Buchpräsentation: »Münchner Originale« im Stadtarchiv

Spötter, Spinner, Ratschkatteln

"Schlüsselfräulein" Thekla Foag vor ihrem Laden. Koloriertes Glasdiapositiv, 9 x 12 cm, nur einen Ausschnitt zeigend und damit bewusst den Fokus ausgerichtet auf die Person, das »Original«. (Signatur: DE-1992-FS-NL-KV-2292). Foto: Stadtarchiv München

"Schlüsselfräulein" Thekla Foag vor ihrem Laden. Koloriertes Glasdiapositiv, 9 x 12 cm, nur einen Ausschnitt zeigend und damit bewusst den Fokus ausgerichtet auf die Person, das »Original«. (Signatur: DE-1992-FS-NL-KV-2292). Foto: Stadtarchiv München

München/Schwabing · »Münchner Originale« sind am Mittwoch, 9. Oktober, 18.30 Uhr, bei einer Buchpräsentation im Stadtarchiv München, Winzererstraße 68 zu erleben. Mit einem Bildervortrag von Lektorin Dietlind Pedarnig, begleitet vom Autor Karl Stankiewitz.

Der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Michael Stephan, hält einen Vortrag und es wird ein Überraschungsgast erwartet. Anmeldung beim Verlag unter Tel. 089/13 92 90 46 oder an die Mail lesung@allitera.de

Der Münchner Komiker Karl Valentin sammelte keineswegs nur topografische Fotomotive. Das Buch veröffentlicht erstmals vollständig die von ihm zusammengetragene Serie „Bilder berühmter Persönlichkeiten“, die aus 75, meist kolorierten Glasdiapositiven besteht.

Was wäre München ohne seine Originale! Seit kurbayerischer Zeit haben sie hier im öffentlichen Leben eine nachhaltige Rolle gespielt: diese Sonderlinge, Hofnarren, Gaudiburschen, Volkssänger, Leuttratzer, Ratschkatteln, Revoluzzer, Spötter und Spinner. Einer der ihren, gewiss einer der größten, war Karl Valentin. Heute bezeichnet man ihn als »Kult-Humoristen«, er war aber viel mehr, unter anderem, was viele nicht wissen, ein unermüdlicher, sachkundiger Sammler, Abteilung Alt-München. In seiner – noch längst nicht vollständig veröffentlichten – Hinterlassenschaft befinden sich weit über 100 Abbildungen von sogenannten Originalen, überwiegend Zeitgenossen, denen Valentin begeistert nachgespürt hat.

Der Band veröffentlicht erstmalig diese wertvolle Sammlung, heute in Besitz des Münchner Stadtarchivs. Karl Stankiewitz hat dazu Lebensgeschichten oder zumindest biografische Daten der zum Teil in Vergessenheit geratenen Münchner Typen verfasst. Mit gewohnt pointiertierter Feder gelingt es ihm, ein Stück Alt-München wieder zum Leben zu erwecken – ganz so wie es Karl Valentins Wunsch war. Ab gesehen davon: Als Journalist ist Stankiewitz ein Kenner der Szene und hat nicht selten mit einigen noch lebenden Menschen dieser alternativen Spezies zu tun…

Und ein Tipp für alle, die bald mal einen Ausflug Richtung Benediktbeuern machen: Eine Ausstellung zu "Münchner Originale" mit Fotos aus der Bildersammlung Karl Valentin ist ab Sonntag, 27. Oktober (Eröffnung: 11 Uhr), bis Sonntag, 8. Dezember 2019, im Michael-Ötschmann-Weg 4, in Benediktbeuern zu sehen. Veranstalter: Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern, Stadtarchiv München.

Artikel vom 30.09.2019
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