Oberanger soll zu einer Fußgängerzone umgebaut werden

Traum vom Stadtgrün

Einkaufen, Kaffee trinken oder einfach nur ausspannen: Die Stadt möchte den Oberanger aufwerten, auch wenn die Finanzierung noch unklar ist	F: Real Grün

Einkaufen, Kaffee trinken oder einfach nur ausspannen: Die Stadt möchte den Oberanger aufwerten, auch wenn die Finanzierung noch unklar ist F: Real Grün

Zentrum · Dass sich am Oberanger etwas ändern musste, ist keine Neuigkeit. Seit Jahren sind es vor allem Baustellen, die hier das Straßenbild prägen. »Die Gestaltung des Oberangers ist eine Hausaufgabe, die schon lange aussteht«, sagt Angela Wilson, Vize-Vorsitzende des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel (BA).

Der erste Schritt ist gemacht, die Firma »Wöhr und Bauer« hat den Auftrag erhalten, ein neues Parkhaus zu bauen. Gleichzeitig hat das Baureferat aber viel Größeres im Sinn: Die Stadt möchte die Straßenführung ändern. Eine Idee, die den Weg freimacht für eine Generalsanierung des Oberangers.

Nach welchem Plan diese ablaufen soll, hat der BA am Dienstag vergangener Woche entschieden. Zwei Architekturbüros hatten ihre Entwürfe vorgelegt, den Auftrag erhält nun Wolf Auch und sein Büro »Real Grün«. Kernpunkte seines Konzeptes: »Die künftige Gestaltung soll dem Anger als solchem gerecht werden«, sagt Auch. Der Oberanger solle bald eine »Reminiszenz an die Münchner Stadtgeschichte« darstellen. Außerdem habe er viel Wert darauf gelegt, die neue Fußgängerzone so öffentlich wie möglich zu halten. »Wir wollten viele Bereiche auf der Straße schaffen, wo man sich aufhalten kann, ohne dem Konsumzwang ausgesetzt zu sein.«

Das bedeutet, sämtliche Freischankflächen bleiben direkt an den Häuserwänden. Auch wer keinen Kaffee trinken will, soll die Möglichkeit haben, sich kostenlos auf Steinblöcke zu setzen. »Insgesamt ist der Entwurf maßgeblich grün bestimmt«, erklärt der Architekt. »Wir haben den Baumbestand praktisch unangetastet gelassen.« Wann aber werden die Zentrumsbewohner ihre grüne Oase in der Innenstadt bekommen? »Das steht noch längst nicht fest«, betont Johann Georg Sandmeier vom städtischen Baureferat. Schließlich muss zunächst einmal geklärt werden, wie das Projekt bezahlt wird. »Vorgesehen ist eine Art Public-Private Partnership«, sagt er. Wenn es nach den Wünschen der Stadt geht, sollen sich auch die Geschäftsanlieger des Oberangers an der Finanzierung beteiligen.

Denn die neue Fußgängerzone käme ja gerade ihnen zugute. Der Bayerische Bauindustrieverband und auch die Betreiber des neuen Parkhauses hätten bereits Interesse an einer Beteiligung signalisiert, so Sandmeier. Doch nicht nur der Zeitpunkt der Verwirklichung ist unklar, auch die Kosten liegen noch im Dunkeln. Trotzdem ist Sandmeier zuversichtlich: »Wenn alles gut geht, können wir schon dieses Jahr mit der Fußgängerzone beginnen.« Grün werde es aber erst zum Schluss, »frühestens 2007«. Meredith Haaf

Artikel vom 26.02.2004
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