Bogenhausen · »Filigran« oder »Stahlkoloss« – das geplante Kunstwerk am Effnerplatz spaltet den 13. Stadtbezirk in zwei Lager. Noch ist zwar nichts entschieden, aber das Thema berührt die Emotionen, ob auf der Bürgerversammlung oder auf der November-Sitzung des Bezirksausschusses Bogenhausen.

Am 6. November hatten Baureferent Horst Haffner und Mitarbeiter samt Mitglieder der Kunstkommission den BA über die favorisierte monumentale Skulptur am zukünftigen Effnertunnel informiert.

Haffner versuchte mögliche Bedenken zu zerstreuen. Die Größe von 60 Metern sei angemessen – als Stadtzeichen an einer herausgehobenen Stelle im Stadtbild und in Bezug auf die Umgebungsbebauung. Windgeräusche seien auch nicht zu erwarten. Die Tunneldecke sei so dimensioniert, dass die Lasten aufgenommen werden können. Und die Kosten lägen mit 0,5 Prozent der anrechenbaren Baukosten des Ringausbaus (1,2 Milllionen Euro) unter denen für die Kunstwerke am Petuelring und den üblichen 2 Prozent für Kunst am Bau bei Baumaßnahmen der öffentlichen Hand.

Rot-Grün im BA zeigte sich zufrieden mit der Präsentation. Besonders die CSU aber ist skeptisch. CSU-Fraktionssprecher Hans Brendel glaubt, dass das Objekt »mindestens 3 Millionen« kosten wird, vor allem wegen der Statik. Und Kollege Gerhard Braune befürchtet: »Der Stahlkoloss wird 190 Tonnen schwer.« Christian Menzel von der FDP vermisste Auskünfte zum Material.

Grünen-Fraktionssprecher Holger Machatschek appellierte in Richtung CSU: »Es ist eurer Fraktion unwürdig an der Kunst zu sparen.« Er findet: »Eine gewisse Bausumme soll schon in Kunst fließen«, schließlich ginge es um ein weithin sichtbares Zeichen: »und so eine Skulptur könne das Viertel schon brauchen.«

Bald sind alle Bogenhausener gefragt: Für Anfang des kommenden Jahres plant das Baureferat eine umfassende Information der Öffentlichkeit und der betroffenen Anwohner. Michaela Schmid

Artikel vom 19.11.2003
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