Jugendliche entwickeln Forderung an die Politik

Klimadialog im Landkreis Ebersberg

Beim ersten Klimadialog im Landkreis Ebersberg debattierten Schüler mit Landrat Robert Niedergesäß über die Herausforderung Klimawandel. Foto: Benjamin Hahn

Beim ersten Klimadialog im Landkreis Ebersberg debattierten Schüler mit Landrat Robert Niedergesäß über die Herausforderung Klimawandel. Foto: Benjamin Hahn

Ebersberg/Landkreis Ebersberg · Zuhören und ins Gespräch kommen: Mit dem 1. Klimadialog im Landkreis Ebersberg gab Landrat Robert Niedergesäß vor kurzem den Jugendlichen aus dem Landkreis die Chance, ihre Wünsche in Sachen Klimaschutz direkt an einen Vertreter der Politik zu richten.

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Rund 100 Schüler ab der 9. Klasse folgten dem Aufruf der Klimabildung der Energieagentur Ebersberg-München – und erarbeiteten in einem demokratischen Prozess zehn Forderungen an die Politik, die ihnen besonders wichtig sind. Die teilnehmenden Schüler kamen aus dem Gymnasium Kirchseeon, Gymnasium Grafing, Emile Montessorischule, Mittelschule Aßling, Karlheinz Böhm Grund- und Mittelschule Vaterstetten, Humboldt-Gymnasium Vaterstetten, Umweltbeauftragte der Georg- Huber Mittelschule Grafing, RS Ebersberg, Mittelschule Ebersberg, Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben, Staatliche Realschule Vaterstetten, Montessori-Schule Niederseeon und der Grundschule Anzing.

„Wir stellen als Erwachsene die Weichen für die Welt, in der die jungen Menschen zukünftig leben. Deshalb setze ich auf den Dialog mit den Schülerinnen und Schülern“, erklärt Landrat Robert Niedergesäß: „Gemeinsam arbeiten wir an dem Ziel, die guten Entwicklungen im Bereich Klimaschutz im Landkreis Ebersberg weiter voranzubringen und Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu werden.“ In kleinen Arbeitsgruppen sammelten rund 100 Schüler sowie 30 Lehrende und Elternvertretende eine Vielzahl an Ideen und Wünschen für den Klimaschutz, die den Jugendlichen besonders wichtig sind. Gruppiert waren sie dabei in fünf zentrale Kategorien der Energiewende, nämlich Ernährung, Konsum, Mobilität, Strom und Wärme.

Um aus ihren Herzensangelegenheiten zu den jeweiligen Kategorien konkrete Forderungen an die Politik zu entwickeln, wurden in einem demokratischen Prozess die Wünsche und Ideen nach ihrer Dringlichkeit gestaffelt. Während die Umsetzbarkeit bei der Diskussion über die Wünsche zunächst keine Rolle spielte, wurde sie bei der anschließenden Entwicklung der konkreten Forderung wichtig. Denn die Schüler formulierten zu den Forderungen passende Maßnahmen – auch als Zeichen an die Politik, dass sie sich der manchmal schwierigen Umsetzung der Forderungen bewusst sind.

So entstanden unter der Moderation Mitarbeiter der Energieagentur Ebersberg-München sowie den Klimaschutzmanagern aus Haar (Lukas Röder) und Grafing (Christina Spiegel) im Laufe einer knapp 70-minütigen Workshop-Phase eine Liste zehn konkreter Forderungen:

  • Unterstützung von Privathaushalten beim Umstieg auf Strom aus Erneuerbaren Energien
  • Ausbau der dezentralen & erneuerbaren Energiespeichersysteme
  • Größere Verfügbarkeit von Ersatz für Einwegverpackungen in Supermärkten
  • Mehr Möglichkeiten um Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben
  • Bessere Rahmenbedingungen für nachhaltige Lebensmittel schaffen
  • Aufklärung über nachhaltige Ernährung
  • Förderung von grünem Wasserstoff als Kraftstoff
  • ÖPNV deutlich attraktiver machen
  • Mindestens 50 Prozent der Abwärme von Unternehmen sollte genutzt werden
  • Bestmögliche Wärmedämmung für alle

„Die Forderungen verstehe ich als Hausaufgabe an Politik, Verwaltung und Gesellschaft. Nicht jede kann auf der Ebene eines Landkreises realisiert werden, aber wir können uns gemeinsam dafür einsetzen, dass wir gesellschaftliche Veränderungen anstoßen“, so Landrat Robert Niedergesäß.

Artikel vom 22.01.2020
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