MFC-Prinzessin Karin V. hat sich lange bitten lassen / Inthronisation am Samstag

Was lange währt ...

Auf Knien musste Karin V. vom MFC-Präsidium angebettelt werden, dann hat sie das Amt der Faschingsprinzessin übernommen. Prinz Horst I. freut sich. Sie war seine Wunschkandidatin.	Foto: Photo Lehrer

Auf Knien musste Karin V. vom MFC-Präsidium angebettelt werden, dann hat sie das Amt der Faschingsprinzessin übernommen. Prinz Horst I. freut sich. Sie war seine Wunschkandidatin. Foto: Photo Lehrer

Moosach · Wer sich jetzt von dem trüben Wetter anstecken lässt und in Winterdepressionen verfällt, der findet in Moosach genau das richtige Gegenmittel. Am Samstag, 10. Januar, findet beim Moosacher Faschingsclub die Inthronisation des diesjährigen Prinzenpaares statt. Da ist kein Platz für Trübsal.

Das närrische Zepter schwingen noch bis zum Aschermittwoch, 25. Februar, Karin V. und Horst I. Hier stellen sich die Beiden vor:

Karin, wie und wann bist du zum Fasching gekommen? Karin V.: Durch eine Arbeitskollegin. Eigentlich hatte ich ja zu der Zeit einen Freund, der wahnsinnig eifersüchtig war und es auch nicht zugelassen hätte. Außerdem hab ich mich gar nicht getraut. Dann hat sich aber das Problem erledigt, ich bin einmal ins Training mitgegangen und seitdem bin ich dabei. Das war 1984.

Warst du immer beim MFC oder hast du woanders Gastspiele gegeben? Karin V.: Fasching kann ich mir nur beim Moosacher Faschingsclub vorstellen. Von all den Jahren bereue ich keine Sekunde.

Was waren die schönsten Erlebnisse in deiner bisherigen aktiven Zeit? Karin V.: Vor allem die Gruppe, oder wie wir in Moosach sagen der »Haufen«, war gigantisch. Natürlich auch die Auftritte im Fernsehen. 1997 im Musikantenstadl, der Tag, an dem uns ein Fernsehteam begleitet hat. Außerdem war der Auftritt im Zirkus Krone einfach toll.

Was hat sich in den vergangenen 19 Jahren im Münchner Fasching geändert? Karin V.: Es dreht sich auch im Fasching vieles ums Geld. Außerdem gehen die Leute aus, weil eben Fasching ist und da geht man eben auf einen Ball. Sie gehen nicht zum Fasching, weil sie Lust dazu haben. Das finde ich ein wenig traurig. Dadurch ist die Stimmung nicht mehr die, die vor Jahren noch bei Bällen geherrscht hat. Die Jugend ist natürlich auch anders geworden. Vielen fehlt der Einblick, die Hintergründe. Warum machen wir Fasching? Für den Verein, für uns? Es wäre wünschenswert, wenn sich eine neue »Rumpfmannschaft« so wie bei mir bilden würde. Mit den selben Idealen und der Liebe zum Verein und zum Tanzen. Dann könnten wir »Alten« auch beruhigt aufhören und würden wissen, dass unsere Sache weitergetragen wird. Horst I.: Dazu fällt mir ein Sprichwort ein: »Alleine sind wir stark, zusammen aber unschlagbar.« Das sollte das Motto sein, wenn man sich bei einem Verein engagiert. Das kommt auch bei den Leuten an. Das spürt man, wenn man eine einheitliche Tanzgruppe auf der Bühne sieht. Da ist der Moosacher Faschingsclub schon ziemlich nahe dran, glaube ich.

Warum bist du gerade beim MFC und nicht in einem anderen Verein? Karin V.: Was für eine Frage. Ich habe damals nichts anderes gekannt und da bin ich heute froh drum. Außerdem bin ich Moosacherin. Alles andere wäre für mich nie in Frage gekommen.

