Seniorenheim Effnerstraße: Bürgerinfo über Zukunft

Erst 2008 eine Entscheidung

Bogenhausen · Erst 2008 soll über die Frage entschieden werden, ob anstelle des stark sanierungsbedürftigen Seniorenheims der Münchenstift GmbH an der Effnerstraße (der Bogenhausener Anzeiger berichtete) ein neues Seniorenheim entstehen soll.

Frühestens 2010 könne es dann bezogen werden. So der derzeitige Sachstand aus dem Munde von Münchens Sozialreferent Friedrich Graffe, der vergangene Woche vor dem Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) und zahlreichen interessierten Bürgern über die Zukunft des Seniorenheims sprach.

BA und Bürger wenden sich vehement gegen die drohende mehrjährige Versorgungslücke im Stadtbezirk. 2005 soll das Gebäude von 1965 abgerissen werden. Dagegen sprachen sich die Mehrheit der anwesenden Bürger aus. »Das Haus hat viele Vorzüge«, meinte eine Frau, deren Vater in dem Heim lebt. Außerdem bräuchte man als Pflegefall, wenn man sich ohnehin nicht mehr selbständig duschen könne, kein eigenes Bad mehr auf dem Zimmer. Die wenig moderne sanitäre Ausstattung auf den einzelnen Zimmern gilt als ein Argument für den Abriss. Der sei aber günstiger als weiter Geld in die Sanierung zu stecken, so Graffe.

Das würde bis 2008 2,6 Millionen Euro kosten. 2,2 Millionen könnten eingespart werden, wenn das Haus 2005 geschlossen würde. Die stadteigene, finanziell angeschlagene Münchenstift müsse aber gegenüber Mitbewerbern auch in Zukunft mit modernen Häusern konkurrenzfähig bleiben. »Die Pflege in der Effnerstraße sei aber makellos«, betonte Graffe. Schlimmer als die bauliche Situation empfinden viele Bürger den drohenden Umzug der Senioren in andere Münchenstift-Heime in anderen Stadtteilen.

Der Seniorendelegierte im Stadtbezirk und BA-Mitglied, Frank Otto (SPD), sprach sich dafür aus, Teile des 26.000 Quadratmeter großen »Filetgrundstücks« zu verkaufen – aber nur unter der Bedingung, den Gewinn umgehend für einen Neubau an gleicher Stelle zu verwenden. Michaela Schmid

Artikel vom 28.04.2004
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