Fünfte Jahreszeit eingeläutet

Start in eine schwierige Faschingssaison hat begonnen

Die Faschingsgesellschaft Gleisenia kann nicht nur mit ihren Prinzenpaaren auftrumpfen, sondern auch mit ihrer fantastischen Garde. Foto: Helmut Swoboda

Die Faschingsgesellschaft Gleisenia kann nicht nur mit ihren Prinzenpaaren auftrumpfen, sondern auch mit ihrer fantastischen Garde. Foto: Helmut Swoboda

Unterhaching · Das Lächeln fiel dem Präsidenten der Faschingsgesellschaft Gleisenia, Stefan Lex, beim Start in den Fasching am 11.11. um 11.11 Uhr sichtlich schwer. Erst kurz zuvor hatte der Vorstand entschieden, aufgrund der veränderten Hygienebedingungen den Inthronisationsball vom 12. November auf den 7. Januar zu verschieben.

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Die Umstellung von 3GPlus auf 2G hätte bedeutet, dass ein Teil des Bühnenteams nicht hätte auftreten dürfen, ein Unding, war man sich einig. Neben den beiden Prinzenpaaren (ein Kinderprinzenpaar und ein erwachsenes Prinzenpaar, Anm. d. Red.) treten bei den aufwendigen Auftritten der Gleisenia auch die verschiedenen Tanzgruppen wie die Hachinger Flöhe, die Nightflyers oder die Black Secrets auf. Da es sich bei den Hachinger Flöhen um eine Kindertanzgruppe handelt, sind viele von ihnen noch nicht geimpft. Sie vom Programm auszuschließen komme nicht in Frage, waren sich die Organisatoren einig. Verlegt wurde der Inthronisationsball nun auf den 7. Januar. Bis dahin könne man planen und sich auf die neue 2G-Regel einstellen, so der Tenor.

In diesem Jahr habe man sich allerdings dafür entschieden, keine neuen Prinzenpaare zu küren, sondern eine bunte Mischung aus fünf Prinzenpaaren aus den vergangenen Jahren auf die Bühne zu schicken, berichtet Stefan Lex. Bereits im Frühjahr habe man sich im Vorstand für diesen Weg entschieden. Nicht nur viel Zeit und Herzblut steckt im Prinzenpaardasein, sondern auch viel Geld. Seine massgeschneiderte Garderobe muss nämlich jeder Prinz und jede Prinzessin selber bezahlen. Dafür dürfe sie und er dann auch die eigenen Wünsche in die Gestaltung der Garderobe einbringen. Bei so viel Ungewissheit, wie und ob der Fasching überhaupt stattfinden könne, wollte man aber diesen Aufwand sparen.

Nicht minder sehenswert sei aber das Potpourri aus den erfahrenen Prinzenpaaren, die gemeinsam mit den Tanzgruppen eine fulminante Show auf die Beine gestellt haben. Nun hoffe man, dass man diese am 7. Januar präsentieren könne. Sollte auch der Schwarz-Weiß-Ball ins Wasser fallen, habe man bereits einen Plan B entwickelt. So werde man die Show dann aufzeichnen und dann online dem Publikum präsentieren. An neuen Konzepten arbeite man bereits in Sachen Kinderball, denn dieser werde wahrscheinlich in der bewährten Form in der Hachinga Halle auch nicht stattfinden können. Aber draußen ließe es sich ebenfalls prima feiern, so der Tenor der Gleisenia. Auch ein Auftritt vor dem KWA-Seniorenstift sei fest eingeplant, dieser könne zur Not im Garten des Seniorenheimes stattfinden, so dass die Bewohner dann aus sicherer Entfernung von ihren Balkonen zusehen könnten.

Die Hoffnung auf eine halbwegs gelungene Faschingssaison wollen die Faschingsfreunde aber noch nicht aufgeben. Und auch Bürgermeister Wolfang Panzer betonte, dass er sehr hoffe, dass man im kommenden Jahr auch gemeinsam Fasching feiern könne. Die obligatorische Schlüsselübergabe fand allerdings in diesem Jahr nicht statt. In Zeiten des Katastrophenfalls müsse man als Bürgermeister die Zügel in der Hand halten, so Panzer. Jetzt gelte es abzuwarten, welche Bedingungen an Veranstaltungen geknüpft würden und wie man diese umsetzen könne.

Was viele gar nicht mehr wissen, die Faschingsgesellschaft Gleisenia war ursprünglich ein Oberhachinger Gewächs. Erst im Jahr 1987 wechselte der Verein seinen Hauptsitz nach Unterhaching. Das erste Prinzenpaar der Gleisenia wurde den Faschingsfreunden im Jahr 1968 vorgestellt und der erste Inthronisationsball wurde in der Gaststätte Bad Furth abgehalten. Der Ortswechsel von Oberhaching nach Unterhaching war der Tatsache geschuldet, dass die Gemeinde Unterhaching dem Verein damals schon seit längerer Zeit Unterstützung in Form von Trainingsmöglichkeiten gewährte. Die Faschingsgesellschaft tritt normalerweise nicht nur in Unterhaching auf, sondern auch in zahlreichen Nachbargemeinden wie Ottobrunn, Neubiberg, aber auch im pep. In der mehr als 50-jährigen Geschichte fiel das fröhliche Faschingstreiben am Faschingswochenende abgesehen von der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nur im Jahr 1991 aufgrund des Golfkriegs aus. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass im kommenden Jahr wieder gefeiert werden kann. hw

Artikel vom 17.11.2021
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