Rinderjagd

Bogenhausen · Einen nicht alltäglichen Einsatz mussten Beamte der Polizeiinspektion 22 (Bogenhausen) am Sonntag, 16. Juni, bewältigen.

Gegen 8 Uhr ging eine Meldung ein, dass drei Gallowayrinder aus ihrem Gehege in der Nähe von St. Emmeram ausgebrochen und bereits nördlich des hölzernen Steges wären.

Die Tiere waren mittlerweile vom Inhaber der Gaststätte St. Emmeram in ein Waldstück Nähe des Stauwehres Oberföhring getrieben worden. Dort wurden sie von Angestellten der Gaststätte sowie von hinzugekommenen Beamten der Münchner Polizeireiterstaffel und weiteren Einsatzkräften in Schach gehalten.

Der bereits informierte Besitzer der Tiere war ebenfalls, bewaffnet mit einem Betäubungsgewehr, eingetroffen. Bevor jedoch das erste Tier betäubt werden konnte, setzten zwei beherzte Rinder über die steinerne Brücke am Stauwehr Oberföhring und liefen Richtung Pienzenauer Straße stadteinwärts. Umgehend wurde die Verfolgung mit einem Funkwgen aufgenommen, in dem sich auch der Besitzer mit seinem Gewehr befand.

Sie landeten schließlich in einer Tiefgarageneinfahrt, wo sie der Besitzer schließlich ohne Gefahr betäuben konnte. Auch das dritte Tier, das an dem Ausbruchsversuch nicht teilnehmen wollte, konnte im Unterholz an den Israuen narkotisiert werden. Alle drei Tiere wurden zurück in ihr Gatter transportiert. Dort stellte sich heraus, dass ein Unbekannter ein Stück des Weidezaunes niedergedrückt und so den Ausbruch der Tiere ermöglicht hatte.

Bei der ganzen Aktion bestand keinerlei Gefahr für die Bevölkerung. Mit dem Schrecken kam ein Hausbesitzer in der Pienzenauer Straße davon. Dieser hatte gerade das Gebäude verlassen, als die beiden Rinder ruhig an ihm vorbeitrabten. Er rieb sich verwundert die Augen, um im selben Moment wieder umzudrehen und in seinem Haus zu verschwinden, ohne dass die Beamten die Möglichkeit hatten, dem verdutzten Herrn die Situation zu erklären und zu beruhigen.

Artikel vom 26.06.2002
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