Nachhaltigkeit ist für mich…

Fotos: Michael Nagy/Presseamt, Bay. Landtag, FC Bayern, German Popp, StMAS/Eleana Hegerich, CSU, privat

Fotos: Michael Nagy/Presseamt, Bay. Landtag, FC Bayern, German Popp, StMAS/Eleana Hegerich, CSU, privat

In dieser Rubrik kommen unsere Leser zu Wort. Hier finden Sie immer neue Statements zum Thema Nachhaltigkeit. Möchten Sie auch dazu beitragen, das Thema zu verbreiten, dann schicken Sie uns Ihr Statement und ein Foto mit folgenden Angaben zur Person: Name und Ort/Stadtteil, gerne auch Funktion oder Beruf. Wir freuen uns über Feedback von Ihnen unter redaktion@wochenanzeiger.de

KW 02/2020 | KW 01/2020

Lea Wiser, Green City e.V.

»Vieles kann man selbst machen«
Meine Schränke sind letztes Jahr deutlich leerer geworden: Viele Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel kann man selbstmachen, z.B. Peeling aus Kaffeesatz, Waschmittel aus Kastanien oder Reiniger aus Essig und Zitronensäure; und das meiste, was wir im Bad ansammeln, brauchen wir gar nicht unbedingt. Jetzt gebe ich viel weniger Geld aus und habe mehr Platz in meiner Wohnung. Auch in unserem Büro von Green City e.V habe ich mich dafür eingesetzt, dass wir verpackungsfreie Alternativen im Arbeitsalltag etablieren, wie z.B. Milch in Glasflaschen kaufen, lose Seifenstücke statt Plastikspender verwenden, normale Handtücher zum Hände abtrocknen im Bad, selbstgemachte Hafermilch oder eine Tupperdosen-Schublade für den Gang zum Mittagsimbiss. Außerdem haben wir jetzt ein Tauschregal und eine Wurmkiste, die wertvollen Humus für unsere Pflanzen produziert. Nächstes Jahr wollen wir weitere nachhaltige Sachen ausprobieren und die guten Alternativen vor allem auch weiterverbreiten, sodass es immer mehr nachhaltige Büros gibt.
job; KW 02/2020

Gerhard Gruber, ehrenamtliche Straffälligenhilfe des Evangelischen Hilfswerks

»Stromsparende Geräte verwenden«
Ich benutze seit Jahren keine Plastiktüten mehr beim Einkaufen, sondern Stoffbeutel, die immer dabei habe. Ich werde in Zukunft noch mehr als bisher darauf achten, Energie einzusparen, z.B. indem ich nur noch möglichst stromsparende Geräte aller Art zu verwenden.
Die Straffälligenhilfe des Evangelischen Hilfswerk stellt sich bei der 14. Freiwilligenmesse am Sonntag, 26. Januar, von 10 bis 17 Uhr im Gasteig vor (Eintritt frei). Bei der Messe zeigen 80 Einrichtungen Möglichkeiten, wie Bürger ehrenamtlich etwas bewegen können.
job; KW 02/2020

Gabriele Albert-Wurst, Obermeisterin der Maßschneider-Innung München

»Kurze Strecken immer mit dem Rad«
Ich gehöre noch zu der Generation, die ohne über Nachhaltigkeit nachzudenken sparsam erzogen wurde. So hatte meine Mutter kein eigenes Auto und für uns Kinder war es selbstverständlich, überall, wohin wir wollten, mit dem Rad zu fahren. Das habe ich beibehalten und benutze für kurze Strecken ausschließlich das Fahrrad. In die Stadt fahre ich mit der S-Bahn oder auch mit dem Rad. Zum Einkaufen gehe ich wie früher mit Tasche oder Korb. Wenn möglich vermeide ich Plastik in jeder Form.
Für das neue Jahr haben wir uns vorgenommen, uns an die Geothermie anschließen zu lassen und uns bei Anschaffungen zu fragen: Braucht’s das wirklich?
job; KW 02/2020

