Nachricht vom Kreditgeber des TSV 1860 München

Ismaik mit verblüffendem Eingeständnis

Rätselhaft: Hasan Ismaik. Foto: Anne Wild

Rätselhaft: Hasan Ismaik. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Ein Posting des TSV 1860-Gesellschafters Hasan Ismaik erstaunt nicht nur die 257.968 echten und gekauften Follower seines Facebook-Accounts »ismaik1860«. Bislang durfte der geneigte Löwenfan noch die stille Hoffnung hegen, ein Teil der in Form und Inhalt mindestens skurril wirkenden Beiträge wären lediglich Auswüchse einer beauftragten Agentur und Ismaik selbst hätte kaum Kenntnis davon, was in seinem Namen alles auf Social Media veröffentlicht wird. In den Gremien des TSV 1860 München dagegen, hinter verschlossenen Türen, könnte ein gänzlich anderer Mensch sitzen oder sich vertreten lassen.

Die Hoffnung ist dahin. Denn in seinem jüngsten Posting erklärt Ismaik: »Ich möchte noch einmal betonen, dass diese Accounts meine offiziellen Kommunikationswege sind, über die ich meine Meinungen, Anregungen und Wünsche zu unseren Löwen kund tue.« Das Eingeständnis muss ein Schock sein für jene, die sich bislang vom Gesellschafter des TSV 1860 München die Vorstellung eines distinguierten, mit rationalem Kalkül ausgestatteten, international erfolgreichen Geschäftsmanns bewahrt hatten. Zuverlässig vermittelt nämlich der Account »ismaik1860« ein wenig schmeichelhaftes Bild des Jordaniers.

Auch diesmal fehlt es der dort veröffentlichten Mitteilung nicht an Absonderlichkeit. So erklärt der millionenschwere Kreditgeber des TSV 1860 München, dass er mit dem Verein bewusst »seit Jahren auf den persönlichen Dialog verzichte«. Warum das so ist? Er habe »vor allem in den Anfangsjahren immer an stundenlangen Besprechungen bei 1860 persönlich teilgenommen. Das Ergebnis war immer dasselbe: Große Ankündigungen, keine Ergebnisse.« 2011 stieg sein Unternehmen HAM International Limited als Gesellschafter der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA ein.

So bizarr die Annahme klingt, Ismaik würde seine »Meinungen, Anregungen und Wünsche« dem Verein allen Ernstes als Posting über Facebook zukommen lassen, anstatt sich an einen gemeinsamen Tisch zu setzen oder sich in einer Videokonferenz zu vernetzen, sie entspricht ganz offenbar seiner geschäftlichen Praxis.

(as)

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Artikel vom 14.04.2023
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