Soziale Einrichtungen in Moosach für einen Monat ohne »Dachverband«

Kopflose Zeiten ?

Die verschiedenen sozialen Einrichtungen in Moosach sind von der Regsam-Umstrukturierung betroffen. Darunter auch das Sozialbürgerhaus, ASZ, Jugendeinrichtungen wie das Mooskito oder die Kirchen.	Fotos: ta

Die verschiedenen sozialen Einrichtungen in Moosach sind von der Regsam-Umstrukturierung betroffen. Darunter auch das Sozialbürgerhaus, ASZ, Jugendeinrichtungen wie das Mooskito oder die Kirchen. Fotos: ta

Moosach · Den sozialen Einrichtungen in Moosach fehlt für mindestens einen Monat die Vernetzung. Die Dachorganisation Regsam (Regionalisierung der sozialen Arbeit in München) wird nämlich umstrukturiert, die einzelnen regionalen Büros gar geschlossen.

Stattdessen soll eine zentrale Verwaltung in der Innenstadt eröffnet werden.

Grund für die Umstrukturierungen sind Sparmaßnahmen, die laut Stadtratsbeschluss ab 1. April umgesetzt werden sollen. Stadträtin Gisela Oberloher (CSU) begründet die Entscheidung: »Ich bin nicht gegen Regsam, aber ich bin gegen eine übergeordnete Instanz, die viel Geld kostet.« Die in Regsam vernetzten Einrichtungen würden ohnehin aus städtischen Mitteln gefördert.

Auch SPD-Stadtratskollegin Brigitte Meier ist dagegen, die bisherigen Regsam-Strukturen weiter zu bezahlen. »Regsam war hoch ineffizient«, sagt die Sozialpolitikerin. Gespart wird künftig fleißig. Statt bisher 885.000 Euro stehen Regsam zukünftig nur noch 485.000 Euro zur Verfügung. Durch die Umstrukturierung soll der fehlende Betrag eingespart werden. »Die Auflösung der kleinteiligen Struktur bei Regsam soll die Einsparungen herbeiführen«, erklärt Juliana Bauhofer vom Sozialreferat als Koordinatorin der Regsam-Reform. »Der Hauptgrund für die Zentralisierung der Regsam-Büros ist die Einsparung der Mieten. Künftig gibt es nur eine Stelle in der Innenstadt statt 16 einzelne Stadtteilbüros.«

Für die Regsam-Moderatoren bedeutet dies jedoch, dass sie von dort aus in »ihre« betreuten Stadtteile fahren müssen. »Da gehen natürlich viel Zeit und Kosten für die An- und Rückfahrt drauf«, so Bauhofer. Wo das zentrale Büro stehen soll, weiß aber bisher noch niemand so genau und auch die Moderatoren-Nachfolge muss noch geklärt werden. »Es wurde ein neuer Trägerverein, bestehend aus Wohlfahrtsverbänden und Sozialreferat, gegründet«, erklärt Bauhofer. »Dieser wählt die neuen Moderatoren aus. Es müssen allerdings noch einige Verträge ausgearbeitet werden, und das wird noch mindestens bis Mai dauern.«

Die bisherigen Regsam-Moderatoren für Moosach, Jutta Brandl-Hammer und Uwe Leisgang haben sich inzwischen jedenfalls neue Beschäftigungsfelder gesucht. Tobias Aumüller

Artikel vom 25.03.2004
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