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Kulturgeschichte des Spielzeugs im Nationalmuseum
Die Welt im Kleinen
Kaufladen von 1820. Foto: Museum
Lehel · Im Kinderspielzeug spiegeln sich gesellschaftliche Entwicklungen, neueste technische Errungenschaften und weltbewegende Ereignisse ganz unmittelbar wider. Kinder sind nicht nostalgisch – sie wollen immer das Neueste zum Spielen.
So überliefern Spielsachen der vergangenen 200 Jahre vielfältige Einblicke in die kulturgeschichtlichen Veränderungen dieses Zeitraums.
Das Bayerische Nationalmuseum, Prinzregentenstraße 3 zeigt in einer großen Sonderschau von 21. November bis 29. Februar 2004 auf etwa 500 m2 rund 400 Objekte aus eigenen Beständen, die in mehr als einhundert Jahren gesammelt wurden, bisher jedoch noch nie ausgestellt waren. Zu den herausragenden Exponaten gehören Puppenhäuser und -küchen, deren umfangreiches Inventar teils noch aus dem späten 17. Jahrhundert stammt sowie Puppenkaufläden, in denen neben den üblichen Miniatur-Lebensmitteln etwa Modeartikel oder Schreibwaren angeboten werden. Hampelmänner, Steckengaukler, Fahrspiele, Wagen, Kutschen und Holzpuppen zeigen die Vielfalt der Holzspielzeuge, die im 19. Jahrhundert in den traditionsreichen Schnitzer- und Drechslerzentren in Oberammergau, Berchtesgaden, im Grödner Tal und im Erzgebirge hergestellt wurden.
Knaben schenkte man nicht nur Soldatenfiguren, sondern auch Spielsachen, die sie durch die Schulung bestimmter Fertigkeiten auf ihre spätere berufliche Laufbahn vorbereiten sollten wie etwa Baukästen, Zauberkästen, Papiertheater oder eine Laterna Magica. Mädchen bekamen für ihre Puppen Kleider, Geschirr und anderes Zubehör, aber auch Handarbeitskästen und Geduldspiele. Wer beim Thema Zinnfiguren nur an buntbemalte Regimenter denkt, wird beim Anblick exakt ausgearbeiteter Tierfiguren, Jahrmarkt- und Zirkusszenen, Jagden, Eisläufer und Turner, Bauernhöfe und Prozessionen eines besseren belehrt.
Die Ausstellung zeigt – anders, als zahlreiche andere Spielzeugpräsentationen – keine Stofftiere, kein Blechspielzeug und keine Barbiepuppen. Dagegen wird die Funktion der frühen Puppenhäuser zur Unterweisung adliger und großbürgerlicher Töchter in der Führung eines großen Haushalts ebenso thematisiert wie etwa die Sozialgeschichte der Schnitzer- und Drechslerfamilien, in denen Kinderarbeit selbstverständlich, ja lebensnotwendig war.
Die über die Zeiten sehr unterschiedliche Einstellung zum Kind – und seine »Entdeckung« im Biedermeier – wird anschaulich gemacht und das von Eltern und Erziehern vorgegebene Rollenverhalten von Buben und Mädchen angesprochen.
Artikel vom 20.11.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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