MVG-Zentrale zieht »klammheimlich« vom Marienplatz nach Moosach um.

Umzug im Untergrund

Kleines Foto: MVG-Geschäftsführer Herbert König läßt sich die Funktion der Pulte zeigen.	Foto: ta

Kleines Foto: MVG-Geschäftsführer Herbert König läßt sich die Funktion der Pulte zeigen. Foto: ta

Moosach · Emsig wurde gearbeitet, niemand hat was mitbekommen und keiner der Verantwortlichen ist traurig darüber. Denn genau das war der Sinn des Umzugs der bei den Stadtwerken am vergangenen Wochenende ablief – dass keiner etwas davon bemerkt.

Die U-Bahnleitstelle unter dem Marienplatz, die 20 Jahre lang den U-Bahnbetrieb koordinierte wurde nämlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag in die Stadtwerke-Zentrale in Moosach verlegt, wo nun die neue U-Bahnbetriebszentrale (UBZ) ist.

Dabei gab es auf den vielen Strecken laut MVG zu keiner Zeit Probleme. Der Umzug war aber auch von langer Hand geplant gewesen. »Der Umzug wurde von unseren Mitarbeitern seit Monaten sorgfältig geplant«, kommentiert Herbert König, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung stolz. »Künftig werden rund 1.760 Signale, 430 Weichen und 1.660 Fahrstraßen von hier aus vollautomatisch ferngesteuert.«

Vorher waren diese Aufgaben auf 13 regionale Stellwerke aufgeteilt. Insgesamt 29 Kilometer Kupferkabel und knapp 23 Kilometer Lichtwellenleiter wurden in der Stadtwerke-Zentrale und im Stadtgebiet verlegt, damit die Vernetzung auch reibungslos klappt. Zwar mussten auch Schreibtische und Schaltpulte in die neue UBZ transportiert werden, die heiße Phase des Umzugs war aber der »virtuelle Umzug«, bei dem nur noch Schalter umgelegt wurden um von einer Zentrale zur nächsten zu übergeben. Um komplett auf Nummer Sicher zu gehen, wurde von 4.15 bis 11.20 Uhr Parallelbetrieb gefahren.

»Falls irgendetwas schiefgegangen wäre«, begründet Christian Miehling von den Stadtwerken, »hätten wir so noch eine Auffangmöglichkeit gehabt.« 60 Mitarbeiter in der Leitstelle, in der neuen Betriebszentrale sowie in zwei regionalen Stellwerken sorgten so für einen reibungslosen Übergang. Überstunden machte dabei übrigens auch die Kantine der Stadtwerke-Zentrale.

Eine kleine Brotzeit für die Mitarbeiter, selbstverständlich mit original Münchner Weißwürsten, besiegelte am Sonntag Vormittag das gelungene Projekt. Die unmittelbare Planung für den 15 Millionen Euro teuren Umzug hatte zwar gerade einmal ein gutes halbes Jahr gedauert, die Pläne für den Umzug hatten aber schon knappe zehn Jahre bestanden. Umso mehr freute sich König über das Gelingen: »Das ist ein Verdienst der verantwortlichen Mitarbeiter und zeigt das optimale Zusammenspiel von Technik und Betrieb in unserem Verkehrsunternehmen. Tobias Aumüller

Artikel vom 05.02.2004
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