Nicht nur auf den Inhalt kommt es an

Augen auf bei der Wahl der Brotzzeitverpackung

Bei der perfekten Lunchbox kommt es nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch darauf, aus welchen Materialien sie besteht. Unter Umständen ist das Produkt schädlich für Mensch und Umwelt. Foto: CCO

Bei der perfekten Lunchbox kommt es nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch darauf, aus welchen Materialien sie besteht. Unter Umständen ist das Produkt schädlich für Mensch und Umwelt. Foto: CCO

München/Landkreise · Brotdosen, Trinkflaschen und andere Lebensmittelverpackungen haben zwar gerade vielerorts Pause, doch werden sie schon bald wieder für den Schul- und Arbeitsalltag befüllt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt, welche Verpackungen man bedenkenlos verwenden kann.

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In der Regel können Verbraucher ihre vorhandenen Dosen weiterverwenden und müssen nichts zukaufen, erklärt Janna Kuhlmann, Verbraucherschutz-Expertin beim BUND: „Der nachhaltigste Behälter ist der, den man schon im Schrank hat. Doch manche Behälter geben Schadstoffe an das Essen ab und sollten daher nur für bestimmte Zwecke genutzt werden.“

Besonders problematisch sind aus Sicht des BUND die sogenannten Bambus-Behälter, die in Wirklichkeit nur einen geringen Anteil an Bambus enthalten. Die meisten dieser Behälter bestehen aus einem Melamin-Formaldehyd-Harz, das Blase und Niere schädigen kann und im Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu verschlechtern. Formaldehyd kann zudem Krebs verursachen. Säuren und Temperaturen über 70 Grad Celsius befördern die Freisetzung dieser Substanzen. Sie sollten demnach von heißen Speisen, Getränken oder Mikrowellen unbedingt ferngehalten werden. Die Verbraucherzentrale fordert einen Rückruf von Bambusgeschirr und rät von der Benutzung ab.

Janna Kuhlmann: „Ihre vorhandenen Hartplastikbehälter aus den Kunststoffen Polypropylen und Polyethylen, abgekürzt mit PP oder PE, können Sie dann bedenkenlos weiterverwenden, wenn diese unbeschädigt sind. Aus welchem Material die Dosen sind, können Sie in der Regel am Boden des Behälters feststellen.“ Behälter aus PP oder PE sind meist aus Erdöl hergestellt, beschädigte Behältnisse können Stoffe in den Körper abgeben.

Steht ein Neukauf von Lebensmittelbehältern an, empfiehlt der BUND Behälter aus Edelstahl oder Glas, allerdings sind diese Behälter in der Herstellung ressourcenintensiv, erklärt Janna Kuhlmann: „Edelstahl und Glas sind auch langfristig lebensmittelsicher. In der Anschaffung sind sie zwar etwas teurer, aber dafür sind gerade Edelstahlboxen weitaus haltbarer und langlebiger als Plastikdosen. Damit gleicht sich auch der höhere Ressourcenverbrauch in der Herstellung aus." Und weiter: "Schauen Sie also auch einmal in Ihren Schrank und prüfen Sie, welche Behältnisse Sie dort finden. Überlegen Sie bei einem Neukauf genau, wie viele Dosen Sie wirklich im Alltag verwenden, denn ungenutzte Dosen verbrauchen nicht nur Platz im Schrank, sondern auch unnötig Ressourcen."

Weitere Informationen:
Verbraucher können ihr gesetzliches Auskunftsrecht nutzen, ob besonders besorgniserregende Substanzen in einem Behälter vorhanden sind. Dazu kann einfach eine Giftfrage an den Hersteller mit der kostenlosen ToxFox-App des BUND gestellt werden. Der Hersteller muss zum Beispiel mitteilen, wenn bestimmte giftige Phthalat-Weichmacher oder Bisphenol A enthalten sind.
Mehr dazu unter: www.bund.net/toxfox

Aus Sicht des BUND empfohlene Behälter:
Edelstahlboxen
Glasdosen
Hartplastik aus Polypropylen, Polyethylen und Polymilchsäure (PLA), wenn die Behälter unbeschädigt sind.

Weniger empfohlen:
Aluminiumbehälter, nicht nutzen für saure oder salzige Speisen

Artikel vom 10.08.2021
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