Bürger beschweren sich: Recycling-Container im Lehel schlecht positioniert?

Zu viel oder zu wenig?

Glas gehört in den Container, keine Frage. - Doch nicht vor unserer Haustür, fordern die Anwohner zwischen der Knöbelstraße und dem Altstadtring.	Foto: rme

Glas gehört in den Container, keine Frage. - Doch nicht vor unserer Haustür, fordern die Anwohner zwischen der Knöbelstraße und dem Altstadtring. Foto: rme

Lehel · 176 Flaschen in eineinhalb Stunden. Das macht pro Minute durchschnittlich zwei Flaschen, die in die Glascontainer zwischen Knöbelstraße und Altstadtring eingeworfen werfen, so die Rechnung von Martin Bayerl.

Als Anwohner, dem das grelle Klirren der zersplitternden Flaschen ständig in den Ohren klingt, fühlt er sich zunehmend belästigt. Deswegen hat er jetzt zusammen mit anderen Anwohnern beim Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA 1) Beschwerde eingereicht.

»Die Nutzung der Glascontainer hat in letzter Zeit kontinuierlich zugenommen«, klagt Bayerl. Zugegeben: Seine statistischen Erhebungen können nicht unbedingt als repräsentativ gelten. Denn in dem gewählten »Untersuchungszeitraum«, samstags zwischen 10 und 11.30 Uhr, bringen vermutlich viel mehr Bürger ihr Altglas zum Container als während der Woche – wenn Bayerl selbst außer Haus ist. Gerade in seiner Freizeit hat das Klirren aber Hochkonjunktur. »Die Leute halten die Nutzungszeiten nicht ein«, beschwert er sich.

»Sogar an Sonn- und Feiertagen wird eingeworfen.« Da gibt´s für Bayerl nur eins: Die Container müssen weg. Sein Vorschlag: Gut hundert Meter weiter, vor dem Völkerkundemuseum an der Ecke Altstadtring/ Maximilianstraße, könnten die Behälter aufgestellt werden.

Dort würden keine Anwohner vom Lärm der zerberstenden Flaschen gestört. Aus Sicht des BA 1 kommt dieser Standort allerdings nicht in Frage. Wegen der stark befahrenen Kreuzung könne man kaum an die Container heranfahren, so die Begründung von Thomas Lange (SPD), dem Vorsitzenden des Unterausschusses Verkehr. Der Grünstreifen hinter dem Nationalmuseum eigne sich dagegen eher als Standort.

Auf ein grundsätzliches Problem wies in diesem Zusammenhang jedoch Stefan Blum (CSU) hin: »Ich selbst muss meinen Recycling-Müll bis aus der Neuturmstraße in die Knöbelstraße bringen«, berichtete er. »Das Einzugsgebiet ist einfach zu groß, der Standort ist überlastet.« In den letzten Jahren sind im mittleren und südlichen Lehel drei Sammelstellen weggefallen. Der Unterausschuss Verkehr will daher überlegen, ob nicht eine zusätzliche Recycling-Station die sinnvollste Lösung für das Problem wäre.

Dem Mangel im mittleren und südlichen Lehel scheint indessen ein Überschuss an Containern im nördlichen Lehel gegenüber zu stehen. Dort gebe es drei Sammelstellen im Umkreis von 250 Metern, teilte kürzlich eine Anwohnerin dem BA mit und regte an, zwei dieser Stationen zu beseitigen. Vielleicht würde aber auch ein Umzug der Container, ein paar 100 Meter weiter südlich, genügen... rme

Artikel vom 28.08.2003
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