BUND Naturschutz empfiehlt lokal und nachhaltig gepflanzte Bäume

Bayern · Weihnachten unterm Bio-Christbaum

So muss ein Christbaum aussehen: mit schönen grünen Nadeln und am besten nachhaltig gewachsen. Foto: cr

So muss ein Christbaum aussehen: mit schönen grünen Nadeln und am besten nachhaltig gewachsen. Foto: cr

Bayern/München · Der beste Weihnachtsbaum ist außen und innen grün. "Wir empfehlen den Griff zu Bio-Weihnachtsbäumen aus Bayern. Diese wachsen ohne Kunstdünger und Pestizide auf und müssen nicht über lange Transportwege zu den Kunden gebracht werden. Das schont Böden, Umwelt und Klima", sagt Christian Hierneis, Vorsitzender der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz.

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Die meisten Weihnachtsbäumen an den Verkaufsstellen stammen noch immer aus konventionellem Anbau. Hier ist der Einsatz von zahlreichen Giften gegen die Begleitvegetation auf den Plantagen und Erkrankungen sowie Insekten die Regel und nicht die Ausnahme. Zusätzlich belasten mineralische Dünger beim Anbau der Bäume oft das Grundwasser. Nicht zuletzt stammt ein Großteil der bei uns verkauften Weihnachtsbäume aus Norddeutschland oder Skandinavien und Polen. Die langen Transportfahrten sind zusätzlich schlecht für unser Klima.

Seit Jahren lässt der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bundesweit Nadel-Stichproben auf Rückstände an Pestiziden untersuchen. Im vergangenen Jahr wurde das Labor dabei noch bei über der Hälfte der Proben fündig. Auch wenn ein konventioneller Baum im Wohnzimmer wahrscheinlich nicht direkt gesundheitsschädlich ist, so ist doch der Einsatz von Pestiziden auf Plantagen vor allem ein Problem für die Artenvielfalt: Die Gifte gelangen in Böden und Gewässer, sie töten oder schädigen Bienen und andere Insekten und sie zerstören Lebensräume von Nützlingen. Vier der im vergangenen Jahr in den Bäumen gefundenen Wirkstoffe sind hoch giftig für Bienen.

"Wer will sich schon einen Weihnachtsbaum ins warme Zimmer stellen, auf dessen Nadeln mit hoher Wahrscheinlichkeit noch ein bunter Pestizid-Mix klebt? Rechtzeitig vor der Weihnachtszeit haben wir deshalb eine regionale Liste mit Anbietern für ökologisch erzeugte Weihnachtsbäume zusammengestellt", erläutert Hierneis. "Wir freuen uns, dass das Angebot im Vergleich zum Vorjahr weiter gewachsen ist. Inzwischen haben Verbraucherinnen und Verbraucher viele Möglichkeiten, zu Bio-Weihnachtsbäumen zu greifen. Außerdem werben wir bei Waldbesitzern, Plantagenbetreibern und Verkäufern dafür, noch mehr Bio-Weihnachtsbäume anzubieten."

Bester Fall: Bäume aus der Waldpflege

Im besten Fall fällt der Weihnachtsbaum ohnehin bei der Waldpflege an. Hier gehen keine landwirtschaftlichen Flächen für Christbaumplantagen verloren. Dieses Angebot nimmt derzeit aber eher ab statt zu. "Wir appellieren an Waldbesitzer und Förster, mehr Weihnachtsbäume aus der Waldpflege anzubieten, bessere Bäumchen kann es nicht geben", ergänzt Ralf Straußberger, Waldreferent des BN. "Für die meisten Verbraucher ist deshalb ein bio-zertifizierter Weihnachtsbaum aus Bayern die beste Alternative", meint Straußberger weiter. Die Palette des pestizid- und düngerfreien Anbaus reicht von den hohen Standards der Bio-Anbauverbände Demeter, Bioland, Biokreis und Naturland, die der BN besonders empfiehlt. Zudem gibt es Weihnachtsbäume mit EU-Bio-Zertifizierung und freiwillige Selbstverpflichtungen der Erzeuger.

Artikel vom 01.12.2021
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