Die Pendler-Heimsuchung

Bogenhausen · Sie kommt definitiv Ende diesen Jahres, die Parklizenzierung für Haidhausen und die Au. Doch was dort vorwiegend für erleichtertes Aufatmen unter den Anwohnern sorgt, ruft nur ein paar Meter weiter schon heute einige Ängste hervor.

»Wir befürchten durch die neuen Parkwapperl in Haidhausen einen weiter verstärkten Parkdruck in der Parkstadt Bogenhausen«, erklärt Michael Hartung von der BürgerInteressenGemeinschaft Parkstadt Bogenhausen (BIG). Denn was den meisten Haidhausern und Auern zu mehr Parkplätzen in ihrem Viertel verhelfen soll, könnte für die Anwohner der an das nördliche Haidhausen angrenzenden Parkstadt Bogenhausen genau das Gegenteil bedeuten.

»Wenn das Parken bis zum Prinzregentenplatz was kostet, fahren doch preisbewusste Pendler direkt über den Mittleren Ring in die Parkstadt«, meint Hartung, »denn die hat mit der Haltestelle ›Böhmerwaldplatz‹ einen direkten U-Bahnhof, mit dem man in acht Minuten bequem am Stachus ist.« Die Parkstädter litten schon jetzt unter den vielen Pendlern, die ihr Auto hier abstellen und dann per U-Bahn zu ihrer Arbeitsstelle in die Innenstadt fahren. Das hat Hartung auch bei einer großangelegten, privaten Verkehrszählung vor zwei Wochen beobachtet, mit der die Bürgerinitiative auf die Verkehrssituation in ihrem Viertel aufmerksam machen will – die genauen Ergebnisse planen Hartung und Co. im April vorzulegen.

Werner Walter vom Unterausschuss Umwelt und Verkehr im Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) dagegen ist überzeugt: »Die Parkstädter brauchen sich absolut keine Sorgen machen, dass der Parksuchverkehr von Haidhausen in ihr Viertel schwappt«. Denn Haidhausen mit seinen vielen Geschäften habe in Sachen Tagespendler ein anderes Einzugsgebiet als das Wohnviertel Parkstadt, meint der Grünen-Politiker.

Auch Peter Geck, beim Kreisverwaltungsreferat verantwortlich für die Umsetzung der Parklizenzen in der ganzen Stadt, glaubt nicht, dass sich das Parkwapperl für Haidhausen negativ auf die Parkstadt auswirken wird. »Auch in den Stadtteilen nördlich von Schwabing, wo die Parklizenzierung am längsten läuft, ist es zu keinem verstärkten Parkdruck gekommen.« Außerdem ist Geck der Ansicht: »In der Parkstadt ist doch auch schon alles zugeparkt, da kann man nicht mehr viel verdrängen.« Michaela Schmid

Artikel vom 18.02.2004
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