Freier Eintritt ins Freilichtmuseum

Schliersee · Leonhardifahrt am Schliersee

Ross und Reiter in feinem Zwirn. 	Foto: Markus Wasmeier

Ross und Reiter in feinem Zwirn. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Die Zeit rinnt so schnell dahin und die Zeitumstellung gibt’s noch obendrein! Mir scheint, ist die Saisoneröffnung noch so präsent, und nun ist kommende Woche, am 5. November schon unser letzter Saisontag, wie immer mit der Leonhardifahrt in Schliersee. Wobei, es ist zwar der letzte Saisontag, das Museum öffnet aber im Dezember noch an zwei Wochenenden zum historischen Weihnachtsmarkt.

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Zeitumstellung: Im Winter hinter!

Aber zurück zur Zeit. Also zuerst einmal, bitte nicht vergessen, in der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Ich bin da früher immer durcheinandergekommen, bis einer unserer Handwerker im altbayerischen Dorf einmal gesagt hat, das sei ganz einfach, da gäbe es einen Reim: »Im Winter hinter«. Gut, ein Goethe ist es nicht gerade, aber es hilft.

Auf alle Fälle sollten bis zum ersten Novemberwochenende alle Uhren wieder richtig gehen, damit Sie nicht zu früh bei der Leonhardifahrt erscheinen. Der Heilige Leonhard gilt als Schutzpatron der Tiere, war aber auch Schutzheiliger der Gefangenen, weshalb er meist auch mit Ketten abgebildet wird. Wahrscheinlich deutete man diese mit der Zeit um in Viehketten und so bekam er eine weitere Zuständigkeit, sozusagen.

Zu Ehren des heiligen Leonhard werden am 5. November traditionell geschmückte Rösser und Wagen in einem großen Zug von Schliersee nach Fischhausen reiten, um dort die Pferdesegnung zu erhalten. Häufig sieht man dabei sogenannte Truhenwagen, aber auch Wagen auf denen bestimmte Motive, wie zum Beispiel Kirchen oder Berufe dargestellt sind, gibt es ebenfalls.

Die Truhenwagen haben sich aus den landwirtschaftlichen Leiterwagen entwickelt, die früher nur ein wenig geputzt wurden und auf denen eventuell Bretter zum Draufsetzen angebracht wurden und dann bei der Leonhardifahrt so gefahren wurde. Mit der Zeit bauten sich die Mitwirkenden aber eigens für den Umritt gefertigte Truhenwagen, die aufwändig verziert sind, zum Beispiel mit Drechselarbeiten und kunstvollen Malereien. Für die Landwirtschaft wurden diese Wagen natürlich nicht mehr eingesetzt, sie waren viel zu wertvoll und wurden gehegt und gepflegt bis heute.

Übrigens, der Trachtenverein aus Schliersee fährt dieses Jahr mit einem ganz neuen Truhenwagen, den sich ein Schlierseer Zimmerer gebaut hat. Unterstützt von einem befreundeten Schreiner war der Wagen bereits im Sommer fertig, nur die Malereien mussten noch von einer Künstlerin aus Warngau angefertigt werden. Das heißt, wenn Sie uns am letzten Saisontag besuchen, haben Sie die seltene Gelegenheit, sozusagen die Jungfernfahrt eines Truhenwagens zu erleben. Mein Vater hat übrigens auch vier Leonhardiwagen bemalt.

Nach dem Umritt kehren Sie am besten gemütlich bei uns im altbayerischen Dorf ein. Da besteht dann sicher auch die Möglichkeit etwas auf Tuchfühlung mit Ross und Reiter zu gehen und den Schmuck der Pferde, der Wagen und nicht zuletzt der aufwändigen Trachtengewänder zu bestaunen. Unser altbayerisches Wirtshaus »Zum Wofen« verwöhnt Sie mit traditionellen Speisen und unserem süffigen Museumsbier.

Für die Kinder spielt Kasperls Spuikastl um 13.00 und 14.30 Uhr spannende Abenteuer. Ich darf Sie herzlich einladen, den letzten Saisontag mit uns zu verbringen, der Eintritt ist an diesem Tag frei.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 28.10.2023
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