Öffentlich wohnen

Zentrum · Wie leben Wohnungslose in München? Wie sehen sie sich selbst und wie werden sie wahrgenommen?

Bilder aus den Lebenswelten von Menschen ohne Wohnung zeigt die Ausstellung »Lebenswelten Augenblicke Perspektiven. Wohnungslosigkeit in München. Eine kreaktive Auseinandersetzung«. Die Idee, Betroffene und Künstler für eine künstlerische Auseinandersetzung zum Thema Wohnungslosigkeit zusammenzubringen, hatten Elisabeth Zeitler, Christian Eder und Christine Reiz, StudentInnen des Studiengangs Soziale Arbeit an der katholischen Stiftungsfachhochschule München.

Vom 25. bis 27. Oktober ist die ungewöhnliche Ausstellung am Marienhof zu sehen. Für viele gilt Wohnungslosigkeit immer noch als ein selbstverschuldeter Zustand. Dabei ist es gerade in München vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen schwer, eine Wohnung zu finden. Schätzungen sprechen von etwa 8000 Wohnungslosen in der Landeshauptstadt.

Doch das Ausstellungsprojekt von Elisabeth Zeitler, Christan Eder und Christine Reiz, das Bilder von Betroffenen aus zwölf Münchner Einrichtungen für Wohnungslose sowie 11 Künstlerinnen und Künstlern zeigt, will mehr, als den Blick der Passanten im Herzen der Stadt auf dieses Thema lenken.

Den Marienhof haben die drei Studenten dabei bewusst als Ausstellungsort gewählt: Wenn der öffentliche Raum zum Wohn- und Schlafzimmer wird, ist er auch der angemessene Platz für ein »Museum unter freien Himmel«.

Am 25. Oktober wird die Ausstellung mit einer Lesung von Herrn Glässer um 15 Uhr eröffnet. Ab 18 Uhr findet die Vernissage mit einer Rede von Herrn Prof. Dr. Pieper, Präsident der Katholischen Stiftungsfachhochschule, statt. Anschließend wird eine Licht- und Toninstallation von Jens Bader gezeigt.

Artikel vom 23.10.2002
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