Warum hast du so lange gewartet bis du Prinzessin geworden bist? Karin V.: Ich wollte doch eigentlich nicht. Ich bin »Mikrofon-scheu«. Reden vor vielen Leuten ist der Horror für mich. Das kam eigentlich nicht in Frage. Zwischenzeitlich habe ich mal damit geliebäugelt. Wäre ja doch schön einmal so ein Prinzessinnenkleid zu tragen. Aber das Jubiläum 20 Jahre MFC! Das hat heuer dann doch gepasst und soll auch einen Schlusspunkt setzen. Gleichzeitig für mich natürlich auch einen Höhepunkt. Außerdem ist das »mein« Programm. Mehr wird aber nicht verraten.

Wie bist du überzeugt worden, dass 2004 dein Jahr sein soll? Karin V.: Einige Leute aus dem Präsidium haben mich buchstäblich auf Knien angefleht Prinzessin zu werden. Der Prinz hat schon im Mai angefangen, mich zu »bearbeiten«. Mindestens fünf mal. Bis zum letzten Mal auf der Wiesn. Horst I.: Angebettelt hab ich sie. An sie hingeredet wie an ein krankes Pferd. Auf der Wiesn bin ich aus einem geschlossenen, voll besetzten Zelt raus, nur um ihr Limo zu holen. Alles hätte ich für sie gemacht. Ihr Freund hat sogar zu ihr gesagt: »Mach’s doch, der trägt dich auf Händen und tut alles für dich. Einen besseren kannst du dir gar nicht wünschen!« Aber sie blieb stur.

Karin V.: Dann kam der 9. Oktober. Wir waren auf der Hütte des Faschingsclub. Nach einer Shopping-Tour in Rosenheim, in einem Café bin ich dann nochmals von vier Präsidiumsmitgliedern bearbeitet worden. Nach allen Regeln der Kunst. Schließlich sind sie alle vier vor mir gekniet und haben gebettelt, dass ich Prinzessin mache. Dann hatte ich nochmals etwas Bedenkzeit. Dann hatte ich mich entschieden. Aber außer diesen vier erfuhr niemand etwas über die Entscheidung bis zum 11.11. Nicht mal der Prinz.

Was erwünscht und er wartet Ihr euch von der Session 2004? Karin V.: Viele Auftritte, dass sich der enorme Aufwand, den der Verein treibt auch rentiert. Natürlich Spaß an der Freud, Durchhaltevermögen bei uns und unserer Truppe. Wenig oder besser gar keinen Streit. Verschont bleiben von Krankheiten. Wir wollen den Zuschauern, aber auch uns und der Mannschaft eine unvergessliche Zeit bereiten. Tränen der Freude, aber auch des Bedauerns sollen am Faschingsdienstag fließen. Alle Beteiligten sollen am Ende von einem tollen Fasching erzählen und sich bereits wieder auf den nächsten freuen. Horst I.: Damit ist alles gesagt. Feiern, Gaudi, keine Krankheiten. Aber auch, dass die Gruppe sich am Ende des Faschings genauso stark präsentiert wie am Anfang. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine super Zeit haben werden.

Prinz Horst, was sagst du über deine Prinzessin? Horst I.: Ich bin glücklich und stolz, dass gerade die Karin meine Prinzessin ist. Als ich auf der Bühne stand und bereits dem Publikum vorgestellt war wusste ich ja noch nichts davon. Ich rechnete fest damit, dass eine »Brückenprinzessin« dem Geschenkkarton, der auf der Bühne stand, entsteigen würde. Dann traute ich meinen Augen nicht, als die Karin herausstieg. Es macht mich wirklich stolz und glücklich, dass sie, die mittlerweile ihr 20-jähriges Jubiläum im Fasching feiert, meine Prinzessin sein wird.

Am Samstag, 10. Januar, findet die Inthronisation des MFC-Prinzenpaares 2004 ab 20 Uhr im Kolpinghaus, Hanebergstraße 8, statt. Einlass ab 19 Uhr. Kartenreservierung bei Andrea Geiger unter Telefon: 32 20 82 44.

Artikel vom 08.01.2004
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