Wo die Promis ruhen

NordOstKultur-Verein lädt ein zur Führung auf dem Bogenhausener Friedhof

Hinter dem St.-Georgs-Kircherl im alten Bogenhausen befindet sich der Friedhof, auf dem zahlreiche Künstler ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Foto: Archiv

Hinter dem St.-Georgs-Kircherl im alten Bogenhausen befindet sich der Friedhof, auf dem zahlreiche Künstler ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Foto: Archiv

Bogenhausen/Haidhausen · Haidhausen und Bogenhausen sind zwei Stadtteile mit viel Geschichte und viel Kultur. Damit Alteingesessene wie Zugezogene die Viertel immer wieder neu entdecken können, bieten engagierte Ehrenamtliche regelmäßig Führungen an, bei denen viel historisches Wissen vermittelt wird. Dazu gehören der NordOstKultur-Verein unter Vorsitz von Roland Krack sowie Johann Baier, der ehemalige Vorsitzende der "Freunde Haidhausens".

Bogenhausen ist an prominenten Bauten und Bewohnern gewiss nicht arm, doch besonders namhaft ist der Bogenhausener Friedhof, der im alten Ortskern an der Kirche St. Georg liegt. Der NordOstKultur-Verein lädt für Donnerstag, 21. Oktober, um 15 Uhr, zu einer Friedhofsführung mit Sibylle Reinicke ein. Auf dem schon seit dem 9. Jahrhundert bestehenden Friedhof haben zahlreiche Persönlichkeiten aus Literatur, Film und Musik ihre letzte Ruhestätte gefunden, von den Schriftstellern Oskar Maria Graf und Wilhelm Hausenstein über den Dirigenten Hans Knappertsbusch bis hin zu den Schauspielern Walter Sedlmayr, Liesl Karlstadt und Helmut Fischer.

Bei einem etwa anderthalbstündigen Rundgang begegnen den Teilnehmern auf den Grabsteinen daher viele berühmte Namen, hinter denen sich oft spannende und anrührende Geschichten verbergen. Heute kann hier nur mehr ein Plätzchen finden, wer sich um München besonders verdient gemacht hat. Ob ein Besuch der Kirche möglich ist, entscheidet sich kurzfristig. Darin überrascht eine fabelhafte Rokoko-Ausstattung. 1766 hatte Graf Törring die Umgestaltung veranlasst. Spitzenkünstler des Münchner Hofes wirkten daran mit, wie Johann Michael Fischer als Architekt sowie Johann Baptist Straub und Ignatz Günther bei der Ausstattung. Teile des ursprünglichen romanischen Kirchenbaus sind heute noch erhalten. Sibylle Reinicke beleuchtet die Herkunft der Kirche, die im Ursprung ein Bauernkirchlein weit weg von der Stadt München war. Zuletzt wird die Frage geklärt, was ein wanderndes Epitaph ist.

Wer teilnehmen möchte, muss sich bis Montag, 18. Oktober, per Mail an veranstaltungsanmeldung@nordostkultur-muenchen.de anmelden. Nicht-Mitglieder zahlen 5 Euro. Der genaue Treffpunkt wird nach der Anmeldung mitgeteilt. Den alten Bogenhauser Ortskern erreicht man mit der Tram bis zur Haltestelle "Sternwartstraße". Der Weg nach Bogenhausen dürfte sich auch für kulturbeflissene Haidhausener, Giesinger und Ramersdorfer lohnen.

Natürlich gibt es auch in Haidhausen viel zu entdecken. Der ehemalige Vorsitzende der „Freunde Haidhausens“, Johann Baier, führt am Samstag, 16. Oktober, durch ein spannendes Kapitel der Geschichte des Gasteig und Alt-Haidhausens. Der Weg durch die Kellerstraße erinnert an die berühmten Bierkeller. Am Preysingplatz mit seiner neuromanischen Kirche stößt man auf ein seltsames Gestein, das auf die Spur von 200 Jahren Forschungsgeschichte der Geologie führt und besonders Hobby-Astronomen aufhorchen lässt. Nach der Überschreitung der alten Burgfriedensgrenze der Stadt führt der Weg nach Alt-Haidhausen, wo die Schloss-Allee die Nahtstelle bildet zum Franzosenviertel. In der Preysingstraße begegnet man dem wohl malerischsten Herbergsviertel Münchens mit den mehr als 200 Jahre alten Taglöhnerhäuschen.

Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Gasteigkirche St. Nicolai in der Inneren Wiener Straße, gegenüber dem Kulturzentrum Gasteig. Die Führung dauert etwa zwei Stunden und kostet 5 Euro. Die Anmeldung ist möglich unter Telefon 4802061 oder per Mail an jbaier@mnet-online.de

Artikel vom 13.10.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...