Die Moosacher Feuerwehr übt, damit sich die Moosacher sicher fühlen können

Es raucht und schäumt

Bevor mit Löschschaum und Hochleistungsentlüfter geübt werden darf, steht für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Moosach auch noch ein wenig Theorie auf dem Programm.	Fotos: ta

Bevor mit Löschschaum und Hochleistungsentlüfter geübt werden darf, steht für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Moosach auch noch ein wenig Theorie auf dem Programm. Fotos: ta

Moosach · »Aufsitzen!« Der schneidende Ruf des Zugführers beendet den Theorieteil bei der Übung der Freiwilligen Feuerwehr Moosach (FFW). Die knapp 30 Feuerwehrleute springen auf und laufen zu ihren Löschfahrzeugen, damit die Praxis beginnen kann.

Dass die engagierten Frauen und Männer 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr in Bereitschaft sind, genügt ihnen nicht. Einmal monatlich treffen sie sich zu Übungszwecken im Feuerwehrhaus an der Feldmochinger Straße. So auch am letzten Wochenende.

Am Freitagabend und Samstag frühmorgens steht der Einsatz von Entlüfter und »Schnellangriff« auf dem Lehrplan. Während die eine Hälfte der Abteilung auf ein Firmengelände fährt, bleibt der Stellvertretende Abteilungsleiter Gerhard Poppe mit einer Gruppe im Fahrzeughaus. Dort gibt es Unterricht im richtigen Umgang mit Feuerlöschern. Auch Feuerwehrleuten ist dieser nicht in die Wiege gelegt.

Doch die Jungs und Mädels sind fit, können die Fragen des Ausbilders ausführlich beantworten. Weiter geht es mit dem Entlüfter. Ein großer, von einem Verbrennungsmotor angetriebener Propeller, wird aus dem Löschfahrzeug gehievt. Unterdessen wirft Poppe unbemerkt im Treppenhaus die Rauchmaschine an. »Schließlich sollen die Leute ja auch mal sehen, wie so was funktioniert«, grinst er verschmitzt. Während die Mannschaft nebenan noch kräftig Wind macht, heißt es aus dem Treppenhaus: »Alarm! Rauch im Haus!«. Die Feuerwehrleute eilen samt Entlüfter zum Eingang und die Übung des Ernstfalls kann beginnen. Der Propeller wird angeschmissen und in die ideale Position gebracht.

Unterdessen müssen zwei Mann in die dicken Nebelschwaden, um oben im Treppenhaus ein Abluftfenster zu öffnen. Dann das Kommando »Tür auf!« und innerhalb von zwei Sekunden ist das Treppenhaus entraucht. Da ist das Staunen groß, auch bei denen, die schon länger dabei sind. Dass es so schnell geht, hätte keiner gedacht, Lange Zeit fürs Staunen bleibt allerdings nicht, denn der erste Trupp kommt gerade von der Außenübung zurück. Fliegender Wechsel. Jetzt geht’s auch für die »Entlüfter« raus.

Auf dem Firmengelände der Eltern eines Feuerwehrmitglieds steht schon das nagelneue Löschfahrzeug der FFW Moosach, das erst seit knapp drei Monaten den Fuhrpark erweitert. Top-Neuigkeit daran: der sogenannte »Schnellangriff«. Ein sechzig Meter langer Schlauch, der sofort einsatzbereit ist. »Das erleichtert und erschnellt den Zugriff auf ein Feuer«, weiß der Ausbilder zu berichten.

Der neue Löschschlauch muss natürlich getestet werden. Besonders die Reichweite. Der Schlauch wird also einmal in den Keller verlegt damit die Feuerwehrleute die 60 Meter abzuschätzen lernen. »Mit solchen Trainingsmaßnahmen bringen wir der Jugend das Know-How für den Einsatz bei«, begründet Poppe den großen Aufwand. »Immerhin sind wir in mindestens 50 Prozent der Einsätze sogar vor der Berufsfeuerwehr am Einsatzort. Außerdem fördert das Training den Gruppengedanken, den wir auch gerade der Jugend beibringen wollen.«

Gerade nach Verstärkung für die Jugendgruppe hält die FFW Moosach derzeit auch noch Ausschau. »Momentan haben wir fünf Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren in unserer Jugendgruppe«, so Poppe. Für interessierte Nachwuchs-Feuerwehrleute bieten sich im nächsten Monat gleich zwei Gelegenheiten. Zum einen präsentiert sich die Feuerwehr beim Jugendfest am Moosacher Bahnhof am 8. Mai. Außerdem feiert die FFW im Mai ihr 125-jähriges Jubiläum. Ansonsten trifft sich die Jugendgruppe dienstags um 18.30 Uhr im Gerätehaus, Feldmochinger Straße 1. Tobias Aumüller

Artikel vom 01.04.2004
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