Auf 2 Rädern unterwegs

Bayern/München · Mit dem Fahrrad auf dem M-Wasserweg entlangradeln

Ein Spaß für die ganze Familie, aber auch für sportliche Radler, der M-Wasserweg, der am Deutschen Museum startet und bis nach Gmund am Tegernsee führt. Foto: Leder/SWM

Ein Spaß für die ganze Familie, aber auch für sportliche Radler, der M-Wasserweg, der am Deutschen Museum startet und bis nach Gmund am Tegernsee führt. Foto: Leder/SWM

Bayern/München · Irgendwann muss der Frühling einmal kommen und die Sonne wieder scheinen. Die perfekte Gelegenheit, um dann mit der Familie eine der vielen Routen des M-Wasserweges entlangzuradeln. Der M-Wasserweg bietet mehrere Routen zwischen 39 und 82 Kilometern und damit viele Varianten zum Radfahren und Wandern, für sportlich Aktive und Familienausflügler.

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Artikel vom 23.04.2021: So seh ich das! - zum Thema der Woche

Er kreuzt immer wieder S-Bahn- oder BRB-Haltestellen: Man kann die Strecke also bequem abkürzen. An 20 Stationen entlang des M-Wasserwegs können sich die Freizeitradler rund um die Trinkwassergewinnung informieren und Gewinnungsanlagen besichtigen. Ein Genuss ist aber nicht nur das Münchner Wasser, sondern auch die idyllischen Landschaften, die man unterwegs entdecken kann.

Der M-Wasserweg führt über asphaltierte Wege, Feld-, Wald- und Schotterwege. Im Mangfalltal ist das Gelände teilweise hügelig. Ein geländegängiges Fahrrad und Helm werden unbedingt empfohlen. Der M-Wasserweg startet beim Deutschen Museum (Zenneckbrücke/Zeppelinstraße) in München. Den Weg bis nach Gmund (am Tegernsee) weisen grün-blau-weiße Schilder. Die Strecke ist in beide Richtungen beschildert: Es besteht auch die Möglichkeit, den Weg von Gmund nach München zu radeln. Der M-Wasserweg hat eine Länge von 82 Kilometern, insgesamt sind 600 Höhenmeter zu bewältigen – mit eingerechnet sind hier die Abstecher zum Taubenberg und zur Grundwasserfassung Reisach. Ohne sie beträgt die Strecke 68 Kilometer.

Wem die 68 bzw. insgesamt 82 Kilometer zu viel für einen Tagesausflug sind, der kann den M-Wasserweg in kürzere Etappen aufteilen. Die S-Bahnhöfe Furth, Sauerlach, Kreuzstraße und Holzkirchen bzw. die BOB-Bahnhöfe Holzkirchen, Darching und Gmund bieten Einstiege in den M-Wasserweg, von denen man losfahren bzw. -wandern kann. Ebenso ist es natürlich möglich, bis zu diesen Stationen zu radeln und dann von dort aus mit der Bahn nach München zurückzufahren.

Damit ist der M-Wasserweg auch für weniger ambitionierte Radler, Wanderer und Nordic Walker geeignet.

Mögliche Streckenverläufe sind:

Tour 1 – 39 Kilometer
Deutsches Museum bis S-Bahn-Station Kreuzstraße (zurück nach München mit der S-Bahn)

Tour 2 – 43 Kilometer
S-Bahn-Station Kreuzstraße bis Gmund am Tegernsee (zurück nach München mit der BOB)

Tour 3 – 45 Kilometer
S-Bahn-Station Holzkirchen bis Gmund am Tegernsee (zurück nach München mit der BOB)

Tour 4 – 82 Kilometer
Deutsches Museum bis Gmund am Tegernsee – mit Abstecher zum Taubenberg ca. 4,5 Kilometer einschließlich ca. 200 Höhenmeter und zur Grundwasserfassung Reisach ca. 2 Kilometer (zurück nach München mit der BOB).

