"Alle Hebel in Bewegung setzen"

Klimaneutrale Stadtverwaltung München bis 2030 beschlossen

Es muss einiges anders werden: Bei "Fridays for Future", wie heuer am Königsplatz, demonstrierten viele Münchner. Foto: Daniel Mielcarek

Es muss einiges anders werden: Bei "Fridays for Future", wie heuer am Königsplatz, demonstrierten viele Münchner. Foto: Daniel Mielcarek

München · Die Vollversammlung des Stadtrats hat dem Vorschlag der Referentin für Gesundheit und Umwelt, Stephanie Jacobs, zugestimmt, dass die Münchner Stadtverwaltung bereits bis 2030 klimaneutral wird. Damit folgt die Stadt der Empfehlung aus dem Bayerischen Versöhnungsgesetz.

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Gleichzeitig wurden wichtige einzuleitende Maßnahmen und Instrumente zur Zielerreichung vorgeschlagen, wie zum Beispiel ein für die Landeshauptstadt München definierter Niedrigstenergiestandard, die Pflicht zur Nutzung der Solarenergie für alle städtischen Gebäude, mindestens 30 Prozent Begrünung bei stadteigenen Gebäuden in Bestand und Neubau sowie die Einführung einer Klimaschutzprüfung für alle Beschlüsse der Stadtverwaltung.

Auch diesen Vorschlägen stimmte der Stadtrat zu. Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Mit meiner Beschlussvorlage habe ich dem Stadtrat vorgeschlagen, uns das Ziel der Klimaneutralität für die Stadtverwaltung nicht 2050 oder 2035, sondern bereits im Jahr 2030 zu setzen. Damit wollen wir in unserem direkten Einflussbereich als Stadtverwaltung voranschreiten und unsere Verantwortung wahrnehmen. Die von der gesamten Münchner Stadtgesellschaft erreichbaren 40 Prozent wollen wir aktiv zu 100 Prozent angehen. Dazu haben wir nun notwendige Schritte eingeleitet, um bereits 2030 als Stadtverwaltung klimaneutral zu werden.

Zudem verweise ich auf die vielen bereits erfolgreich laufenden Klimaschutzprogramme wie das IHKM, das IHFEM, das FES und die Klimaschutzkampagne München Cool City, mit denen wir aktuell jährlich rund 80 Millionen Euro in den Klimaschutz investieren. Gleichzeitig hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen, die Stadtgesellschaft und alle Akteure aufzurufen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um bereits 2035 Klimaneutralität in der gesamten Stadt zu erreichen. Hierzu liegt der Schlüssel bei Weichenstellungen der EU, des Bundes sowie der gesamten Stadtgesellschaft.

Wir als Verwaltung werden alles dafür tun, um selbst schon 2030 – wie jetzt auf meinen Antrag beschlossen – als Stadtverwaltung mit gutem Beispiel voran zu gehen.“

"Mit gutem Beispiel vorangehen“

Die klimaneutrale Stadtverwaltung soll bis zum Jahr 2030 mit zielführenden Maßnahmen, wie zum Beispiel einem für die Landeshauptstadt München definierten Niedrigstenergiestandard, das heißt insbesondere Passivhausstandard beziehungsweise EH-40 Standard, für die eigenen städtischen Gebäude erreicht werden. Wenn bereits Baumaßnahmen unter dem Aspekt Nachhaltigkeit betrachtet werden, können schon heute bessere energetische Standards kostengünstiger sein.

Weitere Maßnahmen zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands sind die verpflichtende Errichtung von Solaranlagen auf allen stadteigenen Bauten und die langfristige Wärmeversorgung der stadteigenen Objekte mit klimaneutraler Fernwärme aus Geothermie oder anderen erneuerbaren Energiequellen. Darüber hinaus sollen Dächer und Fassaden begrünt sowie der Baumbestand bei stadteigenen Gebäuden geschützt und erweitert werden. Zudem soll eine Klimaschutzprüfung für klimarelevante Beschlüsse der Stadtverwaltung eingeführt werden.

In einem nächsten Schritt wird die Stadtverwaltung konkrete Konzepte für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen erarbeiten und dem Stadtrat im nächsten Jahr zur Beschlussfassung vorlegen. Dieses Paket wird einen wertvollen Beitrag zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels der Stadtverwaltung leisten. Zusätzlich wird derzeit der „Carbon Footprint der Stadtverwaltung“, eine CO2-Bilanz, erstellt. Aufbauend auf den Ergebnissen wird das Referat für Gesundheit und Umwelt zusammen mit den beteiligten Referaten neben den beschlossenen Maßnahmen im Bereich der stadteigenen Gebäude noch weitere zielführende Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen der Stadtverwaltung erarbeiten und dem Stadtrat im nächsten Jahr zur Entscheidung vorlegen.

Außerdem hat die Vollversammlung des Stadtrats beschlossen, dass sich die Landeshauptstadt München der weltweiten Koalition von Städten und Staaten anschließt, die den Klimanotstand ausgerufen haben. Bei allen relevanten Beschlüssen der Stadtverwaltung soll demnach eine Klimaschutzprüfung durchgeführt werden.

Artikel vom 30.12.2019
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