Einvernehmliche Lösung für Erweiterungsbau des St. Anna-Gymnasiums

Ein guter Kompromiss

Mit dem neuen Entwurf sind Ingrid Neuner und Michael Röser gleichermaßen zufrieden.	Foto und Text: rme

Mit dem neuen Entwurf sind Ingrid Neuner und Michael Röser gleichermaßen zufrieden. Foto und Text: rme

Lehel · »Solche Erfolgserlebnisse hat ein Bezirksausschuss nur ganz selten!«. Zufrieden betrachtet Angela Horbach-Wilson (Grüne), stellvertretende Vorsitzende des BA Altstadt-Lehel, die neuen Pläne für den Erweiterungsbau des städtischen St. Anna-Gymnasiums.

»Hier hat der BA durch seinen einhelligen und massiven Widerspruch tatsächlich etwas erreicht«, findet die Grünen-Politikerin und erntet allgemeine Zustimmung aus dem BA-Plenum. Den ersten, Anfang dieses Jahres von der Stadt vorgestellten Entwurf für den Anbau hatte das Stadtteilgremium einstimmig abgelehnt. Begründung: Der ohnehin nicht allzu große Pausenhof wäre dadurch um rund 360 Quadratmeter verkleinert worden.

Der jetzt präsentierte Entwurf sieht dagegen vor, den Anbau auf Stelzen zu stellen und ihn dem U-förmigen Gymnasiumsbau an der Westseite als eine Art »Riegel« vorzuschieben: also aus dem U ein Quadrat zu machen. Der Pausenhof wäre dadurch kaum in seiner Fläche beeinträchtigt. »Eine wirklich zufriedenstellende Lösung«, freut sich daher auch Michael Röser, der Rektor der benachbarten Grund- und Teilhauptschule, die den Pausenhof gemeinsam mit dem Gymnasium nutzt.

Von einer extremen Verkleinerung des Hofes, wie im ersten Entwurf vorgesehen, war Röser alles andere als begeistert gewesen. Anfang des Jahres hatte es deswegen einige Querelen zwischen beiden Schulen gegeben. »Der Raumbedarf des Gymnasiums war immer unbestritten«, räumt Röser ein. »Aber dieser unsägliche Klotz konnte es einfach nicht sein.«

»Es handelte sich damals eigentlich nur um eine Vorstudie – eine Maximallösung, mit der möglichst viel Raum gewonnen werden sollte«, verteidigt Baureferatssprecher Ulrich Rauh den ersten Entwurf. Nun habe die baurechtliche Prüfung und die Anhörung aller Beteiligten dazu geführt, dass ein neues Modell mit reduziertem Raumprogramm entwickelt wurde. Dieses Modell ist aus Sicht aller Betroffenen akzeptabel.

Für das Gymnasium würde es sogar mehrere Vorteile mit sich bringen: »Erstens entstünden sechs neue, große Klassenzimmer«, stellt Schulleiterin Ingrid Neuner erfreut fest. »Und zweitens wären durch die geplante Atriumbauweise ab der ersten Etage alle Räume schneller erreichbar.«

Dadurch ließe sich bei der im Anschluss an die Erweiterung geplanten Sanierung des alten Schulgebäudes auch ein behindertengerechter Zugang einrichten. Allerdings, so betont Neuner: »Auch nach der Erweiterung können wir nicht mehr Schülerinnen und Schüler aufnehmen als bisher. Es geht vielmehr darum, den seit 20 Jahren herrschenden Platzbedarf endlich zu decken.«

Außerdem, so die Schulleiterin, sei die Sanierung noch viel wichtiger als der Neubau. Und BA-Chef Wolfgang Püschel (SPD) dämpft die allgemeine Begeisterung über den gelungenen Entwurf noch ein bisschen mehr: »Wenn die Gelder nicht da sind, kann es sein, dass es gar keinen Anbau gibt, sondern nur eine Sanierung«

Artikel vom 26.09.2002
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