum wahr geworden, auch wenn er betont: »Das ist kein Machoberuf. Es gibt auch Frauen bei der Münchner Feuerwehr« – wenn auch wenige und bisher keine in Ramersdorf.

Schon als Kindergartenkind in St. Pius lugte Bidell fasziniert durch den Zaun auf das aufregende Treiben bei der Feuerwache nebenan: die knallroten großen Autos, die Uniformen und vor allem das Blaulicht.

1951 wurde die Feuerwache 5 am Ortsrand vom Münchener Osten in der Anzinger Straße, Ecke Aschheimer Straße erbaut. Als zunächst einzige Feuerwache im Osten und zweite nach der Hauptfeuerwache in der Innenstadt wurde sie rasch erweitert, um mit dem Wachstum der östlichen Stadtteile mithalten zu können und um die zu klein gewordenen Werkstätten der Hauptwache aufnehmen zu können. Ende der sechziger Jahre kam das Tauchbecken für die Taucher dazu. Seit 20 Jahren steht hier die einzige städtische Druckkammer Münchens.

Bidell jedenfalls ist bis heute trotz Schichtdienst und den psychischen wie körperlichen Belastungen begeistert von seinem Job. So sehr, dass er sogar einen Film gedreht hat über die Arbeit auf der Feuerwache 5. Der rasante wie informative Streifen feiert seine Premiere exklusiv beim Open-Air. »Das Wichtigste an unserem Beruf ist jedenfalls«, meint Bidell, »dass man sich nicht überschätzt.« Michaela Schmid

Artikel vom 14.07.2004
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