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Knappertsbuschschüler werden Dritter bei bundesweitem Ideenwettbewerb
Pupsen gegen Gewalt
Glücklich über den dritten Platz: Goran Budimir und Amir Mahfouz (v. li.) bei der Preisverleihung. Auch die Staatsministerin für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Dr. Christina Weiss, gratulierte. Foto: Privat
Fideliopark · Zugegeben, es gehört nicht gerade zum guten Ton, Darmgeräuschen ungehemmt freien Lauf zu lassen. Böse Blicke und Naserümpfen sind normalerweise die Folge. Aber es gibt Fälle, wenn auch verdammt wenige, da kann es möglicherweise Schlimmeres verhindern helfen – und sogar zu einer Auszeichnung führen.
So wie bei Goran Budimir und Amir Mahfouz. Die beiden Neuntklässler der Hauptschule an der Knappertsbuschstraße 43 haben mit einem Beitrag, in dem das delikate Geräusch eine entscheidende Rolle spielt, vor kurzem als einzige Bayern unter den Siegern den dritten Preis erreicht.
Im November vergangenen Jahres hatten der Verband privater Medien und die »Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen« Schüler aus ganz Deutschland aufgerufen, ein kurzes Exposé zum Thema »Gewalt ist keine Lösung« zu entwerfen. Die Siegeridee sollte dann bei privaten Sendern ausgestrahlt werden.
Es ist zwar nicht der Spot von Goran und Amir, der derzeit über die Bildschirme flimmert, aber von 450 eingereichten Vorschlägen gefiel der prominent besetzten Jury, darunter Regisseur Sönke Wortmann, Moderator Peer Karlinder Kusmagk oder Schauspielerin Nora Tschirner, auch die Idee der Münchner besonders gut: überraschend und witzig trotz des ernsten Themas.
Ein kleiner Junge wird in einer Seitengasse von einer stadtbekannten Schülergang bedroht und provoziert. Alles deutet auf eine Schlägerei hin. Da plustert sich der Junge auf und lässt einen – Pups! Darauf verlässt die Schlägergang fluchtartig die Gasse und der Junge sagt triumphierend »Gewalt ist keine Lösung«.
In ihrer Freizeit hatten sich die beiden Freunde mit Unterstützung ihres Klassenlehrers Klaus Petri diese ungewöhnliche Lösung im Umgang mit täglicher Gewalt ausgedacht. »Lieber jemanden wegpupsen als zusammenschlagen«, findet auch Petri. Trotzdem war die Überraschung groß, als die Schüler vor zwei Wochen zur Preisverleihung nach Berlin reisen durften. Neben der Veranstaltung nutzten die Jugendlichen den Ausflug auch, um mit Klaus Petri ein wenig die Hauptstadt unsicher zu machen. Das Preisgeld von 250 Euro haben sie dort übrigens nicht verbraten. Damit soll der Spot mit der ganzen Klasse filmisch umgesetzt werden.
In der Knappertsbuschschule herrscht jedenfalls laut Petri nun ein etwas anderer Ton. In brenzligen Situationen heißt es jetzt einfach nur noch: »Lass mich in Ruhe, sonst pups ich dich weg...«. Michaela Schmid
Artikel vom 03.03.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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