Samir braucht Hilfe

VfB Hallbergmoos engagiert sich für schwer erkrankten Tennisspieler

Samir Hammadi mit seinen Eltern Conny und Nassim. Sein größter Wunsch ist es, endlich wieder Tennis spielen zu können. Foto: privat

Samir Hammadi mit seinen Eltern Conny und Nassim. Sein größter Wunsch ist es, endlich wieder Tennis spielen zu können. Foto: privat

München/Hallbergmoos · Samir Hammadi wohnt seit elf Jahren mit seinen Eltern in Hallbergmoos und war schon immer sportlich engagiert. Zunächst spielte er begeistert Tischtennis und Fußball beim VfB Hallbergmoos, ehe er sich mit 13 Jahren für den Tennissport begeisterte und mit viel Erfolg an der Seite seines guten Freundes Karim Bensaada viele Tennis-Matches bestritt. Doch auf einmal war alles aus und vorbei.

Seit bereits zwei Jahren klagte der damals 15-jährige Samir immer wieder über starken Schwindel und Kopfschmerzen und war deshalb immer wieder ärztlich untersucht worden, ohne Ergebnisse.

Im Sommerurlaub 2019 ging es Samir sehr schlecht und er klagte über ein „kaltes Gefühl“ im Kopf. Ärztliche Untersuchungen ergaben zunächst nichts und Termine in der Neurologie waren nicht zu bekommen.

Erst im Oktober 2019 konnten erste neurologische Untersuchungen stattfinden. Die Messungen des Hirndrucks waren normal, dennoch drängten seine Eltern auf die Durchführung eines MRT. Das Ergebnis: erschreckend! Ein 4,5 cm großer Hirntumor saß im Zentralhirn und musste operativ entfernt werden.

Obwohl es die einzige Chance für ihn war, wollte Samir zunächst keine OP, weil er sich über die möglichen Folgen im Internet informiert hatte. Doch seine Eltern sagten: „Wir helfen Dir, stehen das gemeinsam durch und sind immer für Dich da.“ Nach der komplizierten Operation im Dezember 2019 musste Samir für 20 Tage in ein künstliches Koma versetzt werden, wovon die Eltern zunächst nichts wussten und jeden Tag auf sein Aufwachen warteten. Eine quälende Zeit voller Ungewissheit.

Als Samir endlich aus dem Koma erwachte, folgte eine einjährige Reha. Es dauerte sechs Monate, bis die Medikamente richtig eingestellt waren und leichte Fortschritte bemerkbar waren. Samir muss alles neu erlernen: schlucken, sprechen, lesen, laufen, schreiben.

Die Eltern kümmern sich rührend, sie sind bereit, sich für Samir aufzuopfern. Das Leuchten in ihren Augen, wenn sie von den Behandlungsfortschritten erzählen, spricht Bände. „Es ist trotzdem nicht leicht“, berichtet Vater Nassim: "Wir bekommen viele Hilfsmittel von den Kassen und auch Therapien, wie Logopädie und Physiotherapie werden bezahlt. Aber die wichtigen Hilfsmittel, die zu Samirs Fortschritt beitragen würden, bekommen wir nicht."

Stellungnahmen, ärztliche Berichte, diverse Einsprüche gegen die Ablehnung halfen bisher nichts. Dabei benötigt Samir dringend eine spezielle Gehhilfe namens „Grillo“ zum Laufen lernen, einen Therapiestuhl, um am gemeinsamen Essen teilzunehmen und einen speziellen Computer, mit dem er wieder mit seiner Familie und Freunden kommunizieren kann. Allein die Gehhilfe kostet um die 4000 Euro, der Stuhl kaum weniger.

Heute ist Samir das erste Mal wieder auf dem Tennisplatz – im Rollstuhl. Er lächelt, denn sein größter Wunsch ist es, endlich wieder Tennis spielen zu können. Vater Nassim und Mutter Conny berichten stolz, dass Samir schon mit der rechten Hand Tennisbälle werfen und fangen, den Tennisschläger halten und einen zugeworfenen Ball zurückschlagen kann. „Daumen hoch“ zeigt er, das heißt „ja“. Schnell organisiert Jugendwartin Amelie einen Schläger und wirft ein paar Bälle. Und Samir trifft!

Am Samstag, 4. September, wird die Abteilung Tennis des VfB Hallbergmoos für Samir ein Benefiz-Turnier veranstalten. Zusätzlich steht bis zu diesem Tag eine Sammelbox am Tennisheim.
Ein Spendenkonto gibt es auch:
Empfänger Samir Hammadi
IBAN DE60700510030025864216
BIC BYLADEM1FSI
Verwendungszweck “Schenkung"

Artikel vom 05.07.2021
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