Auf die Wasserwand – »felsige« Frühlingstour mit Almeinkehr

Die Wandersaison hat endgültig begonnen

Auf dem Grat der Wasserwand ist Trittsicherheit sicherlich nicht verkehrt. Foto: Stefan Dohl

Auf dem Grat der Wasserwand ist Trittsicherheit sicherlich nicht verkehrt. Foto: Stefan Dohl

München · Im April wurde nun doch noch die 20 Grad-Marke geknackt. Damit sind auch die bayerischen Alpen endlich im Frühling angekommen. Entsprechend viele Touren sind jetzt schon weitestgehend schneefrei zu begehen. Eine kurzes aber knackiges Tourenziel für die »langen« Frühlingstage ist die Wasserwand (1. 367 m) in den Chiemgauer Alpen.

Auf in die bayerischen Alpen
Wanderungen in den Münchner Hausbergen
Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Trotz geringer Höhe bietet der Berg eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Chiemgauer Berge und das Inntal. Denn immerhin über 800 Höhenmeter trennen die Wasserwand vom »grünen Inn« drunten im Tal, welcher aus Kufstein aus ins Rosenheimer Land fließt.
Ausgangspunkt im Tal ist das Dörfchen Nussdorf am Inn.

Der Wanderer »spart« sich etwa 200 Höhenmeter, wenn er den Ausgangspunkt beim Gasthof »Duftbräu« wählt und dort sein Auto abstellt. Von hier aus ist man deutlich unter zwei Stunden bis zum frei stehenden Gipfel unterwegs. Der Weg ist gut ausgeschildert und führt durch den Wald niemals all zu steil aufwärts.
Perfekt also auch für Familien mit Kindern, die zum ersten Mal richtig "Bergluft" schnuppern sollen.

Bereits nach etwa 45 Minuten erreicht man die Daffnerwaldalmen (1.050m), mit der bewirtschafteten Deindlhütte und Laglerhütte. Für die Gipfelaspiranten der Wasserwand geht es hier weiter – sofern man die Verlockung eines kühlen Getränks und einer Brotzeit widerstehen kann. In langen Serpentinen geht es über die Almwiese bis zum im Frühling leider oftmals sehr batzigen Pfad zum Waldrand direkt unterhalb der Gipfelfelsen. Über Stock und Stein mündet der Weg in einer Senke zwischen den Heuberg und der Wasserwand.

Ab hier wird der Weg dann so richtig spannend. Felskontakt ist angesagt. Wenn auch nur kurz. Über ein steiles und mit einem Drahtseil versicherten Stück kraxelt man ausgesetzt die Wand hinauf. Kinder sollte man hier eventuell mit einer Rebschnur sichern! Nach dem kurzen "Nervenkitzel" geht es einmal über den Grat zum bereits sichtbaren Gipfelkreuz. Die für diesen kleinen Gipfel wahnsinnige Aussicht. Sie reicht von den umliegenden Chiemgauer Hausbergen bis weit hinaus ins Inntal mit dem schneebedeckten Alpenhauptkamm.

Nach dem Abstieg empfiehlt sich noch ein kurzer Abstecher auf den benachbarten Heuberg (1.338m) – ebenfalls mit beeindruckenden Tiefblick ins Inntal. Wer dann immer noch nicht genug hat erreicht vom Heuberggipfel in etwa 20 Minuten den etwas versteckten Kitzstein (1.399 m). Hierbei ist vor allem in den Waldpassagen, wo noch Schnee liegen kann, Trittsicherheit von Nöten. Aber die Aussicht entschädigt hier oben für diese Extra-Mühen.

Der Rückweg folgt den Aufsteigsweg über die Daffneralmen an denen man – spätestens jetzt – vermutlich nicht mehr ohne Rast vorbei kommt. sd

Artikel vom 18.04.2019
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