Für den Erhalt einer besonders kostbaren Orgel in St. Ursula

Projekt "Schwabinger Dom Orgel"

Die „Schlafende Königin“: Die große Steinmeyer-Orgel in der Münchner Pfarrkirche St. Ursula  Foto: Katholische Kirchenstiftung St. Ursula

Die „Schlafende Königin“: Die große Steinmeyer-Orgel in der Münchner Pfarrkirche St. Ursula Foto: Katholische Kirchenstiftung St. Ursula

Schwabing · Die Orgel ist frisch zum Instrument des Jahres 2021 gekürt. Schon lange gilt sie aufgrund ihrer Größe und Klangfülle als Königin der Musikinstrumente. Eine „Schlafende Königin“ wurde vor einiger Zeit in der Pfarrkirche St. Ursula in München entdeckt: eine wertvolle Steinmeyer-Orgel, die wegen ihres renovierungsbedürftigen Zustands momentan nicht spielbar ist. Innerhalb des Projekts Schwabinger Dom Orgel soll sie nun saniert und mit der zweiten Orgel der Kirche verbunden werden.

„Ich sehe es als wichtige Verpflichtung und unsere Verantwortung an, dieses einzigartige Orgeldenkmal auch für künftige Generationen zu erhalten,“ erklärt Dekan G.R. David W. Theil. Er ist seit 16 Jahren als Pfarrer in St. Ursula tätig und freut sich über die Kür der Orgel zum Instrument des Jahres: „Wir hoffen, dass die zunehmende Popularität auch unserem Projekt Schwabinger Dom Orgel zugute kommt.“

Dabei ist geplant, zunächst die Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1952 zu renovieren. Sie befindet sich auf der Empore in der St. Ursula-Kirche und fiel nach der Einführung einer Chororgel im Jahr 1984 in einen Dornröschenschlaf. Aufwändig muss nun das Instrument, das ein aktuelles Gutachten als Denkmal ausweist, grundlegend überholt und neu intoniert werden, bevor es wieder erklingen kann. „Derzeit sind nur wenige Register noch spielbar. Doch sie lassen erahnen, dass hier ein wunderbares Instrument mit einer herrlichen Klangfülle schlummert,“ berichtet Martin Schwingshandl, Kirchenmusiker St. Ursula. Er weiß: „Das große Orgelwerk Steinmeyers ist ein wichtiges Zeugnis des Orgelbaus der Nachkriegszeit. Spannend ist die musikalische Ausrichtung mit einer Symbiose von romantischen und neobarocken Registern“.

Die große Steinmeyer-Orgel wird zudem an die Chororgel angebunden, so dass beide Orgeln von einem Spieltisch aus bedienbar sind. Auch bei der Chororgel handelt es sich um ein ungewöhnliches Instrument: eine Albiez-Orgel, die von Wilfried Albiez 1984 nach altitalienischem Vorbild für St. Ursula erbaut wurde und im Zuge der geplanten Sanierung ebenfalls überholt wird. Mit dem Projekt Schwabinger Dom Orgel entsteht so eine der größten Orgelanlagen in München mit 110 Registern und fast 10.000 Pfeifen.

Der finanzielle Aufwand für die Gesamtmaßnahme wird sich voraussichtlich auf über 1 Million Euro belaufen. Mit der Vergabe von Pfeifenpatenschaften und Aktionen wie „Kunst im Portikus“ werden bereits seit dem vergangenen Jahr Spenden eingeworben. Detaillierte Infos gibt es unter www.schwabinger-dom-orgel.de

Artikel vom 27.01.2021
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