Mehrweggeschirr und vieles mehr

Gemeinde Grünwald fördert Umweltschutz mit zahlreichen Programmen

Damit es in Grünwald weiter so schön blüht, fördert die Gemeinde den Umweltschutz. Foto: Umweltamt der Gemeinde Grünwald

Damit es in Grünwald weiter so schön blüht, fördert die Gemeinde den Umweltschutz. Foto: Umweltamt der Gemeinde Grünwald

Grünwald · Am 5. Juni war der internationale Tag der Umwelt. Dies ist Grund genug, die vielfältigen Förderprogramme der Gemeinde Grünwald zum Umweltschutz in den Fokus zu rücken. Themenschwerpunkte sind hier aktuell Mehrweggeschirr, E-Mobilität und andere Fördermaßnahmen zum Schutz der Umwelt.

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Das Grünwalder Energiespar-Förderprogramm gibt seit Jahren ansässigen Hausbesitzern finanzielle Anreize zur energetischen Sanierung und damit zur Reduzierung des Energieverbrauchs in ihren Häusern. Bereits 2019 wurde das „Förderprogramm Umweltschutz“ vom Umweltamt in einigen Modulen überarbeitet, neue Förderbausteine wurden aufgenommen: So können inzwischen Pedelecs, Lastenfahrräder und Lastenpedelecs ebenso gefördert werden wie z.B. Ökostrom (Zuschuss von 100 Euro bei nachweislichem Bezug von Ökostrom in den letzten drei Jahren) und Haushaltsgeräte (Zuschuss von 80 Euro, wenn ein altes Haushaltsgerät gegen ein energieeffizientes Neugerät ausgetauscht wird).

Auch für Energieeinsparmaßnahmen und regenerative Energien kann ebenso wie für eine extensive Dachbegrünung eine Förderung bei der Gemeinde beantragt werden. „Klimaschutz beginnt auf kommunaler Ebene, diese Erkenntnis setzt sich in allen Landkreisen immer stärker durch, und natürlich auch bei uns hier in Grünwald“, erklärt Bürgermeister Jan Neusiedl. Die differenzierten Förderprogramme, die es in Grünwald bereits gibt, publik zu machen und die Bürgerinnen und Bürger dafür zu gewinnen, sei eine Aufgabe, die nicht nebenbei erledigen werden kann. Er freue sich deshalb, dass der Gemeinderat zugestimmt habe, einen eigenen Mitarbeiter dafür einzustellen, der die vielfältigen Bemühungen um den Umweltschutz hier vor Ort in der Gemeinde stärkt und sich eigens um die aufgesetzten Förderprogramme kümmert.

„Nein zu Wegwerf-Plastik – ja zu Mehrweg!“ – so lautete in diesem Jahr das Motto zum Weltumwelttag. Die Gemeinde Grünwald hatte sich diesem Thema bereits im Vorfeld angenommen und unterstützt die Einführung von Mehrwegkonzepten in der To-go- und Take-away-Gastronomie mit einem einmaligen Zuschuss von 500 Euro: Diese erhalten örtliche Restaurants und sonstige örtliche Essensanbieter, wenn sie für Speisen und Getränke zum Mitnehmen wiederverwendbares Geschirr über die Dauer von mindestens einem Jahr genutzt haben. „Gefördert werden sowohl Systembeteiligungsgebühren für überregionale Mehrwegsysteme als auch die Anschaffungskosten für Mehrweggeschirr eines Mehrwegsystems.“, so das Umweltamt Grünwald. Im normalen Restaurantbetrieb wird ja meist ausschließlich Mehrweggeschirr verwendet.

Zum Schutz der Meere und der Umwelt tritt ab dem 3. Juli 2021 in Deutschland die Einwegkunststoffverbotsverordnung in Kraft, und es gilt ein Verkaufsverbot für Wegwerfartikel aus Kunststoff. Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen aus Kunststoff oder „Bio-Plastik“ sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essensbehälter aus expandiertem Polystyrol (d.h. aus Styropor) sind künftig nicht mehr erlaubt. Außerdem ist ab dem 3. Juli auch die Herstellung von Einwegplastik EU-weit verboten. Kurz gesagt bedeutet dies: Jedwedes Plastikgeschirr wird ab dem 3. Juli 2021 deutschlandweit verboten sein. Dies bedeutet aber auch, dass To-go-Verpackungen aus anderen Materialeien, wie z.B. Kunststoff oder Papierbecher mit Kunststoffbeschichtung, weiterhin in Umlauf gebracht werden dürfen.

Ein pfandfreies Mehrweg-System

Aufgrund der neuen rechtlichen Lage ab Juli haben sich einige Grünwalder Gastronomen bereits jetzt eine Alternative gesucht und sich gemeinsam für ein einheitliches und pfandfreies Mehrweg-System namens VYTAL entschieden. „Wenn Gäste zum Mitnehmen bestellen, erhalten diese über eine App oder eine Papierkarte einen QR-Code, der mit dem ausgeliehenen Geschirr verknüpft ist. Über den Code können die Behälter dem Gast zugeordnet werden“, erklären beispielsweise die Betreiber des „Alten Wirts“. Innerhalb von 14 Tagen kann das Mehrweggeschirr dort zurückgegeben werden, wo es ausgeliehen wurde, oder alternativ bei einem der inzwischen 104 Restaurants, die das gleiche System verwenden. Wenn keine Rückgabe erfolgt, muss der Gast über die App zehn Euro bezahlen.

Rathauschef Jan Neusiedl begrüßt das neue Förderprogramm für das Mehrweggeschirr: „Ziel ist es, zum Schutz der Umwelt und letztendlich der Menschen, den Verpackungsmüll deutlich zu reduzieren, CO2 einzusparen und so Ressourcen nachhaltig zu schonen.“ Denn Mehrweg ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.

Artikel vom 15.06.2021
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