Highlights auf dem Weg: Viele spannende Entdeckungen lassen sich auf dieser Tour machen. Nicht verpassen sollte man unter anderem die Burgstelle Valley (liegt bei Holzkirchen). Beim S-Bahnhof Kreuzstraße muss man in Richtung Hohendilching fahren. Ein wunderbarer Blick öffnet sich auf die vor einem liegende Hochebene mit idyllisch verstreut liegenden Gehöften. Neben der Kirche in Hohendilching geht es hinunter zur Anderlmühle, vorbei an einem Skulpturenpark und weiter nach Valley.

Die Burgstelle Valley gehört zu den ältesten im Lande. Kelten und Römer hatten hier schon ihre Stützpunkte, dann die Grafen von Valley. Das Alte Schloss diente lange als Gerichtsgebäude und danach fast 100 Jahre als Gasthaus. Von 1965 bis 1971 lebte der Schriftsteller Michael Ende im Alten Schloss. Der Dachspeicher inspirierte ihn zum Bestseller „Die unendliche Geschichte“. Das Pumpenhaus Valley zählt zu den ältesten technischen Denkmälern in Oberbayern. Es pumpte das frische Quellwasser zur Braustätte hinauf. Nur wenige Meter entfernt vom Pumpenhaus liegt das eindrucksvolle Orgelmuseum Valley.

Dank der Privatinitiative der Familie Lampl wurde das Museum 1989 im Alten Schloss und der Zollinger Halle eingerichtet. Mehr als 60 Exponate, von einer kleinen Tischorgel bis zur Steinmeyer Orgel mit 55 Registern, sind hier zu sehen. Der Impuls für Dr. Sixtus Lampl war die Orgel aus St. Martin in Landshut. Sie, die letzte große romantische Orgel in Bayern dieser Art, sollte ausrangiert werden. Dr. Lampl wollte sie retten und kam auf die Idee, ein Orgelmuseum zu errichten. Die historische Küche im Alten Schloss diente ihm als Orgelbauwerkstätte. Viele „ausrangierte“ Orgeln wurden hier in mühevoller Handarbeit liebevoll restauriert.

Nicht minder lohnenswert ist ein Abstecher zum Wasserschloss Reisach. Ein wunderschöner Rundbau erwartet die Ausflügler bei dem kurzen Abstecher von gut einem Kilometer. Das trutzige Gebäude – eingebettet in eine fast verwunschen wirkende Wald- und Wiesenlandschaft – wurde zwischen 1902 und 1912 über dem Hauptsammelschacht errichtet. Die schwere Bronzetür ist, wie alles andere an diesem Schacht, noch original erhalten. Wie bei allen Wassereinrichtungen der SWM schützt jedoch modernste Sicherheitstechnik das Lebensmittel Nummer 1. Im Gegensatz zum Bau der Hangquellfassungen gingen die Grabungen hier in die Tiefe. Das Wasser wird durch im Grundwasser liegende Sammelkanäle gefasst. Die Kanäle liegen in rund neun Metern Tiefe und haben einen Durchmesser von etwa zwei Metern. Noch heute stellt diese Grundwasserfassung eines der imposantesten Bauwerke der Münchner Trinkwasserversorgung dar.

Für alle diejenigen, die es gerne noch etwas sportlicher mögen oder aber einen besonders schönen Ausblick genießen wollen, empfiehlt sich ein Abstecher zum Aussichtsturm Taubenberg. Der Weg führt hierfür Richtung Thalham und steil den Gotzinger Berg empor. Das Ziel – der Gipfel des Taubenbergs. Beim Wegweiser „Berggasthof Taubenberg“ rechts ab, vorbei am Anwesen Westin und dem Maroldhof, schlängelt sich der Weg immerhin 3,5 Kilometer auf eine Höhe von 900 Metern hinauf. Inmitten von alten Bäumen steht auf dem Gipfel der Aussichtsturm Taubenberg. Geöffnet ist der Turm von Mai bis Oktober (abhängig vom Inzidenzwert, versteht sich). Für die Kleinen gibt es einen Spielplatz.

Wer noch mehr Tipps für einen gelungenen Ausflug sucht, findet diesen unter auf www.swm.de/m-wasserweg

Artikel vom 23.04.2021
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