Yvonne Hofstetter, Autorin und Expertin für Künstliche Intelligenz

»Mit leichtem Gepäck in die Zukunft gehen«
2013 bin ich mit Kollegen auf ein großzügiges ländliches Hofgelände in der Nähe des Münchner Flughafens gezogen, um eine Campus-Idee auszuprobieren: dort arbeiten, wo man auch leben kann. Denn wir wollten nicht mehr in die verdichtete Stadt München pendeln, nicht mit dem Zug und schon gar nicht mit dem Auto. Heute ist der morgendliche Gang vom Wohnhaus ins Bürohaus über einen Innenhof nicht nur CO2-neutral, er macht auch fröhlich. Nachteil, wenn man so will: Die Zeit, die wir früher fürs Pendeln eingesetzt haben, verbringen wir heute im Büro anstatt mit unseren Familien und Freunden.
Ich selbst möchte im neuen Jahr den Rucksack meines Lebens noch leichter machen. Das heißt, Konsumentscheidungen gut zu überlegen, um mit leichtem Gepäck in die Zukunft zu gehen. So bleibt man schön flexibel in einer Zeit, die doch viel Anpassung von uns fordert.
Yvonne Hofstetter wurde 2018 mit dem Theodor-Heuss-Preis für ihren demokratiepolitischen Beitrag zum Diskurs über die Risiken von Künstlicher Intelligenz geehrt.
Im Oktober erschien ihr Buch »Der unsichtbare Krieg. Wie die Digitalisierung Sicherheit und Stabilität in der Welt bedroht« (ISBN 978-3-426-27786-7).
job; KW 02/2020

Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags

»Das Einkaufen im Internet möglichst auf null reduzieren«
Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt mich schon lange und ich habe bereits vor den aktuellen Nachhaltigkeitsdebatten begonnen, auf die vermeintlich kleinen Dinge zu achten, die in der Summe dann doch etwas bewirken können. Zunächst habe ich mein Haus energetisch saniert, was den Energieverbrauch und damit auch meine persönliche CO2-Bilanz spürbar verringert hat. Bereits seit Jahren vermeide ich beim Einkauf Plastiktüten – ich benutze einen Einkaufskorb. Außerdem achte ich bei Lebensmitteln darauf, regionale Produkte zu kaufen und berücksichtige auch das saisonale Angebot. Es gibt also im Dezember bei mir keinen Erdbeerkuchen. Konsequent vermeide ich Billigprodukte, vor allem was die Lebensmittel betrifft. Die beste Qualität kommt aus der Region, das ist mir auch etwas wert. Für das nächste Jahr nehme ich mir vor, das Einkaufen im Internet möglichst auf null zu reduzieren.
Ich kaufe ohnehin wirklich sehr selten im Internet ein und wenn, dann nur Dinge, die ich vor Ort gar nicht bekomme.
job; KW 01/2020

Kerstin Schreyer, bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales

»Kreativität bei der Resteverwertung«
Nachhaltig mit den Ressourcen umzugehen, die uns zur Verfügung stehen, spielt nicht nur bei meiner Aufgabe als bayerische Sozialministerin eine große Rolle, sondern auch bei mir privat. Ich habe mir dabei vor allem vorgenommen, künftig noch bewusster mit Lebensmitteln umzugehen, und dabei so wenig wie möglich wegzuwerfen. Das erfordert eine gute Vorplanung und gelegentlich auch etwas Kreativität bei der Resteverwertung, aber jeder kann sofort damit anfangen. Wir müssen dazu nicht erst auf den Jahreswechsel warten. Wenn jeder von uns im Privatleben einen kleinen Teil beiträgt, können wir gemeinsam viel bewirken.
job; KW 01/2020

Bernd Posselt, MdEP a.D., Präsident der Paneuropa-Union Deutschland

»... und es war herrlich«
In München gehe ich zu Fuß zur Arbeit, in Straßburg nehme ich meistens die Straßenbahn. Manchmal nutze ich allerdings auch Taxis, wenn es die Termine erfordern. Längere Strecken bewältige ich wenn möglich mit der Bahn, für Vortragstourneen auf dem Land nehme ich einen Mietwagen. So kann ich auf ein eigenes Auto verzichten. Innerdeutsche und innereuropäische Flüge habe ich gegen Null reduziert. Als unlängst die EVP-Fraktion des Europaparlamentes im Baskenland tagte, habe ich auch dorthin den Zug genommen, und es war herrlich. Was Plastiktüten betrifft, verwende ich die alten, die ich in den letzten Jahren angesammelt habe, oder Stofftaschen. Zum Veganismus werde ich mich nicht bekehren, aber ich habe von meiner böhmischen Großmutter und meiner steirischen Mutter gelernt, dass man fast alle Teile von einem Tier verwerten kann und keine Nahrungsmittel verschwenden soll. Daran versuche ich mich als Kind von Vertriebenen, die große Not erleben mussten, seit meiner frühesten Jugend zu halten.
job; KW 01/2020

