Zwei Schüler vom Maria-Theresia-Gymnasium bei Mathe-Olympiade erfolgreich

Lust auf kreative Lösungen

Dabeisein ist alles – gewinnen auch nicht schlecht! Katharina Jochemko hat sich gemeinsam mit  Igor Gotlibovych gegen 192 Mathetalente durchgesetzt.	Fotos: Privat

Dabeisein ist alles – gewinnen auch nicht schlecht! Katharina Jochemko hat sich gemeinsam mit Igor Gotlibovych gegen 192 Mathetalente durchgesetzt. Fotos: Privat

Au · Zu den Besten in ganz Deutschland gehören? »Das ist doch eigentlich nichts besonderes.« Katharina Jochemko mag keine großen Töne. Die 17-Jährige fühlt sich wie ein ganz normaler Teenager.

Obwohl sie am Maria-Theresia-Gymnasium (MTG) die Klasse für Hochbegabte besucht. Und obwohl sie sich für das Finale der Mathematik-Olympiade qualifiziert hat.

Von 2. bis 5. Mai, haben sich 192 Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet auf der Mathematik-Olympiade in Essen getroffen, um ihr abstraktes und analytisches Wissen unter Beweis zu stellen – und zwar ganz freiwillig. Insgesamt haben 180.000 Jugendliche an den bundesweiten Vorausscheidungen in den Schulen teilgenommen. In zwei Klausurrunden haben die Besten an zwei Tagen 36 Aufgaben in neun Stunden bearbeitet. Etwa 130 Mathematiklehrer haben nachmittags die Ergebnisse korrigiert. Statt Rechnen nach Schema F sind hier Kreativität und Sinn für Logik und neue Ideen gefragt.

Neben all der Anstrengung kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. Die Jugendlichen besichtigten das Bergbaumuseum in Bochum oder lernten auf einer Rundfahrt den Duisburger Hafen kennen.

Außergewöhnlich hoch ist jedenfalls die Olympiade-Quote der 11c des Gymnasiums am Regerplatz. Mit Katharina Jochemko fuhr nämlich noch ein anderer Münchner Schüler nach Essen: Ihr Klassenkamerad Igor Gotlibovych. Beide Teilnehmer, übrigens die einzigen aus München, kamen unter die Erstplatzierten: Igor wurde Zweiter. Katharina Jochemko hatte es zum ersten Mal in die Finalrunde geschafft und konnte gleich einen dritten Platz einheimsen.

Die Elftklässlerin war aber auch bestens vorbereitet: Seit Wochen hat sie in ihrer Freizeit alte Olympiade-Klausuren gelöst. Dass sie nur eines von wenigen Mädchen ist, das sich für die Olympiade qualifiziert hat, kann sie kaum glauben. »Ich habe das Gefühl, dass sich Mädchen genauso sehr für Mathe interessieren wie Jungen«, meint die Auerin. Zumindest mit Blick auf die Teilnehmerliste aus Bayern scheint sich ihr Eindruck zu bestätigen: Von den 14 Jugendlichen, die das Bundesland in Essen vertreten, sind immerhin fünf weiblich – damit hat Bayern gemeinsam mit Hamburg, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern die höchste »Frauenqoute« unter den 16 Bundesländern.

Dabei lässt das Gymnasium kaum einen Wettbewerb aus. Die Liste der erfolgreichen MTG-Schüler bei verschiedenen Mathematik-Vergleichen ist lang. Beim Landeswettbewerb für Mathematik des Kultusminis- teriums rangiert das Auer Gymnasium bayernweit sogar als dauerhaft erfolgreichste Schule. »Das kann sich vielleicht mancher schwer vorstellen, aber Mathematik kann Spaß machen«, meint Bernhard Horn, Mathematiklehrer von Katharina und Igor und »Wettbewerbsbeauftragter«. Sogar für Fünft- bis Siebtklässler gibt es seit sechs Jahren schulintern eine beliebte Matheralley (www.mtg.musin.de unter »Monatsrätsel«). »Hier muss man jedenfalls kein Mathetalent sein«, betont Horn, »es kann jeder mitmachen, der Lust am Knobeln und Rätseln hat.« Michaela Schmid

Artikel vom 12.05.2004
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