Erste Entwürfe für den Arnulfpark vorgestellt – noch fehlen Investoren

Quartier »Luft« statt Bahnhof

Blick von Norden auf das Quartier »Luft«. Links: Die Hackerbrücke.	Foto: Vivico

Blick von Norden auf das Quartier »Luft«. Links: Die Hackerbrücke. Foto: Vivico

Zentrum · München bekommt ein Quartier »Luft«. Was leicht poetisch nach Märchenschloss klingt, ist eigentlich eher etwas Prosaisches – nämlich Bürokomplexe auf einem ehemaligen Rangiergelände.

Die Immobiliengesellschaft »Vivico« will auf dem Arnulfpark ein Wohn- und Arbeitsgebiet errichten, das Motto: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Das Wohnquartier »Erde« entsteht bereits, »nach und nach werden die Aufträge an verschiedene Subunternehmen abgegeben«, erklärte Entwicklungsleiter Hans Oberhuber bei einem Projekttermin in der vergangenen Woche.

Hauptaugenmerk der »Vivico« ist jedoch das Quartier »Luft«. Das Immobilienunternehmen lobte im vergangenen Jahr einen Wettbewerb zur Gestaltung des Geländes aus. Ein Preisgericht aus Stadtplanern und Architekten entschied sich für fünf Entwürfe, das Hamburger Büro »Bothe Richter Teherani« belegte dabei den ersten Platz.

Ihr Konzept sieht fünf Komplexe vor, die als besonderes Schmankerl so genannte »Luftgärten« besitzen – Wintergärten, die in die Bürostruktur eingehen. »Diese Gebäude sind ganz einfach fantastisch!«, so der zuständige Architekt Joachim Landwehr. »Ohne gesteigerte Materialkosten entsteht hier zusätzlicher Raum, der auch noch ein angenehmes Arbeitsklima erzeugt.« Auch »Vivico«-Chef Stefan Kleber ist zufrieden: »Der Entwurf ist mit unseren finanziellen Ansprüchen vereinbar und er lässt sich sehr gut vermarkten.«

Und darauf kommt es letztendlich an. Denn die »Vivico« hat trotz gegenteiliger Aussage von Stadträtin Christiane Thalgott noch keinen Abnehmer für das Gelände gefunden. »Mit einer Bank haben wir zwar aussichtsreiche Gespräche geführt. Aber unterschrieben ist bis jetzt noch nichts«, betont Kleber. Seine Firma will jedoch erst mit dem Bau beginnen, wenn zumindest ein Teil der Nutzer fest steht, und »da ist noch gar nichts in der Tinte«.

Der Bau wird nach Schätzungen Oberhubers etwa 160 Millionen Euro kosten. Bei einem Büroleerstand von etwa neun Prozent in München wäre ein Start ohne Nutzer zu riskant. »Wir brauchen auch Investoren«, sagt Oberhuber, »die Vivico kann nicht für das gesamte Projekt aufkommen.« Dennoch soll laut Plan bereits im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden. Nach welchem Entwurf, steht allerdings noch nicht fest. Kleber betont: »Letztendlich ist das eine Entscheidung, die mit den Nutzern gemeinsam getroffen wird.« haf

Artikel vom 29.04.2004
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...