Etwas zum Anlehnen

Bezirksausschuss unterstützt Forderung nach mehr Radlständern

Der Graslilienanger ist voll mit Fahrrädern. Die Radständer sind besetzt, sogar die Bäume müssen als improvisierte Radelabstellplätze herhalten. Fopto: Tanja Beetz

Der Graslilienanger ist voll mit Fahrrädern. Die Radständer sind besetzt, sogar die Bäume müssen als improvisierte Radelabstellplätze herhalten. Fopto: Tanja Beetz

Milbertshofen · Es sind eine ganze Menge Fahrräder, die da im Graslilienanger auf der der Nordhaide stehen. Das ist eigentlich erst mal gut: will ja möglicherweise heißen, dass viele Bürger häufig das Rad nutzen (und das Auto stehen lassen).

Aber: Fahrräder benötigen auch Abstellplätze. Und die sind rar im Graslilienanger. Sämtliche bisher installierten Fahrradständer sind besetzt: die vor den Häusern sowieso und die anderen auch. Sogar ein Großteil der Bäume muss schon als Absperrvorrichtung herhalten.

"Ökologischer Nutzen" ist deutlich

Das soll sich ändern. In der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 11 Milbertshofen-Am Hart beantragte die SPD, auf dem Mittelstreifen im Graslilienanger Stellplätze für 50 Fahrräder einzurichten. "Am Graslilienanger herrscht seit Jahren ein Radlchaos. Dem wurde bereits entgegengewirkt, indem einzelne Kfz-Stellplätze umgewidmet wurden. Der Bedarf ist jedoch - zum Glück - noch größer. Dem soll nun Rechnung getragen werden, indem an einzelnen Stellen auf dem Mittelstreifen Fahrradständer aufgestellt werden", heißt es in der Begründung.

Der derzeit unordentliche Eindruck könne somit verbessert, für die Radfahrer und Radfahrerinnen könne die Nutzerfreundlichkeit erhöht werden. "Der ökologische Verlust hält sich in Grenzen, da der begrünte Mittelstreifen ohnehin schon zum wilden Abstellen von Fahrrädern benutzt wird, was zu mehreren Stellen ohne Grasbewuchs geführt hat. In der Tat ist zu vermuten, dass sich der Grünbewuchs verbessern wird, wenn die Räder am Rand ohne Betreten des Grüns abgestellt werden können. Hinzu kommt der generelle ökologische Nutzen, der von einer stärkeren Nutzung von Fahrrädern ausgeht", heißt es in der Begründung weiter. Der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen.

Kfz-Stellplätze nicht opfern

Nicht durchgewinkt wurde in diesem Zusammenhang ein von Bündnis 90/Die Grünen eingebrachter Änderungsantrag, in dem gefordert wurde, Fahrradabstellmöglichkeiten "durch geringfügige Umwandlungen von oberflächigen Kfz-Stellplätzen" zu schaffen. Das Einrichten der Plätze auf dem Mittelstreifen sei zwar sinnvoll, jedoch nur durch eine großflächige Flächenversiegelung möglich, begründete die Fraktion ihre Änderung. Und weiter: "Ohne Befestigung droht eine Verdichtung des Erdreichs, welche die Drainage der Grasflächen drastisch einschränkt." Übernommen aus diesem Antrag wurde im BA allerdings der Vorschlag, die Stellplätze mit Anlehnbügeln umzusetzen.

"Sinnbefreites Dach"

Noch ein weiteres Thema auf der Nordhaide West stand in der Sitzung an. Von der CSU kam der Antrag, die Grünanlage entlang der sogenannten Dialoge aufzuwerten. Konkret ging es dabei um die Reste einer früheren Hollywood-Schaukel. Insgesamt vier solcher Schaukeln waren installiert und wieder abgebaut worden, nachdem sie der Beanspruchung nicht standgehalten hatten. Während unter drei der Dächern Grünanlagenbänke verbaut wurden, war das bei der vierten nicht möglich.

Grund: das Konstrukt befindet sich direkt vor der Pflegezufahrt der Kindertagesstätte Fingerkrautanger 4. Die Zufahrt wird beispielsweise benötigt, wenn ein Sandwechsel oder Spielgeräteersatz durchgeführt wird. Eine Hollywood-Schaukel konnte hier ausgehängt werden, bei einer Bank ist ein Abbau nicht möglich. "Das führte allerdings zu dem skurrilen Bild einer ,Hollywood-Schaukel ohne Sitzgelegenheit' oder eines ,sinnbefreiten Daches'", heißt es in dem Antrag. Nun soll die Landeshauptstadt München die Reste der Schaukel entfernen und, falls mit der Kita vereinbar, die derzeit noch versiegelten Flächen entsiegeln und begrünen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Artikel vom 17.11.2021
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