Prof. Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung

»Wir haben einen ‘Mini-Leitfaden’ entwickelt«
Konkret habe ich die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) beauftragt, Seminare zum Umweltschutz durchzuführen. Daher haben wir eine Reihe ins Leben gerufen, die Plas­tikmüll-Vermeidung thematisiert und sogar einen „Mini-Leitfaden“ dazu entwickelt. Wir beschäftigten uns auch mit Strategien gegen den Flächenverbrauch. Nachhaltigkeit ist einer unserer fünf Arbeitsschwerpunkte für 2020. Mein Markenzeichen ist der HSS-Jutebeutel, den ich sowohl zuhause wie auch dienstlich immer mit mir herumtrage. Außerdem nutze ich trotz Dienstfahrzeug, wann immer möglich, den ÖPNV mit meiner Jahreskarte. Für 2020 habe ich mir vorgenommen, noch mehr auf regionale und saisonale Lebensmittel zu setzen und meinen Garten intensiver für den Obst- und Gemüseanbau zu nutzen.
Prof. Ursula Männle ist seit 2014 Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung. Der Europaabgeordnete Markus Ferber tritt am 1. Januar ihre Nachfolge an.
job; KW 01/2020

Patrick Lindner, Schlagersänger, seit 30 Jahren auf der Bühne

»Ich liebe es, auf Wochenmärkten einzukaufen«
Es sind wirklich immer »Die kleinen Dinge des Lebens«. Zum Einkaufen nehme ich ausschließlich eine Einkaufstasche mit, auf keinen Fall eine Plastiktüte. Ich bin beruflich eben sehr viel mit dem Auto unterwegs und da wir in der Stadt wohnen, nehme ich zuhause zum größten Teil mein Fahrrad oder fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Jeder kann meiner Meinung nach seinen Beitrag dazu leisten, allein wenn man darauf achtet, nicht zu viel Verpackungsmüll zu verursachen.
Ich liebe es, auf Wochenmärkten einzukaufen, was heute zum Glück wieder immer häufiger möglich ist.
job; KW 01/2020

Kristin Demann, Fußballerin des FC Bayern, Nationalspielerin und DFB-Pokal-Finalistin 2018

»Ich achte auf regionale Anbieter«
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, für das jeder Mensch einen kleinen Schritt machen kann, um unsere Erde zu erhalten. Mir wurde dies im Urlaub bewusst. Dort war die Verschwendung von Plastiktüten alarmierend hoch. Deshalb versuche ich, im Alltag Plastik zu vermeiden. Zum Beispiel verwende ich beim Einkauf eigene Einkaufsbeutel. Zudem achte ich auf regionale Anbieter.
Für die Zukunft wäre es wünschenswert, wenn die Preise für die Bahn so gestaltet werden könnten, dass die Attraktivität, mit der Bahn zu verreisen, steigt.
job; KW 01/2020

Thomas Bosch, U-Bahn- und Trambahnfahrer bei der MVG

»WLAN aus, wenn niemand daheim ist«
Auch kleine Schritte führen zum Ziel. Ich erziehe meine zwölfjährige Tochter konsequent zum bewussten Umgang mit Energie. Das Licht ausschalten, wenn man es nicht braucht. WLAN aus, wenn niemand daheim ist, Wasserhahn zudrehen, solange wir uns die Zähne putzen. Und der letzte, der die Wohnung verlässt, regelt immer die Heizung runter. Thomas Bosch sorgt als U-Bahn- und Trambahnfahrer bei der MVG dafür, dass die Münchner bequem und umweltfreundlich ans Ziel kommen.
job; KW 01/2020





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