Frohe Osterfeiertage

Osterbräuche am Schliersee erleben

Ostern im altbayrischen Museumsdorf. Foto: Markus Wasmeier

München/Schliersee · Fast hat es so ausgeschaut, als müssten wir die Ostereier im Schnee suchen. Ja auch das gab es immer wieder. Aber nun dreht der Frühling auf und die Sonne entfaltet ihre Kraft. Bei uns im altbayerischen Dorf ist Ostern natürlich ein wichtiges Fest im Jahr.

Denn das Brauchtum orientiert sich im Wesentlichen an zwei Dingen: Zum Einen am Kirchenjahr, denn alle kirchlichen Feste und Feiertage haben im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Bräuche hervorgebracht, wie ich Ihnen zum Beispiel letzte Woche beim Palmsonntag schon geschrieben habe.

Zum Anderen richten sich die traditionellen Bräuche auch immer nach dem Lauf der Jahreszeiten, ganz besonders natürlich das bäuerliche Brauchtum. An Ostern trifft sozusagen beides aufeinander. Das wichtigste Fest der katholischen Kirche, das an die Auferstehung Jesu erinnert, trifft auf den beginnenden Frühling, der für die Natur den Start in das neue Jahr markiert. Viele Fruchtbarkeitssymbole findet man daher nicht ganz zufällig an Ostern.

Die Ostereier, die in verschiedenen Farben gefärbt oder bemalt werden, sind eines davon. Übrigens, ich habe einmal versucht herauszufinden, woher der Brauch des Ostereierversteckens herkommt und leider festgestellt, dass das nicht mehr eindeutig zu klären ist. Eine Theorie sagt, dass das Verschenken von Ostereiern ursprünglich ein heidnischer Brauch war, der von der Kirche verboten wurde, weshalb man dazu überging die Eier heimlich zu verschenken, quasi zu verstecken.

Ich muss ganz ehrlich sagen, so ganz überzeugt mich das nicht. Falls Sie eine andere Erklärung kennen, lassen Sie mich das gerne wissen. Was ich aber sicher weiß, die Ostereiersuche macht den Kindern eine große Freude. Mit den Eiern verbindet man noch weitere Bräuche. Hat man die Eier erst einmal gefunden, kann man damit beim sogenannten Oascheim, bei dem die Eier über eine schiefe Ebene aus zwei Stilen von Holzrechen um die Wette rollen, weitere Eier oder etwas Kleingeld dazugewinnen. Neben dieser Art von Spielen gibt es auch einige kulinarische Besonderheiten, die regional teilweise sehr unterschiedlich sind.

Die Fastenzeit geht zu Ende und der Tisch reich gedeckt.

Weit verbreitet sind zum Beispiel das Osterbrot, ein Hefezopf oder ein gebackenes Osterlamm. Diese Osterspeisen werden dann zusammen mit Speck, Eiern, Salz und anderen Schmankerln zur Speisenweihe in die Osternacht gebracht. In der Osternacht begegnen wir einem weiteren Brauch, dem des Osterlichts. An der neuen Osterkerze werden mitgebrachte Kerzen angezündet und das Osterlicht in Laternen nachhause getragen.

Regional geht es teilweise auch noch größer, wenn zum Beispiel Kinder mit brennenden Baumschwämmen durch die Straßen ziehen und so das Osterlicht verbreiten oder große Osterfeuer entfacht werden. Wenn Sie Ihr Osterfest in den Schlierseer Bergen verbringen wollen, darf ich Sie herzlich einladen zu einem Besuch bei uns im Freilichtmuseum. Unser altbayerisches Wirtshaus verwöhnt Sie mit Osterspezialitäten und unsere historische Brauerei versorgt Sie mit selbstgebrautem Museumsbier.

Nach dem Ende der Fastenzeit also genau das Richtige! Lassen Sie sich ein, auf eine Zeitreise der besonderen Art und tauchen Sie ein, in das Landleben wie es einst war. Am Ostersonntag und am Ostermontag spielt zudem für die Kinder das beliebte Kasperltheater »Kasperls Spuikastl«. Am Informationsstand von UNSER LAND können Sie sich rund um das Thema regionale Landwirtschaft und Herkunft von Lebensmitteln, im Speziellen der Ostereier schlau machen. Für die Kinder stehen indessen spannende Bastelangebote zur Verfügung. Ich freue mich auf Ihren Besuch und wünsche Ihnen erholsame Osterfeiertage!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 15.04.2022
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