Strandfeeling und Abkühlung bei ausgezeichneter Qualität

Selten so schön leer: Eine Runde im Klostersee gehört für die Ebersberger im Sommer zur Pflichtübung. Foto: Stefan Dohl

Bayern-München-Landkreise · Das Meer ist weit weg von München, daher baggerte sich der Münchner seine Bademöglichkeiten selbst. Der Münchner Norden bietet beispielsweise Badeoasen, die allesamt kleine Highlights der Umgebung sind. Jeder See hat schließlich seine Geschichte und seine Charakteristika.

Badeseen in München und im Landkreis
Themenseite: Oasen zum Schwimmen und Entspannen im Münchner Stadtgebiet und Münchens Umland

Lohnende Ziele etwa sind der Garchinger, Unterschleißheimer oder auch der Echinger See. Auch Neufahrn hat mit den Mühlseen ein eigenes Naherholungsgebiet zu bieten. Aber nicht nur idyllisch gelegen sollen die Seen idealerweise sein, sondern auch deren Wasserqualität gut.

Wie gut die Qualität des Lieblings-Badeorts ist, zeigt ein Bericht der EU-Kommission zur Europäischen Badegewässerqualtität. Das Ergebnis für den Großraum München und die angrenzenden Landkreise fällt indes überwiegend beruhigend aus. Die Einstufung erfolgte anhand der Badegewässerwerte, die 2018 bis 2021 gemessen wurden.

Der Unterschleißheimer See ist im Westen des Stadtgebietes von Unterschleißheim gelegen. Er entstand zwischen 1979 und 1983 im Zuge der Errichtung der Autobahn München-Deggendorf A92 mitten im Landschaftsschutzgebiet Riedmoos. Die Gesamtfläche der Anlage setzt sich aus 7,9 ha Wasserfläche und 6,5 ha Liegewiese zusammen. Die Wassertiefe beträgt sportliche 9 bis 14 Meter. Es stehen drei größere Parkplätze zur Verfügung. Die Wasserwacht des BRK, Ortsgruppe Unterschleißheim, überwacht die Badestelle, die zu einem Teil Naturschutzgebiet ist. Im unberührten Südufer des Sees gedeiht eine ökologische Ausgleichszone mit Biotop und Schonflächen für Wasservögel während der Brutzeit. Seine Wasserqualität wird als ausgezeichnet eingestuft.

Davon kann beispielsweise der Garchinger See nur träumen. Dieser liegt im Nordwesten des Stadtgebietes von Garching. Auch er verdankt seine Existenz dem Bau der Autobahn. 1936 entstand der See durch Kiesentnahmen. Seitdem 1965 die Gemeinde sich um ihn kümmert, ist er zu einem idyllischen Badesee aufgehübscht worden. Das Erholungsgebiet ist 91.000 Quadratmeter groß, davon gut die Hälfte Wasserfläche, bei einem Kilometer ausgebauter Uferlänge, die Wassertiefe beträgt zirka 2,5 Meter. Leider gilt seine Wasserqualtität als mangelhaft. Das Badevergnügen kann durch einen von Parasiten verursachten juckenden Hautausschlag beeinträchtigt werden. Die Untersuchungen im Jahr 2022 haben bislang allerdings noch keine Beanstandungen ergeben.

Ganz anders sieht das für den Riemer See aus, dessen Wasserqualität wiederum als ausgezeichnet eingestuft wurde. Der Riemer See ist eine Oase der Erholung auf dem ehemaligen Gelände der BUGA 2005 in der Messestadt Riem. Der 12 Hektar große See wurde im Rahmen der Bundesgartenschau neu angelegt. Seine Ufer bieten den Besuchern Kultur und Natur genauso wie Entspannungs- und Sportmöglichkeiten. Das Baden ist nur an den gekennzeichneten Stellen erlaubt. Die Bojen markieren bei einer Wassertiefe von etwa 1,35 Metern das Ende des Nichtschwimmerbereichs. Der See ist bis zu 18 Meter tief. Außerdem ist ein Teil des Riemer See behindertengerecht ausgestaltet worden: Für Rollstuhlfahrer*innen, die Baden wollen, steht eine Rampe mit Haltegriffen im Wasser zur Verfügung. Es wird aus Sicherheitsgründen empfohlen, dass Rollstuhlfahrer*innen nur in Begleitung baden.

Baden im Landkreis Ebersberg

Auf der Suche nach dieser Erfrischung muss man im Landkreis Ebersberg keine lange Anreise einplanen. Gleich sieben Badeseen hat der Kreis zu bieten – mit Gastronomie und sanitären Einrichtungen. Die Wasserqualität der bayerischen Gewässer entspricht auch heuer den höchsten Ansprüchen. So wurde auch den Ebersberger Sommeroasen wiederholt eine »ausgezeichnete Badewasserqualität« bescheinigt. Überprüft wird dies regelmäßig vom Gesundheitsamt Ebersberg. Alle zwei Wochen werden Wasserproben entnommen und zur bakteriologischen Untersuchung dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) übergeben. Ausgezeichnete Badewasserqualität wurde beispielsweise dem Badesee in Markt Schwaben (zu finden am östlichen Ortsrand von Markt Schwaben) ausgestellt, ebenso dem Klostersee Ebersberg (mitten in der Stadt gelegener, künstlich angestauter Badesee) oder aber dem Steinsee Moosach (südwestlicher Teil der Gemeinde Moosach im LK Ebersberg).

Badespaß in Erding und Freising

Erholungssuchende in Erding und Freising haben ebenfalls gut lachen. Der Neufahrner Mühlsee hat bei der Einstufung ebenfalls mit einem "ausgezeichnet" abgeschnitten (das fünfte Mal in Folge, Anm. d. Red.). Anfang der 70er Jahre entstand der See durch Kiesentnahme für den Autobahnbau München-Deggendorf. Der Mühlsee bietet neben herausragender Wasserqualität einen Beach-Volleyballplatz, einen Kinderspielplatz und die Möglichkeit zum Surfen.

Auch das Gebiet Erding Nord (Kronthaler Weiher) lädt zum ungetrübten Badespaß ein. Der See ist mit einer Wasserfläche von 227.972,67 Quadratmetern (m²) – mehr als 22 Hektar – der größte Badesee im Landkreis Erding und wird an starken Sommertagen von bis zu 8.000 Gästen genutzt.

Wer genau wissen möchte wie sein Lieblingssee abgeschnitten hat, findet alle Ergebnisse unter www.umweltbundesamt.de/wasserqualitaet-in-badegewaessern

Artikel vom 10.06.2022
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