Der Akademiegarten soll nach ursprünglichen Plänen restauriert werden

Univiertel wird aufpoliert

Mehr Baustelle als Park ist der Akademiegarten im Moment. Jetzt möchte der Bezirksausschuss den alten Glanz wieder herstellen.	Foto: sil

Mehr Baustelle als Park ist der Akademiegarten im Moment. Jetzt möchte der Bezirksausschuss den alten Glanz wieder herstellen. Foto: sil

Zentrum · In historischer Pracht soll das Univiertel bald wieder erstrahlen. Bis zum Jahreswechsel 2006/2007 soll die Restauration des Gartens der Kunstakademie der Bildenden Künste abgeschlossen sein. Spätestens dann wird »der Altbau in neuem Glanz erscheinen«, berichtete Kurt Bachmann vom Staatlichen Hochbauamt München am vorletzten Dienstag den Mitgliedern des Bezirksausschusses Maxvorstadt. »Wir wollen den Garten, der 1885/1886 im Zuge des Neubaus angelegt worden ist, im historischen Sinn wiederherstellen.«

Deswegen wird er an Hand der Pläne des ursprünglichen Gartenplaners Max Kolb wiederhergerichtet. Die zuständige Landschaftsarchitektin Amrei Moosbauer erklärte den Stadtteilpolitikern, dass der Akademiegarten »der einzige Garten in München im spätlandschaftlichen Stil« sei. Säuleneichen an der Südseite zur Akademiestraße, regelmäßige, strenge Anlagen an der Ostseite zur Leopoldstraße und an der Westseite zur Türkenstraße seien typische Elemente einer solchen Gartenanlage.

Fast ins Schwärmen geriet Moosbauer, als sie von den großen, freiliegenden Flächen des Parks und dem authentischen Teich aus der Entstehungszeit erzählte. Die Freilegung des Siegestores 1938 bezeichnete die Landschaftsarchitektin als eine wichtige Veränderung, »die meines Wissens für den Straßenbahnbau erfolgte«. Daher sei es nicht möglich, diese Freilegung, bei der der östliche Teil des Gartens völlig umgestaltet wurde, wieder rückgängig zu machen. »Die Restaurierung der Anlage ist notwendig, weil nach dem 2. Weltkrieg keine Gartenpflege betrieben und der Garten völlig vernachlässigt wurde« , erklärte Moosbauer. Im Zuge der Restaurierung müssen allerdings zwei Bäume gefällt werden. Zum einen, weil sie kranken, zum anderen aus Gründen der Verkehrssicherheit. Außerdem soll die Kraut- und Strauchschicht belebt und neu gepflanzt werden. »Das Konzept für die Restaurierung ist bereits mit dem Amt für Denkmalpflege und der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt«, sagte Moosbauer.

Das Stadtteilgremium nahm das Vorhaben der Landschaftsarchitektin begeistert auf. Lediglich bei der Frage, ob im neuen Garten auch ein Kinderpielplatz gebaut werden soll, gab es Diskussionsbedarf. Der Spielplatz war vom BA-Vorsitzenden Klaus Bäumler (CSU) gefordert worden. Die Architektin und Kurt Bachmann vom Hochbauamt standen diesem Vorhaben anfangs skeptisch gegenüber, willigten aber schließlich ein. Silvia Glas

Artikel vom 22.01.2004
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...