Bürgerprojekt Geschichtswerkstatt zum Auer Mühlbach

Überaus erfolgreich gestartet

Au · Am Samstag, den 15. März, war ein reges Leben in der an den Wochenenden sonst eher ruhigen Tagesheimschule in der Hochstraße zu verzeichnen.

Etwa 15 Bürgerinnen und Bürger aus der Au waren dem Aufruf des Bezirksausschusses auf der Einwohnerversammlung vom 27. Februar gefolgt und saßen von 10 bis 16 Uhr unter Leitung der Historikerin Dr. Christine Rädlinger bei einem ersten Arbeitstreffen zusammen.

Ziel war es, Inhalte und Themen für die historische Forschung festzulegen, die Geschichte um den Auer Mühlbach zu erkunden.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit Begeisterung und Schwung gingen die Geschichtswerkstättler ihre Aufgaben an. Im Mittelpunkt aller Recherchen stehen der Auer Mühlbach und seine Geschichte. Drei Gruppen bildeten sich.

Sie werden diese Schwerpunkte historisch bearbeiten: Die frühe Neuzeit: Schloss am Neudeck und Garten; Das 19. Jahrhundert: Arbeitswelt und Arbeitgeber in der Au und um den Auer Mühlbach, die verschiedenen Fabriken in der Au wie Brauereien, Armenhausschule, Impfanstalt. Außerdem wird die Sozialstruktur um den Auer Mühlbach bearbeitet: Eingemeindung der Au nach München, Bürgerrechte und Berufsstruktur damals.

Beim Thema Kultur und Bildung um den Auer Mühlbach geht es um Wirtshauskultur (Volkssänger und Theatergruppen) und die Entwicklung und Rolle der Herbergen.

Das 20. Jahrhundert wird mit Nationalsozialismus, Luftangriffen, politischen Vereinen und Strömungen dokumentiert. Der Wohnungsbau nach 1945 stieß ebenfalls auf Interesse.Auch junge Leute interessieren sich für die Vergangenheit ihres Stadtviertels. Unter Anleitung ihres Geschichtslehrers, Dr. Lorenz Maier, recherchiert eine siebenköpfige Schülergruppe von der 8. bis 12. Klasse des Maria-Theresia-Gymnasiums die zwanziger Jahre am Auer Mühlbach. Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt werden in den nächsten zwei Monaten unter Anleitung von Dr. Christine Rädlinger selbständig in Archiven, Bibliotheken, Urkunden- und Dokumentensammlungen Materialien sichten, sammeln. Im Juni wird dann in weiteren Treffen die Ausbeute gesichtet, dokumentiert und mit bereits vorhandenen Erkenntnissen abgeglichen. Dann wird bis Jahresende weiter geforscht.

»Die Resonanz ist groß. Das breite Interesse und die große Begeisterung der Auer stimmen mich optimistisch«, so Dr. Christine Rädlinger, »Es ist viel Arbeit für uns alle, aber es ist viel Freude dabei.« Und alle Auer aufgepasst: Die Geschichtswerkstatt ist dankbar für »Stoff« rund um den geschichtsträchtigen Bach.

Wer Fotos, Dokumente, Erinnerungen hat, die er der Geschichtswerkstatt zur Verfügung stellen möchte, möge sich bitte beim Münchner Forum, Tel. 28 20 76, melden.

Artikel vom 26.03.2003
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