Sandra Eschenbach war beim größten Taiji-Treffen im Reich der Mitte dabei

Schwabing goes China

Die Schwabingerin Sandra Eschenbach (Mitte) gewann beim größten Taiji-Wettbewerb in China.	Fotos: Privat

Die Schwabingerin Sandra Eschenbach (Mitte) gewann beim größten Taiji-Wettbewerb in China. Fotos: Privat

Schwabing · Jiaozuo ist eine unauffällige Industriestadt in der chinesischen Henan Provinz. Doch Ende August wurde sie für rund 1400 Kampfkünstler aus aller Welt zum Mittelpunkt.

Vom 28. August bis 1. September fand in Jiaozuo nämlich der internationale Taiji-Wettbewerb statt, einem der größten und bedeutendsten Taiji-Treffen weltweit.

Aus Deutschland traten nur zwei Teams an: eine Gruppe aus Berlin sowie Sandra Eschenbach mit ihrem Trainer Andreas Graf aus München. Die weite Reise lohnte sich für die 32-Jährige, denn sie wurde mit einer Medaille in der Disziplin »Traditioneller Chen-Stil ohne Gerät« ausgezeichnet.

Anders als bei Olympia gibt es bei diesem Wettbewerb keine Abstufungen, alle Medaillen sind gleichwertige Ehrenauszeichnungen. »Es war der erste internationale Wettbewerb bei dem ich teilnahm«, erzählt die sympathische Schwabingerin. Zur Teilnahme aufgefordert wurde sie von dem Taiji-Großmeister Zhu Tiancai, einem der besten Taiji-Lehrer Chinas.

Bereits zwei Wochen vor Beginn der Wettkämpfe reiste Sandra Eschenbach mit Teamleiter Andreas Graf ins Reich der Mitte, um sich in der Schule von Zhu Tiancai auf den Wettkampf vorzubereiten. »Es war unglaublich beeindruckend dort zu trainieren«. Ebenso beeindruckend war schließlich auch der Wettkampf im Sportstadion von Jiaozuo.

Da Taiji bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zur olympischen Disziplin erhoben werden soll, traf dieser internationale Wettkampf bei der chinesischen Öffentlichkeit auf besonderes Interesse. »Die Eröffnungszeremonie war wirklich überwältigend.« Seit acht Jahren ist Taiji ein wichtiger Bestandteil im Leben der Kampfkünstlerin.

»Ich hab das damals im Fernsehen gesehen und war sofort begeistert. So fing ich an mich immer mehr damit zu beschäftigen und tiefer einzusteigen«. Ausschlaggebend war dabei vor allem »der gesundheitliche Aspekt«, betont Sandra Eschenbach.

Mittlerweile ist Taiji für sie nicht nur eine Form um »den Körper zu entspannen und in der Bewegung stabil zu sein«, sondern pure Leidenschaft. Das tägliche Training ist daher eine Selbstverständlichkeit.

Daneben beschäftigt sich Sandra Eschenbach aber auch mit der chinesischen Kultur und spricht sogar etwas die Landessprache.

Einmal pro Woche unterrichtet die Schwabingerin im Taiji Qigong-Verein München und organisiert außerdem zusammen mit Andreas Graf zahlreiche Taiji-Workshops. Zeit für weitere Hobbys bleibt bei soviel Engagement kaum.

In zwei Jahren findet der nächste Kampfkunst-Wettbewerb in Jiaozuo statt und selbstverständlich will Sandra Eschenbach dann wieder erfolgreich dabei sein. aw

Artikel vom 02.10.2002
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