Jugendliche aus Moosacher Jugendcafé zum Thema Bundestagswahl

Stimme für die Jugend

Gerechtigkeit steht an erster Stelle für Cengis, Eddy (li. o.), Senad, Duran, Matin (li. u.) , Ali und Hasan.

Gerechtigkeit steht an erster Stelle für Cengis, Eddy (li. o.), Senad, Duran, Matin (li. u.) , Ali und Hasan.

Moosach · Nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl. Auch an den Jugendlichen im Boomerang, dem Moosacher Jugendcafé, ist dieses Thema nicht spurlos vorübergegangen.

Dass sie von den Politikern im Bundestag nicht viel erwarten, machten Cengiz Tekin und Eddy Gashi, beide 17, im Gespräch mit dem Moosacher Anzeiger deutlich.

Sie finden, Schröder hätte seine Arbeit bis jetzt ganz gut gemacht und wünschen sich, dass er auch weiter an der Macht bleibt. Hasan Duran, 14, Ali Seker, 15, setzen auf den Bundestag. Sie wünschen sich mehr Gleichberechtigung, mehr Arbeitsplätze, keinen Krieg und den Abbau der Arbeitslosigkeit. Senad Alija, 13, und Duran Türki, 16, wollen vor allem mehr Gerechtigkeit für Ausländer. Matin Farahmand, 16, fügt noch hinzu: »Ich erwarte, dass die Politiker nicht mehr lügen und aufhören, falsche Versprechungen zu machen.«

Speziell vom Bundeskanzler erwarten sie sich alle ungefähr das selbe: mehr Gerechtigkeit, gleiche Rechte für Alle und damit mehr Rechte für Ausländer.

Zur Wahl würden sie alle auf jeden Fall gehen. »Das macht doch Spaß,« meint Ali. Matin ist es wichtig, die Partei mit dem »besseren« Programm an die Macht zu bringen. Auch für Duran gibt es keinen Zweifel: »Ich würde wählen gehen, weil man damit etwas bewirken kann.« Cengiz, Eddy, Hasan und Senad würden wählen, damit Stoiber nicht Kanzler wird.

Aber obwohl Sie alle zur Wahl gehen würden, interessiert sie Politik nicht wirklich. Cengiz und Eddy finden, sie seien einfach nicht solche Typen. Politik wäre nur was für Langweiler und Streber. Auch Hasan und Ali sehen das nicht viel anders: »Die Politiker sind auf einer ganz anderen Ebene als wir und deshalb interessiert es uns nicht.« Sedan, Duran und Matin wissen woran’s liegt: »Das kommt, weil die immer nur reden und nicht handeln.«

Bundeskanzler wären Sie aber trotzdem alle mal gern. Cengiz und Eddy würden dafür sorgen, dass Ausländer und Deutsche in Zukunft gleich hart bestraft würden. Für Duran und Matin ist die Sache ganz einfach: »Wir würden keine leeren Versprechungen machen.« Hasan und Ali würden mehr Arbeitsplätze schaffen, die Kranken besser versorgen, sich besonders um die Schulen kümmern, die ärmeren Länder mehr unterstützen und keine Kriege mehr führen. Bei der Frage ob man als Bundeskanzler, Einfluss auf den Weltfrieden hätte, scheiden sich die Geister. »Ja, irgendwie schon,« finden Cengiz, Eddy, Hasan, Matin und Ali. Duran sieht das anders: »Als deutscher Kanzler hat man überhaupt keinen Einfluss.«

Wie weit Wunsch und Wirklichkeit auseinander liegen, ist eine Sache. Aber Politik ist auch bei Jugendlichen durchaus ein Thema. sk

Artikel vom 18.09.2002
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