Korndrescher präsentieren ihr Handwerk

Schliersee · Erntedank im Freilichtmuseum

Funkelnde Sonnenstrahlen. Foto: Markus Wasmeier

Funkelnde Sonnenstrahlen. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Am Sonntag, den 1. Oktober, feiern wir traditionell Erntedank im altbayerischen Dorf. Erntedankfeste gab es schon in der vorchristlichen Zeit, wurden dann aber ab dem 3. Jahrhundert nach Christus von der Kirche übernommen und haben speziell in Bayern heute einen starken kirchlichen Bezug.

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Deshalb beginnen wir das Erntedankfest auch mit einer Feldmesse vor unserer Heilig-Kreuz-Kapelle, einer Holzkapelle, wie sie früher zahlreich zu finden war. Für die Feldmesse werden die Gaben des Feldes dekorativ vor dem Altar aufgebaut. Neben den Feldfrüchten gehört auch Brot zu den präsentierten Nahrungsmitteln und besonders naturnahe Produkte wie Mehl oder Honig findet man traditionellerweise ebenso.

In manchen Gemeinden gibt es Prozessionen zu Erntedank, Blumenteppiche werden gelegt oder kunstvolle Erntedankkronen aus Getreide und Feldfrüchten gesteckt.

Heute ist uns das oft nicht mehr so bewusst, aber von einer guten Ernte hing früher das Überleben ab. Da ist es schon nachvollziehbar, dass das Erntedankfest einen hohen Stellenwert hatte. Mit der Ernte war die Arbeit aber noch nicht vorbei. Zum Beispiel musste das Getreide gedroschen werden, um die Körner aus den Hülsen zu lösen. Hier im altbayerischen Dorf können Sie die Korndrescher am Erntedankfest bei Ihrer Arbeit hautnah erleben. Mit hölzernen Dreschflegeln klopfen Sie auf das Korn. Wenn mehrere Drescher gleichzeitig arbeiten, muss das gut miteinander abgestimmt sein, damit man sich nicht gegenseitig auf die Dreschflegel, oder schlimmer noch, den Körper schlägt. Durch diesen koordinierten Ablauf entsteht ein ganz eigener Rhythmus, wenn die hölzernen Schlägel auf den Boden krachen, fast schon musikalisch!

Im Anschluss liegen dann Körner, langes Stroh und die Reste der Hülsen lose auf dem Boden. Das lange Stroh kann einfach entfernt werden, aber die kleineren Pflanzenteile und der entstandene Staub, zusammen die sogenannte Spreu, müssen im Anschluss zum Beispiel durch Sieben oder mit einer Staubmühle abgesondert werden. Daher kommt das Sprichwort »Die Spreu vom Weizen trennen«, wenn man etwas Unerwünschtes vom Gewünschten trennt.

Für die Kinder ist an diesem Tag neben den beliebten Attraktionen, die immer im Museum bereitstehen, wie Stelzen, das Angelspiel, die Kegelbahn und vieles andere mehr am Erntedankfest ein besonderes Programm geboten. Am Nachmittag, um 14.00 Uhr, schlüpft Matthias Brandstäter in die Rolle des kleinen Trolls »Wurlitz«. Mit lustigen Liedern und spannenden Geschichten, nimmt er die Kinder mit auf abenteuerliche Phantasiereisen durch Wälder und Wiesen. Nebenbei lernen die Kinder viel über die heimische Natur und haben jede Menge Spaß.

Selbstverständlich verwöhnt Sie unser altbayerisches Wirtshaus »Zum Wofen« mit bayerischen Schmankerln, hausgemachter Kräuterlimonade oder unserem selbstgebrauten Bier. Genießen Sie den Herbst inmitten der Schlierseer Berge und erleben Sie, wie die Sonne das ganze Gelände in ein goldenes Licht taucht und die Berghänge sich langsam bunt verfärben. Ich werde immer wieder gefragt, was denn die schönste Jahreszeit im Museum ist und natürlich hat jede Jahreszeit ihre besonderen Reize aber aktuell ist es schon besonders schön bei uns am Schliersee.

Besuchen Sie uns mit der ganzen Familie zum Erntedankfest und überzeugen Sie sich selbst. Übrigens, auch am Feiertag, den 3. Oktober haben wir geöffnet.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 23.09.2023
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