Auer Bürger für Mitarbeit bei »Geschichtswerkstatt Auer Mühlbach« gesucht

Rund um Canale piccolo

Bettina Messinger, hier Am Neudeck, schwärmt vom Sandburgenbauen am Kegelhof.	Fotos: Privat

Bettina Messinger, hier Am Neudeck, schwärmt vom Sandburgenbauen am Kegelhof. Fotos: Privat

Au · Für Bettina Messinger ist es das Paradies ihrer Kindheit. »Früher war ich viel am Auer Mühlbach unterwegs«, erinnert sich die 34-Jährige. Als kleines Mädchen schaukelte sie am Spielplatz Kegelhof, buddelte im Sand und plantschte nach Herzenslust.

Genau um solche Geschichten geht es am Donnerstag, 27. Februar bei der Einwohnerversammlung in der Au.

Sinn und Zweck ist es, Anwohner für die »Geschichtswerkstatt Auer Mühlbach«, die im Frühjahr startet, zu begeistern.

»Geschichtswerkstatt« bedeutet, dass die ›Eingeborenen‹ selbst gemeinsam die Stadtteilgeschichte ihres Viertels erkunden. Bei der »Geschichtswerkstatt Auer Mühlbach« sollen Geschichten und Geschichte, einfach das Leben rund um den »Canale piccolo«, wie ihn Sigi Sommer einst genannt hat, gesammelt werden.

»Man wächst am Bach auf, lebt dort, fühlt sich wohl, und weiß doch fast nichts darüber«, gesteht Messinger. Wussten Sie z.B., dass Am Neudeck Mitte des 18. Jahrhunderts die spätere Nymphenburger Porzellanmanufaktur stand?

Messinger ist mit von der Partie beim »Team Auer Mühlbach«. Bereits seit über zwei Jahren sammeln sie allerhand Historisches, Wissenswertes und Kurioses zum Stadtbach. Und da ist viel zu entdecken. Das Leben rund um den Bach ist bisher nämlich kaum erforscht. »Über die Au gibt es wenig Material«, weiß Dr. Christine Rädlinger. Die Historikerin wird das Bürgerprojekt betreuen und freut sich über viele Ideen und Vorschläge von Anwohnern. Die Hobbyhistoriker vom »Team Auer Mühlbach« haben in punkto Stadtbach schon einige Vorarbeit geleistet – nachzulesen im Internet unter »www.auer-mühlbach.de« (der Haidhausener Anzeiger berichtete).

Anstoß für ihre privaten Recherchen war übrigens die im Dezember 2000 Am Neudeck begonnene Öffnung des Auer Mühlbachs. Aus diesem Anlass gab es einen künstlerischen Wettbewerb. Doch die Siegeridee, Bunkereingänge am Bachhang als große Blumenbänke zu gestalten, lehnten der Bezirksausschuss Au-Haidhausen und viele Bürger ab.

Resultat: Die »Kunst am Bach« wurde auf Eis gelegt, stattdessen gibt es erstmal nur die »Geschichtswerkstatt«. »Mitmachen kann jeder«, findet Historikerin Rädlinger. Möglichkeiten gebe es viele: In Archive gehen, Fotos aus der Gegend beisteuern oder persönliche Erinnerungen erzählen. »Hauptsache, alle haben Spaß«, so Rädlinger. Die Versammlung ist donnerstags, 27. Februar, 19 Uhr im Saal des ›Alt-München‹, Mariahilfplatz 4 (Personalausweis mitbringen). »Team Auer Mühlbach« und die »Freunde d. Au« sind anwesend. ms

Artikel vom 26.02.2003
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