Leser weist auf Erfahrungen im Straßenverkehr hin

Wird ein Radler nicht ernstgenommen?

München-Zentrum · Zu den Radwegen äußert sich unser Leser Peter Krafft in folgendem Leserbrief: »Ich fahre so gut wie täglich das ganze Jahr über mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder nachhause. Da habe ich schon einiges erlebt.

Gerade in der jetzt dunklen feuchtnassen Jahreszeit können Verhaltensfehler von Fußgängern und Autofahrern den Radler erheblich gefährden. Wie sehr habe ich mich auf die kürzliche Fertigstellung des Radlweges in der Sonnenstraße gefreut. Zurecht erwarten die Autofahrer, dass der von den Steuerzahlern finanzierte Radweg auch von den Radlern benützt wird.

So fuhr ich am Dienstg, 31.10., vom Harras in die Lindwurmstraße und benützte dort den Radlweg. Doch leider wird der Radlweg von einkaufenden Fußgängern und Autofahrern missbraucht. Die Fußgänger laufen oft aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit auch auf dem Radlweg ­ manchmal werden sie auch von den überbreiten Verkaufstheken oder Straßencafes dort hingedrängt. Die einkaufenden Autofahrer stellen aber bewusst sich auf dem Radlweg ab, weil sie auf der Straße keinen Parkplatz gefunden hatten bzw. jeden Fußmarschmeter scheuen. Bei Lieferanten und Taxifahrern ist das zielnahe Parken bzw. Anhalten unvermeidbar ­ ich habe aber kein Verständnis, wenn die Folgen der Parkraumnot die Radler bzw. auch Fußgänger ausbaden müssen; warum kann nicht auf der Straße mit Warnblinklicht angehalten werden.

Man stelle sich vor, die Radler würden ihr Fortbewegungsmittel auf der Straße abstellen! Auch in der Sonnenstraße benütze ich den neuen Radweg ­ gleiche Erlebnisse wie zuvor in der Lindwurmstraße. Schlimmer noch war, dass die Polizei mit gutem Beispiel voranging und mit dem Fahrzeug den Radlweg komplett blockierte; sie waren nicht im Eileinsatz ­ junge Polizisten ratschten nebendran am Bürgersteig.

Weiter ging meine Radltour über die Ludwigstraße in die Leopoldstraße: Inzwischen war es schon dunkel geworden ­ so dass bei noch nasser Fahrbahn eine funktionierende Radlbeleuchtung unverzichtbar ist. Zwischen Franz-Josef-Straße und Hohenzollernstraße kam mir ein unbeleuchteter Radler entgegen: Er fuhr sogar auf dem schmalen Radlweg in der Fahrbahnmitte um einen anderen Falschradler zu überholen. Ich fuhr in einer Kolonne und sah diesen »Dunkelradler« zu spät ­ meine Vollbremsung brachte mich zu Fall ­ er hielt es nicht für nötig anzuhalten und nach meinem Wohlbefinden zu fragen. In der Nähe stand ein besetztes Polizeiauto: Da frage ich mich schon, ob die Polizei diese Falsch- und Dunkelradler nicht gesehen haben oder nicht sehen wollten, weil dieses dann eine aufwendige Aufschreiberei nachziehen könnte.

Erst im Frühjahr wurde unser Auto von einer örtlichen Gehstreife im Abstand von 2 Wochen zweimal aufgeschrieben ­ wegen Parken in falscher Richtung vor der eigenen Haustür ­. Ich hätte daher eine dringende Bitte an die Polizei: verstärkt die Lichtfunktion der Radler zu kontrollieren ­ in der Leopoldstraße, Lindwurmstraße die Falschrichtungsradler anzuhalten, zu belehren und ggf. mit Bußgeldern und Punkte in Flensburg eintragen ­ in der Leopoldstraße, Sonnenstraße und Lindwurmstraße verstärkte Kontrollen der Falsch-Parker bzw. -Anhalter ggf. mit Bußgeldern ­ und letztendlich mit gutem Beispiel vorangehen, also Radlwege nicht blockieren!!!

Artikel vom 15.11.2000
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...