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Ausstellung im Innenhof des Isartors: Mythen, Klischees, Traditionen
Wie Bayern zur Marke wurde
Der Watschenplattler: Entwickelt für Sommerfrischlern entwickelt 1907 in Bad Reichenhall zum ersten Mal öffentlich aufgeführt (Quelle Wikipedia). F: Valentin-Karlstadt-Musäum
München/Altstadt · Vieles, was wir – ob "echter" Münchner, Bayer, Zugroaster oder von ganz woanders her – mit Bayern verbinden, ist gar nicht sooo ursprünglich und alt, wie wir denken. Im Fall von Lederhose und Dirndl etwa.
Unter dem Titel "Bayern, Sehnsucht & Verklärung" (im Innenhof des Isartors jederzeit zu sehen bis 15. Oktober 2019) zeigt Andreas Koll, Sammlungsleiter des Valentin-Karlstadt-Musäums, selbst in Altötting aufgewachsen, die Entstehung der „Marke” Bayern im 19. Jahrhundert. Keine Gegend in Deutschland wurde derart zur "Marke", ist derart mit Mythen und Klischees beladen, wie das Land Bayern.
Bayern ist halt einfach anders, ob man mag oder nicht. Aber warum?
"Die Leute, die hier wohnen, haben seit weit mehr als 100 Jahren verinnerlicht, sich selbst zu inszenieren", schreibt Koll auf den Bildertafeln der Schau. "Die meisten bayerischen Traditionen sind Produkte des 19. Jahrhunderts, als sich mit dem Königreich Bayern ein nationales Bewusstsein entwickelte", ist da zu lesen. "Ab 1850 forderte die königliche Regierung der Bayer möge in der Kleidung seine nationale Zugehörigkeit ausdrücken. Man propagierte eine neues "bayerisches Nationalkostüm". Die meisten alten Trachten waren jedoch verschwunden. So wurde vieles nachempfunden oder neu gemacht." Eine rasant wachsende städtische Bevölkerung, speziell in München, entwickelte zudem eine immense Sehnsucht nach Natur und natürlichen Lebensweisen, die sie vorwiegend in der Ursprünglichkeit der Gebirgsregionen zu finden glaubte. Massenweise strömten die Städter ins Gebirge. Die Bewohner dieser Landstriche begannen sich darauf einzustellen. Sie machten ihre Orte, ihre Landschaft, ihre Sitten und Gebräuche für die Fremden konsumierbar.
Zudem wirft die Ausstellung einen Blick auf die Vereinnahmung des Begriffs „Bayerische Heimat“ durch Wirtschaft, Industrie, politische Parteien, gesellschaftliche Institutionen und Initiativen bis hin zu diversen Formen der Subkultur. Im Musäum ist gleichzeitig die thematisch verwandte Ausstellung "Jodelmania – von den Alpen nach Amerika" zu sehen. Anhand vieler rarer Originaldokumente wie Notendrucke, Plakate, Fotos, Bildpostkarten, Phonographen-Walzen und Schellackplatten, von denen viele noch nicht in der Öffentlichkeit zu sehen waren, zeigt die Ausstellung den Siegeszug des Jodelns von den Alpen nach Amerika.
Nachdem das Jodeln ab den 1820er Jahren in Europa bekannt geworden war, reisten wenige Jahre später Alpensängergruppen wie die Rainer Family aus Tirol zu Gastspielreisen in die USA. Der mehrstimmige Jodelgesang wurde in den Vereinigten Staaten derart erfolgreich, dass er bald von amerikanischen Ensembles nachgeahmt und von Komikern parodiert wurde. Auch in Opernhäuser und Vaudeville-Varietés erschallten die „Tiroler Träller“.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Jodeln in den USA von Countrysängern aufgegriffen, was es noch populärer machte. Bald wurde auch im Blues und im Jazz gejodelt. Heute erlebt das „American Yodeling“ in Filmen wie „O brother, where art thou?“ von den Coen Brothers oder im Disney-Streifen „Home on the range“ (deutsch: „Die Kühe sind los“) ein Comeback.
Öffnungszeiten des Musäums: Montag, Dienstag und Donnerstag 11.01-17.29 Uhr, Freitag und Samstag, 11.01-17.59 Uhr, Sonntag 10.01-17.59 Uhr; Mittwochs geschlossen Jeden ersten Freitag im Monat Programm und Abendöffnung bis 21.59 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 2,99 Euro, Kinder, Schüler, Studenten: 1,99 Euro, Familienkarte 6,99 Euro. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.
Zum Thema und Termine: Hoagartn, Musikstammtische, Trachtlertreff, Volkstheater, Volksfeste
Der Watschenplattler: Entwickelt für Sommerfrischlern, 1907 in Bad Reichenhall zum ersten Mal öffentlich aufgeführt (Quelle Wikipedia). F: Valentin-Karlstadt-Musäum
Artikel vom 14.08.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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