Moosacher Kleingartenverein vom Freistaat ausgezeichnet

Moosach · Erster Naturgarten

Um dem Besuch der Ministerin einen würdigen Rahmen zu bieten, hatten die Kleingärtner zu einem großen Fest eingeladen. Foto: bs

Um dem Besuch der Ministerin einen würdigen Rahmen zu bieten, hatten die Kleingärtner zu einem großen Fest eingeladen. Foto: bs

Moosach · Es ist eine große Ehre für die fleißigen Gärtner: Der Moosacher Kleingartenverein NW 18 hat vor kurzem aus den Händen von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eine Gold-Plakette für den Gartenbau erhalten. Damit wurde erstmals in Bayern eine komplette Kleingartenanlage als „Naturgarten“ ausgewiesen.

Rund 1000 Kleingärten hat das Landwirtschaftsministerium bereits zertifiziert – doch die Anlage, die im Moosacher Nordwesten an der Waldhornstraße liegt, ist die erste, die vollständig die höchsten Anforderungen an Natur- und Umweltschutz erfüllt. „Diese Auszeichnung ist ein großer Erfolg, auf den Sie sehr stolz sein können. Denn diese große gärtnerische Gemeinschaftsleistung hat in Bayern bisher noch keine Kleingartenanlage geschafft", lobte Kaniber. "Das ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen und dieses gemeinsame Ziel im Blick behalten: kein chemischer Pflanzenschutz, keine chemisch-synthetischen Dünger, dafür mehr Biodiversität und mehr Nahrung für Bienen und andere Insekten. Davon profitieren alle“.

Biodiversität: ein wichtiges Thema

Die Ministerin hatte das bayernweite Projekt „Bayern blüht - Naturgarten“ 2018 ins Leben gerufen, um die Menschen zum Engagement für mehr Biodiversität zu motivieren und die Artenvielfalt in den Gärten zu fördern. Mit im Boot ist seit dem Jahr 2021 auch der Landesverband Bayerischer Kleingärtner, der unter dem Dach der Landesvereinigung Gartenbau Bayern die Zertifizierung der bayerischen Kleingärten übernommen hat. „Wir wollen damit den besonderen Einsatz im Gartenbau für Natur und Umwelt hervorheben und anderen als leuchtende Beispiele vor Augen führen, damit die Gärten auf dem Land und in unseren Städten noch blühender und lebendiger werden und die eher tristen Steingärten weniger", meinte Michaela Kaniber. "Das wichtige Thema Biodiversität geht uns alle an, Stadt und Land, Landwirte und Gartenbesitzer.“ Die Anlage NW 18 sei ein "schönes Beispiel für ganz Bayern", ergänzte die Ministerin: "Es zeigt auch, dass die Stadt ebenso Potenzial hat wie das Land."

Damit eine Kleingartenanlage „Gold“ erreichen kann, müssen über 90 Prozent aller Gärten die Naturgarten-Kriterien erfüllen. Neben dem Verzicht auf Torf verpflichten sich die Gartenbesitzer auch, nur organische Dünger zu verwenden. Daneben müssen sie auch vielfältige Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere schaffen. In der jetzt ausgezeichneten Kleingartenanlage NW 18 erfüllen 115 von 122 Gärten diese hohen Kriterien. "Die sieben kriegen wir auch noch", meinte die Ministerin zum Vereinsvorsitzenden Jörg Schnöring, der sich bei den Mitgliedern für das Engagement bedankte.

Von Vogelhaus bis Fledermauskasten

Bei einem Rundgang hatte sich Kaniber zuvor ein Bild von der Vielfalt der Gärten gemacht. Viele Obstbäume, große Gemüsebeete, Steinbiotope, Sandbeete, Vogelhäuser und blühende Stauden sieht man in der Anlage zwischen Manzostraße, Waldhornstraße und Moosanger, die vom Hartmannshofer Bach durchflossen wird. Zudem haben die Gartler des Vereins gemeinschaftlich einen Lehrpfad mit Fledermauskasten, viele Vogelnistkästen und eine Kräuterspirale angelegt. Um dem Besuch der Ministerin einen würdigen Rahmen zu bieten, hatten die Kleingärtner zu einem großen Fest eingeladen.

Weitere Informationen zum Naturgarten-Projekt der Kleingartenanlage NW 18 sind unter www.kleingarten-nw18.de zu finden.

bs/red

Artikel vom 29.05.2022
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...