Schulwegtraining & Kontaktbeamte – ABC-Schützenhilfe im 1. & 3. Stadtbezirk

Schule, wir kommen!

Den Schulweg kennen sie bereits auswendig: Rena (re.), Layla und ihre Mutter trainieren das richtige Verhalten für den Straßenverkehr.	Foto: rme

Den Schulweg kennen sie bereits auswendig: Rena (re.), Layla und ihre Mutter trainieren das richtige Verhalten für den Straßenverkehr. Foto: rme

Maxvorstadt/ Altstadt-Lehel · »Wir kennen unseren Schulweg schon auswendig«, verkünden die siebenjährige Layla und ihre Freundin Rena stolz.

Seit Tagen laufen die beiden zukünftigen »ABC-Schützinnen« zusammen mit ihren Müttern immer wieder den Weg zwischen Wohnung und Schule ab.

– »Nicht die kürzeste, sondern die sicherste Route«, wie Laylas Mutter betont. Da es entlang der Blütenstraße keinen einzigen Zebrastreifen gibt, muss Layla den Umweg über die Adalbertstraße nehmen, um sicher von der Nordendstraße zur Türkenschule zu gelangen. »Irgendeine Form von Überweg wäre schon wünschenswert«, meint die besorgte Mutter.

Besonders ärgert sie sich jedoch darüber, dass die Autofahrer in der Blüten- und Türkenstraße oft viel zu schnell unterwegs sind und die Radfahrer entgegen der Einbahnstraßenrichtung fahren. »Ein Kind kann Geschwindigkeiten doch kaum einschätzen«, mahnt sie die älteren Verkehrsteilnehmer.

Nach Auskunft von Verena Schink, Jugendbeamtin der Polizeiinspektion 12, gibt es in der Maxvorstadt allerdings keine ausgesprochenen Gefahrenzonen für Kinder. »Wir hatten bisher keine Häufung von Unfällen an bestimmten Stellen«, berichtet sie. Ihr Kollege Udo Schulik, der ab nächster Woche als »Kontaktbeamter« rund um die Schwindschule Hilfestellung leisten wird, weist jedoch auf eine heikle Stelle hin: die Ecke Schwind-/ Schellingstraße, wo es keine Ampel gibt. »Die Kinder sollten unbedingt den 50 Meter weiter gelegenen Überweg benutzen«, rät Schulik.

Problematisch könnte der Schulweg auch für einige »Neueinsteiger« der St. Anna-Grundschule im Lehel werden. »Kinder, die die Prinzregentenstraße überqueren müssen, sollten im ersten Schuljahr auf keinen Fall alleine zur Schule gehen«, betont Eva von Wietersheim, Konrektorin und Erstklass-Leiterin.

Sie empfiehlt den Eltern, mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft Kontakt aufzunehmen, die dieselbe Schule besuchen. So lasse sich eine Art »Nachbarschaftshilfe« für den Schulweg organisieren.

Damit sich die ABC-Schützen auch in der St. Anna-Schule selbst schneller zurechtfinden, gibt es hier ein »Patensystem«: Die Newcomer können sich in jeder Pause mit Fragen und Problemen an die Drittklässer wenden. »Das System hat sich bewährt«, so von Wietersheim.

An die Eltern appelliert sie, von Anfang an feste Hausaufgabenzeiten und -plätze einzurichten und die Inhalte der Schulranzen täglich zu überprüfen, um unnötiges Gewicht zu vermeiden. Besonders wichtig sei es auch, bei den Kleinen im Vorfeld keine Ängste vor der Schule aufkommen zu lassen. Der Schritt vom Kindergarten in die Schule bringe zwar erhebliche Umstellungen mit sich, doch der vielzitierte Spruch vom »Ernst des Lebens« eigne sich nicht besonders zum Mutmachen und Motivieren.

Bei Layla und Rena lassen ganz andere Dinge Vorfreude aufkommen: »Ich liebe Rechenaufgaben«, schwärmt Layla, und Rena fügt strahlend hinzu: »Ich stehe jetzt früher auf als mein Bruder, obwohl der schon in der neunten Klasse ist!« rme

Artikel vom 12.09.2002
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