Die Neugestaltung der Isar steht kurz vor dem Abschluss

Plantschen in der Stadt

Soviel Wasser, da freut sich auch der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf. Für ihn ist die Isar mittlerweile ein »Mega-Naturvergnügen«.	Foto: AA

Soviel Wasser, da freut sich auch der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf. Für ihn ist die Isar mittlerweile ein »Mega-Naturvergnügen«. Foto: AA

Zentrum · Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) stand die Freude sichtlich ins Gesicht geschrieben. Am vergangenen Montag wurde vom Wasserwirtschaftsamt zur Feier des Tages ein mobiler Barwagen vorgefahren, Bier und Münchner Leitungswasser an die Gäste ausgeschenkt.

Auch Minister Schnappauf stand strahlend mit einem Glas Wasser an der Bar. Über die Möglichkeit einer solchen flussnahen Bewirtung wird zur Freude vieler nachgedacht.

Allerdings, so Schnappauf, sei bei einer möglichen dauerhaften Isar-Bar weniger an eine Partymeile gedacht. Eher solle der Besucherandrang in feste Bahnen gelenkt werden: »Wir wollen nicht die Menschen von der Natur aussperren, sondern sie dorthin lenken, wo es verträglich ist.« Ob der Münchner seine Halbe bald frisch gezapft am Isarstrand bekommt, diese Entscheidung liegt allerdings bei der Stadt. Doch nicht nur die Bar erfreute Schnappauf: Bereits sechs Kilometer des Isarlaufs von der Großhesseloher Brücke bis zur Braunauer Eisenbahnbrücke sind seit kurzem naturnah umgestaltet, die Arbeiten auf den letzten beiden Kilometern bis zur Museumsinsel beginnen in diesen Tagen.

Deshalb lud der Minister am Montag ein, die Renaturierungsmaßnahmen vor Ort zu begutachten. Dass eine Flussgestalt so aufgewertet wird, gäbe es kein zweites Mal in Europa, so der Minister. »Das wird ein Mega-Naturvergnügen mitten in München. Wo gibt es schon mitten in einer Metropole einen solchen Freizeit- und Erholungswert?«

Tatsache ist: Die Isar hat mittlerweile fast Badegewässer-Qualität, da die UV-Desinfizierungsanlagen in den Kläranlagen oberhalb Münchens seit diesem Jahr auf Höchstleitung laufen. Fäkalbakterien kommen so nur noch in einem sehr geringen Maß in der Isar vor. Zudem wurde die durchfließende Wassermenge an den Wehren erhöht und das Flussbett auf bis zu 90 Meter ausgeweitet. »Die Isar ist wilder und natürlicher denn je«, so Schnappauf. Natur- und Hochwasserschutz sowie Freizeitbelange wurden durch die Umgestaltung gleichermaßen berücksichtigt. Darin sieht er auch einen erzieherischen Ansatz: »Was ich kenne, das schätze ich, und was ich schätze, das schütze ich!« Dass die Münchner schon jetzt ihre Isar sehr schätzen, ist bekannt. Bleibt zu hoffen, dass das Schützen nicht mehr lange auf sich warten lässt. Albrecht Ackerland

Artikel vom 17.06.2004
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