Hundebesitzer sind alarmiert: Leinenzwang an den Maximiliansanlagen geplant

Der Zamperl-Aufstand

Hundehalterin Stefanie Muffler hat Verständnis für Leinenzwang in den Maximiliansanlagen: »Es ist schade, aber anders geht´s wohl nicht, um die Angst vor freilaufenden Hunden und Hundehäuferl auf Wiesen zu verhindern.« Für sie ist München ohnehin »die hun

Hundehalterin Stefanie Muffler hat Verständnis für Leinenzwang in den Maximiliansanlagen: »Es ist schade, aber anders geht´s wohl nicht, um die Angst vor freilaufenden Hunden und Hundehäuferl auf Wiesen zu verhindern.« Für sie ist München ohnehin »die hun

Bogenhausen · Ungewöhnlich viele Bürger waren zu der März-Sitzung des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) vergangene Woche gekommen, ja hatten sie geradezu gestürmt.

Ein Gerücht hatte an die 30 aufgebrachte Hundefreunde auf den Plan gerufen: In den Maximiliansanlagen soll demnächst Leinenzwang gelten.

Hunde in dem Park zwischen Bogenhausener Kirchplatz und Muffathalle frei laufen zu lassen ist zwar bereits schon jetzt nicht erlaubt, doch weil sich anscheinend nur wenige Halter daran halten, will der Freistaat nun für den zwei Kilometer langen Grünstreifen am Isarhochufer das einführen, was für die Parks der Landeshauptstadt schon länger gilt: eine bayernweite, gesetzlich verankerte Anlagenordnung.

Das bedeutet für Hundehalter: Wer in den staatlichen Stadtoasen Maximiliansanlagen, aber auch im Hofgarten und im Englischen Garten etwa gegen das Verbot, Hunde frei laufen zu lassen, verstößt, muss dann auch hier mit Bußgeld rechnen. »Eine erste Entscheidung darüber soll noch vor Ostern im zuständigen Finanzministerium fallen«, so Michael Grill, Pressesprecher der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung, Verwalter der staatlichen Parks.

»Wir müssen handeln«, erklärt Thomas Köster, zuständig für den Englischen Garten und auch die Maximiliansanlagen: »Immer mehr Besucher fühlen sich gestört durch das Radfahren auf Fußwegen, die Verschmutzung der Parks mit Müll, aber besonders durch Hundekot auf Wegen und Liegewiesen und durch freilaufende Hunde.« Vor allem die Beschwerden über Hundehalter hätten zugenommen: Vergangenes Jahr habe die Polizei 1600 mal eingreifen müssen. »Die Eigenverantwortung der Bürger nimmt immer mehr ab«, klagt Köster.

Statt auf reine Ermahnungen setzt Köster in Zukunft vor allem auf Leinenzwang, den Bürger und BA ablehnen, aber auch auf spezielle, großzügige Freilaufzonen für Hunde. Wie diese Areale an den Maximiliansanlagen aussehen könnten, dazu hat sich Köster schon ein paar Gedanken gemacht. »Aufgrund der Länge der Anlage werden sich die Zonen verteilen«, meint Köster. »Durch die Hanglage sind hier aber sicher nur kleine Laufflächen möglich.« Besitzer von großen Hunden müssten deshalb in den Englischen Garten ausweichen, wo etwa zwei bis drei Hektar große Freilaufflächen vorgesehen seien. Außerdem soll es wie bereits im Englischen Garten kostenlose Tüten geben, die die Halter dazu anhalten, die Hundehäuferl ihres Lieblings einzusammeln.

Noch ist nichts entschieden, aber dass die bußgeldgebundene Anlagenordnung kommen wird, »dafür stehen die Chancen gut«, meint Köster. »In unseren Parkanlagen wird aber auch künftig nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, versucht Judith Steiner vom Finanzministerium Bedenken zu zerstreuen. »Ziel ist es einfach, für alle Besuchergruppen Raum für Erholung und Entspannung zu gewährleisten.« Michaela Schmid

Artikel vom 24.03.2004
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