Polizei-Ehrung

Ramersdorf · Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums München, Jens Viering, belobigte am Freitag, 31. Januar, einen Beamten der Münchner Polizei für herausragende und weit über die Dienstpflicht hinausgehende Leistungen.

Im Rahmen der multinationalen Friedensmission war Polizeihauptmeister Thomas Lill von der Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsüberwachung von November 2001 bis November 2002 in den Kosovo abgeordnet.

In der Sendung »Aktenzeichen XY – ungelöst« wurde am 5. Juli 2002 ein Fall ausgestrahlt, bei dem ein Ehepaar im Schweizer Kanton St. Gallen von mehreren Tätern im Schlaf überrascht und mit Waffengewalt gezwungen worden war, 30.000 sfr herauszugeben.

Bei den Tätern soll es sich um einen Mazedonier handeln. Der Ex-Jugoslawe sei in einem auffälligen Pkw der Marke Honda mit Schweizer Kennzeichen mit unbekanntem Ziel unterwegs. Der Mazedonier – so vermutete man in XY – habe sich wohl in seine Heimat abgesetzt.

Drei Kollegen der deutschen Polizei aus anderen Bundesländern, die zur genannten Zeit ebenfalls in den Kosovo abgeordnet waren, verfolgten die XY-Sendung und entdeckten am darauffolgenden Montag tatsächlich einen auffälligen Honda in Prizren. Da die Kollegen sehr in Eile waren, notierten sie sich zunächst das Kennzeichen und verglichen es anschließend mit der XY- Homepage. Dabei stellten sie fest, dass es sich tatsächlich um das gesuchte Täterfahrzeug handelte.

Sofort wurde die Hilfsorganisation verständigt, bei der Polizeihauptmeister Thomas Lill zu dem Zeitpunkt als »Regional Commander Assistant« tätig war.

Am Nachmittag des gleichen Tages entdeckten die Beamten das Fahrzeug, mit zwei Personen besetzt, in der Nähe von Prizren. Die Beamten observierten den Honda, dessen Fahrer jedoch bemerkte, dass er verfolgt wird. Zunächst versuchte er, auf einer mit Schlaglöchern übersäten Straße zu flüchten, gab jedoch sehr schnell auf und flüchtete zu Fuß weiter: Lill, der sich an der Verfolgung des Täters beteiligt hatte, gelang es in einem beherzten Sprint, den Räuber zu fassen und festzunehmen.

Noch am selben Abend legte der Täter im Beisein seines Anwalts ein umfassendes Geständnis ab.

Artikel vom 12.02.2003
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