CSU wünscht sich Schub für viele Ideen der Bürger

Milbertshofen · "Auf das Realistische konzentrieren"

Vor dem Kulturhaus am Curt-Mezger-Platz trafen sich die CSU-Vertreter mit Pfarrerin Anne Blickhardt und Gerd Meisel (Vorsitzender Diakonieverein). Foto: job

Vor dem Kulturhaus am Curt-Mezger-Platz trafen sich die CSU-Vertreter mit Pfarrerin Anne Blickhardt und Gerd Meisel (Vorsitzender Diakonieverein). Foto: job

Milbertshofen · Im Münchner Norden ist nicht nur der größte Gewerbesteuerzahler der Stadt zu finden, sondern auch der Olympiapark, eine der weltweit wenigen olympischen Stätten, die noch Jahrzehnte nach Ende der Wettkämpfe genutzt werden.

Einen Nachmittag lang hat die CSU solche besonderen Orte im Viertel angesehen und am Abend mit Bürgern über die Entwicklung des Stadtteils diskutiert. Unter dem Titel »Viertel vor! Die Stadtvierteltour der CSU« ist die CSU bei diesen Rundgängen in jedem einzelnen der 25 Münchner Stadtteile vor Ort. »Wir möchten die Fragen, die Probleme und die Ideen der Bürgerschaft in unsere Arbeit auf alle politischen Ebenen mitnehmen!«, erklärte Münchens CSU-Vorsitzender Georg Eisenreich die Touren, »wir nehmen uns für die Bürgerinnen und Bürger Zeit.Wir hören zu.«

"Wir stehen zur Industrie"

»Wir als CSU stehen zur Stadt als Industriestandort«, unterstrich CSU-Fraktionsvorsitzender Manuel Pretzl bei BMW, dem zweitgrößten Arbeitgeber der Stadt. Täglich werden hier 900 Autos produziert. Bis 2030 werden 50 % der neuen Fahrzeuge vollelektrisch sein, erläuterten die BMW-Vertreter. Die Transformation eröffne Chancen, neue Felder zu erschließen. Davon profitiert auch München. Hier wolle man weiterhin neue Modelle herstellen.

"Ein Segen für die Viertel"

ine Verbesserung für viele BMW-Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wäre der Tunnel Hasenbergl, der die Schleißheimer Straße direkt mit der A 99 verknüpfen würde. Der Stadtrat hatte 2022 das Planfeststellungsverfahren für den Tunnel beschlossen. Im kommenden Jahr sollen die Ergebnisse vorliegen. Auch die Bürger im Viertel würden entlastet, meinte Stadträtin Evelyne Menges und verwies auf den Petueltunnel: »Der Tunnel und der darüber angelegte Park sind ein Segen für die beiden angrenzenden Viertel!«

"Das würde uns nach vorne bringen"

Nicht mehr wegzudenken ist für die Bürger auch der Olympiapark. "Wir sind stolz auf diesen Park", bekräftigte Manuel Pretzl. Er sei eine der weltweit wenigen olympischen Anlagen, die nicht dem Verfall preisgegeben wurde, und ist bestens in die Stadt integriert. Daher stehe man zur grundlegenden Sanierung, auch wenn diese mehr als 700 Millionen Euro koste. "Dieser Park ist für die Menschen da; man muss ihn weiterhin nutzen können!", so Pretzl. Die CSU ist zudem einer Bewerbung um die Olympischen Spiele 2036 zusammen mit anderen Städten aufgeschlossen: "Das brächte einen Schub für die Infrastruktur und würde München nach vorne bringen!"

"Wir haben U-Bahn-Bau wiederbelebt"

Einen solchen Schub wünschen sich die Bürger für manches Verkehrsprojekt, wie ihre Wortmeldungen bei der Tour zeigten: Wie ist zum Beispiel der Stand beim S-Bahn-Nordring, für den es ja eine bestehende Gleis-Trasse gibt? Ist eine Verlängerung der U-Bahn bis zur S1 nach Neufahrn zu denkbar? "Es werden drei bis fünf Jahre vergehen, bis die erste S-Bahn über den Nordring fährt", erklärte Manuel Pretzl den Verfahrensstand. Keine Hoffnung konnte er den Bürgern zum U-Bahn-Ausbau machen. "Die CSU hat 2014, als sie in die Stadtregierung kam, den damals toten U-Bahn-Bau wiederbelebt", erinnerte er. Derzeit wird die U 5 nach Pasing / Freiham verlängert; die U9 als Entlastungslinie vorbereitet. "Ohne viel Geld vom Freistaat und vom Bund sind wir damit schon über der Grenze des uns Möglichen", erklärte Pretzl. Auch der 5-Minuten-Takt bei der U-Bahn in Kernzeiten sind nicht flächendeckend umsetzbar, weil es an Fahrpersonal fehlt. "Es gibt viele sinnvolle Ideen, die Mobilität zu verbessern, aber wir müssen uns auf das Realistische konzentrieren", meinte Pretzl.

Unterstützung ohne große Hürden

Milbertshofen beherbergt nicht nur den größten Gewerbesteuerzahler, sondern auch das größte Stadtteilzentrum Münchens in freier Trägerschaft. "Das ist ein wunderbares Kulturhaus", sagte Christine Müller, "die Menschen können hierher kommen, ohne etwas konsumieren zu müssen." Geschäftsführer Christian Hiesel-Schill führte die CSU durch das Zentrum und erläuterte das niederschwellige Angebot. Das Zentrum erlaubt unterschiedliche Nutzungen, bietet eine großen Veranstaltungssaal und Räume für die Vereine. Sehr beliebt ist sein Kulturcafé. Zum Miteinander trägt auch die Dankeskirche am Curt-Mezger-Platz mit dem ev. Diakonieverein bei, der seit 1960 hier tätig ist. Pfarrerin Anne Blickhardt und Gerd Meisel (Vorsitzender Diakonieverein) schilderten die soziale Situation im Viertel und die Angebote wie die Sonntagsküche, wo sich ganz unterschiedliche Menschen zusammenfinden. Zweimal wöchentlich gibt zudem die Tafel hier Lebensmittel aus. Bezirkstagskandidatin Andrea Schöner würdigte den Einsatz der Helfer. Der ist unverzichtbar, denn der Bedarf an Unterstützung, so Blickhardt, nimmt zu.

Mit den Bürgern im Gespräch
Zur Stadtteiltour luden ein:
MdL Georg Eisenreich, Vorsitzender der CSU München, bayerischer Justizminister
Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat
Christine Müller, Landtagskandidatin
Andrea Schöner, Bezirkstagskandidatin

job

Artikel vom 10.08.2023
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...